Thema Krieg und Frieden

Was im Interesse der Weltgemeinschaft liegt, ist auch nationales Interesse. Erklärung von UN-Generalsekretär Kofi Annan vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen am 12. September 2002 (Wortlaut)

Wir können nicht einfach zur Tagesordnung übergehen – und ich würde dies auch nicht wollen – ohne uns über den gestrigen Jahrestag und über die Herausforderung Gedanken zu machen, mit der die Weltordnung am 11. September 2001 in so brutaler Weise konfrontiert wurde.

Bush braucht eine Vision

Amerikaner fühlen sich unbehaglich bei außenpolitischen Konzepten, denen die visionäre oder idealistische Dimension fehlt. Sie sind eine Außenpolitik gewöhnt, die sich in einem großzügigeren Rahmen als dem augenblicklich gebotenen bewegt. Wohin würden Siege über Irak und Al Qaida führen?

Nuklearnovizen im Antiterrorkrieg

Nach dem 11. September 2001 reihten sich Indien und Pakistan, die sich seit 1998 als Atommächte gegenüberstehen 1), in die "Allianz gegen den Terror" ein. Sie taten dies aus gegensätzlichen Erwartungen. Indien hoffte, Unterstützung gegen die Infiltration pakistanischer Terroristen in Kaschmir zu finden.

Wenn George W. Bush UNO spielt

Saddam Hussein ist ein außerordentlich brutaler Diktator, der im Krieg gegen den Iran und gegen Kurden Giftgas eingesetzt hat, der vor gut zehn Jahren völkerrechtswidrig in Kuwait einmarschierte, der zu Hause foltert und die ganze Nation bespitzelt, und der zudem noch UN-Abrüstungsresolutionen missachtet. Das wissen wir nicht erst seit George W.

Skepsis überwiegt. Statements zur Irak-Politik vor dem Ausschuss für Auswärtige Beziehungen des US-Senats am 31. Juli und 1. August 2002 (Auszüge)

In einer zweitägigen Anhörung beschäftigte sich der US-Senat mit der Frage eines möglichen Angriffs auf den Irak. In fünf Foren berieten Experten über das Gefahrenpotenzial des Irak, die zu erwartenden Reaktionen Bagdads bei einem Angriff, die Haltung der arabischen Staaten im Falle eines Krieges sowie die Situation nach einem Sturz Saddam Husseins.

In schlechter Gesellschaft

Horrorszenarien aus der Albtraumfabrik: Terroristen haben sich in Syrien eine von der israelischen Armee liegen gelassene (!) Neutronenbombe besorgt und zerstören damit die Stadt Baltimore. Der Verdacht soll auf die neue russische Regierung fallen, die sich nach dem ungeklärten Tod ihres Präsidenten anscheinend nicht mit der Vorherrschaft der USA abfinden kann.

Der Sudan nach Machakos

Am 20. Juli 2002 unterzeichneten die sudanesische Regierung und die südsudanesische Guerilla Sudan People's Liberation Movement/Army (SPLM/A) nach fünfwöchigen Verhandlungen das nach dem kenianischen Verhandlungsort benannte Machakos-Protokoll.

Stoppt die Selbstmordanschläge !

In der in Ost-Jerusalem erscheinenden Tageszeitung "AI-Quds" veröffentlichten 55 palästinensische Persönlichkeiten, darunter Hanan Ashrawi und Sari Nussaiba, einen Aufruf gegen Selbstmordattentate. Die "Blätter" dokumentieren den Appell in der Übersetzung des Middle East Media Research Institute (MEMRI) in Berlin. - D. Red.

Marshallplan für Nahost

Europäische Entscheidungsträger haben die Grundsatzrede, die USPräsident George W. Bush am 24. Juni 2002 zum Nahen Osten hielt (vgl. Dokumente zum Zeitgeschehen, S. 1018 ff. - D. Red.), mit diplomatischer Fassung, gleichzeitig aber mit Enttäuschung aufgenommen.

Präventive Verteidigung

Noch immer fehlt der Bundeswehr eine stringente militärstrategische Fundierung ihres längst veränderten Auftrags und ihrer aktuellen Einsatzpraxis. Zwei Mal haben Sozialdemokraten und Bündnisgrüne deutsche Soldaten mit einem expliziten Kampfauftrag in fremde Länder entsandt.

Tunesien: Diktatur im Musterland

Wie Recht hatte doch der tunesische Innenminister, als er bei der Bekanntgabe des offiziellen Ergebnisses der Volksabstimmung über die Verfassungsreform feststellte, dass dieses "niemanden überrascht" habe: Die Wahlbeteiligung lag bei 95,59% - und 99,52% der Bürgerinnen und Bürger hatten den von Staatspräsident Zine Al-Abidine Ben Ali vorgeschlagene

Kolumbien: Politik der harten Hand

Die Zeichen stehen wieder auf Krieg: Nur wenige Tage nach den kolumbianischen Präsidentschaftswahlen erklärte der scheidende Präsident Andrés Pastrana die Friedensverhandlungen auch mit der zweitgrößten Guerilla des Landes, der Nationalen Befreiungsarmee (ELN), für gescheitert.