Mathilde Poirot
Der neueste Film von Jean-Pierre Jeunet Mathilde – Eine große Liebe ist auf den ersten Blick ein Liebesfilm. Und doch hat der Regisseur von Amélie (2001) einen sehr großen Teil der Produktionskosten (45 Mio.
Der neueste Film von Jean-Pierre Jeunet Mathilde – Eine große Liebe ist auf den ersten Blick ein Liebesfilm. Und doch hat der Regisseur von Amélie (2001) einen sehr großen Teil der Produktionskosten (45 Mio.
In der Debatte um Neue Kriege und Staatszerfall, wie sie seit den Veröffentlichungen von Martin van Crefeld, Mary Kaldor und Herfried Münkler1 auch im politischen Feuilleton geführt wird, spielte Kolumbien zunächst keine zentrale Rolle – dafür ist die politische Dimension des Bürgerkriegs in dem südamerikanischen Land zu ausgeprägt.
Am 20. Januar begann die zweite Amtszeit von US-Präsident George W. Bush. In seiner höchst aufschlussreichen, primär außenpolitischen Antrittsrede benutzte der Präsident 42 mal die Begriffe "liberty" und "freedom" – die Worte Irak oder Afghanistan kamen dagegen nicht vor. Wir dokumentieren die Rede in voller Länge.
Am 21. Januar verlassen die sächsischen NPD-Landtagsabgeordneten bei der Schweigeminute "für die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft" demonstrativ geschlossen den Plenarsaal. In der anschließenden, auf Antrag der NPD-Fraktion zustande gekommenen aktuellen Stunde zum 60.
Spätestens seit dem Ende des Ost-West-Konfliktes ist die stetig wachsende Zahl von Bürgerkriegen in den Fokus der Medien geraten.1 Die Gewalt in diesen blutigen Konflikten wird üblicherweise als ein innerstaatliches, "hausgemachtes" Problem dargestellt.
Wenn sich am 20. März der Beginn des Irakkrieges zum zweiten Mal jährt, werden über 30000 Iraker im Dienste privater Militärfirmen (PMF) stehen. Hinzu kommen 6000 bis 20000 Ausländer. PMF stellen damit die – nach den US-Streitkräften – zweitstärkste "Armee" im Irak.
Als in den 90er Jahren auf dem Balkan grausame Kriege tobten und bekannt wurde, dass Dutzende von Deutschen als Söldner auf den verschiedenen Seiten kämpften, war die Empörung in der Öffentlichkeit groß. Als durchsickerte, dass auf Seiten der Kroaten vor allem deutsche Rechtsextremisten tätig waren, kam es sogar zu parlamentarischen Anfragen.
Die anhaltend grauenhaften Berichte über die Folgen der Naturkatastrophe in Süd- und Südostasien wurden von einer Meldung unterbrochen, die das Ende einer anderen, allerdings menschengemachten "Katastrophe" zu versprechen scheint: Im Sudan schlossen die Regierung und die Sudanese People's Liberation Army (SPLA) zu Beginn des Jahres ein Friedensabkommen und beendeten damit den seit 1983 andauernde
Das Erschrecken über die Vielzahl der Fälle von Untergebenenmisshandlung in der Bundeswehr ist groß, und dies gleichermaßen in der zivilen Gesellschaft wie in den Streitkräften selbst. Einen Spalt weit legt der Skandal den Blick frei auf die - wie jedem Militärapparat, so auch der Bundeswehr innewohnenden - archaischen Macht- und Gewaltstrukturen.
Ende vergangenen Jahres erschien die wohl "umfassendste, klügste und konkreteste Blaupause zur Stärkung und Reform der Vereinten Nationen, die seit Gründung der Weltorganisation vor bald 60 Jahren vorgelegt wurde" (Andreas Zumach).
Von der Wiederwahl George W. Bushs am 2. November dürfte der Papst besonders peinlich berührt gewesen sein. Denn ihm ist ein Konkurrent erwachsen, der ebenfalls sein Mandat von Gott herleitet.
In der Einleitung zu einem Funkessay über die komplizierten Abläufe des europäischen Agrarmarktes habe ich einst gesagt, mit der europäischen Agrarpolitik verhalte es sich wie mit der Relativitätstheorie: Jeder habe schon von ihr gehört, aber keiner verstehe sie.
