Thema
Entwicklungspolitik
Bei der dramatisch gescheiterten Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO) standen zwei große Themen auf der Tagesordnung. Erstens sollten die Minister eine Zwischenbilanz der "Entwicklungsrunde" ziehen, die sie zwei Jahre zuvor in Doha ausgerufen hatten. Dabei ging es allerdings im Wesentlichen nur um weitere Marktöffnungen, vor allem bei Agrarprodukten.
Bis vor wenigen Wochen war der Begriff "Ituri" nur wenigen Entwicklungsexperten bekannt. Heute ist die Bezeichnung für die ostkongolesische Region allseits bekannt und zeigt das Interesse Deutschlands und der Welt an dem blutigsten Konflikt seit dem Zweiten Weltkrieg an.
Die auf dem G7-Gipfel in Köln 1999 beschlossene erweiterte Entschuldungsinitiative zu Gunsten von hoch verschuldeten armen Entwicklungsländern (Heavily Indebted Poor Countries – HIPC) ist nach einem vergleichsweise raschen Start im Jahre 2000 nun in Schwierigkeiten geraten. Diese sind zu einem guten Teil der Konstruktion der Initiative selbst geschuldet.
Wenn Mitte November die Regierungen in Rom zum Welternährungsgipfel zusammenkommen, müssen sie Rechenschaft ablegen über einen skandalösen Weltrekord: Erstmals in der Menschheitsgeschichte sind über eine Milliarde Menschen chronisch unterernährt – trotz einer Rekordgetreideernte im Jahr 2008, trotz gesunkener Nahrungsmittelpreise und trotz zahlreicher interna
"Wir, die Repräsentanten der Menschen in der Welt, erneuern unsere Verpflichtung zur nachhaltigen Entwicklung". So anspruchsvoll beginnt die feierliche Deklaration der Staatsoberhäupter zum Abschluss des UN-Gipfels für nachhaltige Entwicklung, der am 4. September in Johannesburg zu Ende ging.
Wer im August dieses Jahres günstig nach Südafrika einfliegen möchte, hätte sich schon im Dezember 2001 kümmern müssen. Die preiswerten Plätze sind fast alle vergeben. Vom 26. August bis zum 6. September 2002 findet der UN-Weltgipfel für Nachhaltige Entwicklung (WSSD) in Johannesburg statt. 40 000 Vertreter aus 188 Staaten werden zum 2.
Die deutsche Entwicklungs- und Afrikapolitik entschlummerte zu Beginn der rot-grünen Regierungskoalition zumindest hinsichtlich eines öffentlichen Diskurses sanft - sehr zum Unmut jener, die sich vom grünen Element der neuen Allianz gerade auch in diesen Bereichen Alternativen versprochen hatten.
Die Entwicklungsdebatte, meint ein Autor1, tritt in das neue Millennium „not with a gracious jump“, sondern ziemlich hinkend ein. Das Urteil, fürchte ich, trifft zu.
Die seit dem verpatzten WTO-Gipfel von Seattle wachsende soziale Bewegung der "Globalisierungsgegner oder -kritiker" - so die verbreiteten, etwas irreführenden Bezeichnungen - verdient in mehrfacher Hinsicht Beachtung.
Der geneigte Beobachter traut seinen Augen nicht.
Die 1989 vielfach diskutierten Befürchtungen im armen Teil der Welt, dass das Ende des Ost-West-Konflikts negative Auswirkungen auf die öffentliche Entwicklungshilfe der Industrieländer haben würde, haben sich bestätigt. Das Volumen der als verbilligte (concessional) Kredite bzw.
Bislang galten die Entwicklungsländer meist als machtlose Zaungäste des Weltgeschehens, kaum in der Lage also, die ökologische und soziale Krise in den Mittelpunkt der Weltpolitik zu stellen. Seit neuerem ist dieser common sense jedoch nicht mehr unbestritten.
Die Weltbank, im Kern bestehend aus der Internationalen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (IBRD) und der Internationalen Entwicklungsorganisation (IDA), ist spätestens seit dem Ausbruch der Schuldenkrise am Beginn der 80er Jahre zur führenden entwicklungspolitischen Institution geworden.
Der 1990 veröffentlichte Weltentwicklungsbericht der Weltbank zum Thema Armut sollte eine neue Etappe in der internationalen Entwicklungspolitik einleiten.
Diejenigen, die an der Macht von Ideen zweifeln, werden durch den vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP), der weltweit größten Behörde für multilaterale Entwicklungszusammenarbeit, herausgegebenen neuen Bericht über die ehemalige Sowjetunion und Osteuropa eines Besseren belehrt.
Die im VENRO versammelten Nichtregierungsorganisationen (NRO) erwarten von der neuen Bundesregierung, daß sie die Zeit ihrer EU-Präsidentschaft im ersten Halbjahr 1999 als Chance begreift, neue Akzente für eine Stärkung der europäischen Entwicklungspolitik zu setzen.
Unter dem Titel "Mehr Instrumente und umfassendere Ziele: Auf dem Weg zum Post-Washingtoner Konsens" hielt Joseph Stiglitz, Vizepräsident und Chefvolkswirt der Weltbank, am 7. Januar d.J. eine beachtetenswerte Rede in Helsinki (The 1998 WIDER Annual Lecture).
Das Abkommen von Lomé steht im Mittelpunkt der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Europäischen Union und der Dritten Welt.
Als Mitte 1997 in Südostasien einige Währungen zum erstenmal empfindlich schwankten, konnte Chiles Finanzminister Eduardo Aninat bei einer Finanztagung in Hongkong die Solidität der eigenen Situation betonen - was in Santiago mit grimmiger Genugtuung aufgenommen wurde.
Afrika im Umbruch? Die Facetten schillern vielfarbig. In Simbabwe und Kenia lassen sich die alten Autokraten durch Operettenwahlen bestätigen, die private Abschöpfung gemeiner Ressourcen kann weitergehen.
Die Regierungen vieler armer Länder lassen keinen Zweifel daran, daß sie ihr "welcome to..." ernst meinen - sie rechnen mit den Touristen. In ihren Entwicklungskonzepten sind die Devisen der Urlauber eine feste Größe, in Thailand nicht anders als auf Kuba. Für Nepal, eines der ärmsten Länder, scheint dieser Weg geradezu alternativlos.
Könnten die Industrieländer nicht den Klimaschutz der Entwicklungsländer verbessern und sich auf diese Weise von der Verpflichtung zu weiteren Verbesserungen im eigenen Land quasi "freikaufen"?
Fünf Jahre nach der Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro findet vom 23. bis zum 27. Juni 1997 eine Sondertagung der Generalversammlung der Vereinten Nationen statt. Gegenstand der Versammlung ist eine Zwischenbilanz des Rio-Folgeprozesses.
Die Landwirtschaft ist die nützlichste aller Künste. Adam Smith. Die bisherige Agrarpolitik hat ihre ökologischen, volkswirtschaftlichen und sozialen Aufgaben nicht erfüllt. Die Situation der Lebensmittelerzeugung ist für Verbraucher, Landwirte und Steuerzahler unbefriedigend.