Die Niederlage der Demokratischen Partei bei den Präsidentschaftswahlen 2004 dürfte letztlich darauf zurückzuführen sein, dass sie dem Drängen der Bush-Administration zum Krieg im Irak nicht widerstanden hat.
Mit einem Paukenschlag meldeten sich die USA in der ersten Novemberwoche wieder auf dem Balkan zu Wort: Kurzerhand erkannte Washington die Republik Mazedonien unter diesem, ihrem Verfassungsnamen an, ohne sich viel um die Positionen der UNO und der Europäischen Union in der vertrackten Angelegenheit zu kümmern.
Bei der Verfügung über die militärischen Machtmittel des Landes unterliegt die Bundesregierung engeren rechtlichen Grenzen als die politischen Führungen vergleichbarer Staaten rund um den Erdball, Japan ausgenommen.
Im Jahr 2005 feiern Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der ganzen Welt den hundertsten Geburtstag der Speziellen Relativitätstheorie und der Lichtquantenhypothese, die beide von Albert Einstein im Jahre 1905 entwickelt wurden. Im Jahr 2005 jährt sich auch Einsteins Todestag zum 50.
Physiker, Chemiker und Biologen diskutieren seit langem Segen und Fluch ihrer Wissenschaften, unter anderem den militärische Gebrauch - und den Missbrauch - des von ihnen produzierten Wissens. Bedenken dieser Art sind bei Mathematikern eher selten.
Viele Jahre hatte die deutsche Außenpolitik dem Thema "deutscher Sitz" im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen eine niedrige Priorität gegeben.
Als die USA vor drei Jahren den Krieg gegen Afghanistan begannen - der eigentlich einer gegen Al Qaida sein sollte -, ließen greifbare Fortschritte ziemlich lange auf sich warten. Erst als man sich der Nordallianz als Bündnispartner versicherte, stellten sich erste "Erfolge" ein. So trat am 27.
Ende März dieses Jahres kam es im gesamten Kosovo zu gewalttätigen Ausschreitungen der albanischen Bevölkerungsmehrheit. Die mit dem Schutz der ethnischen Minderheiten betrauten internationalen Sicherheitsorgane - die KFOR wie die internationale Polizei der UNMIK - kamen ihrer Aufgabe nicht nach und den Verfolgten nicht zu Hilfe.
In den USA wie in Europa ist die politische Linke sich weitgehend einig, dass man gegen George W. Bush zu optieren hat. Weniger einig ist man sich in der Frage, wie der demokratische Gegenkandidat John Kerry einzuschätzen sei oder was sich eigentlich bei einem Wahlsieg der Demokraten ändern würde.
Erinnern wir uns: Kerstin Müller, Staatsministerin im Auswärtigen Amt, deutete Ende Dezember 2003 die Möglichkeit eines Bundeswehreinsatzes im Sudan an.1 Sie erntete einen Sturm der Entrüstung. Kaum Beachtung fand dagegen der Oberbefehlshaber der NATO, US-General James L.
Nur einen Pressevertreter pro Verlag ließ der Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (IStGH) am 31. August 2004 zu, denn es herrschte großer Andrang bei der Verteidigungsrede von Slobodan Milosevic, Ex-Staatspräsident der Bundesrepublik Jugoslawien und einer der Drahtzieher der Kriege in Kroatien (1991/92), Bosnien (1992/95) und im Kosovo (1999). Am 24.
Kaum ein Thema wird in Israel derzeit so heftig diskutiert wie die Zukunft der israelischen Siedlungen, die nach dem Sechs-Tage-Krieg 1967 und der israelischen Okkupation der Westbank und des Gazastreifens errichtet wurden. Über 400000 Israelis leben heute in den Palästinenser-Gebieten, das arabische Ost-Jerusalem eingeschlossen.
2004 hat sich in Deutschland und in Europa eine Tendenz fortgesetzt, die bereits seit einiger Zeit zu beobachten war: der Trend zur Europäisierung des öffentlichen Gedenkens an die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts und damit an eine Vergangenheit, für die radikale Ideologien, zwei Weltkriege, Massenmord und Vertreibung die Leitmotive bilden.