Thema Krieg und Frieden

Postjugoslawische Zustände

Das Ende Jugoslawiens kam nicht mit einem Paukenschlag, davon hatte es lm letzten Jahrzehnt mehr als genug gegeben. Es kam nicht einmal mit einem Wimmern. Es kam mit kratzenden Federn: Am 14. März überantworteten die Führer Serbiens und des winzigen Montenegro mit ihren Unterschriften Jugoslawien umstandslos den Geschichtsbüchern.

Wehrpflicht: ausgedient

Dass sich das Bundesverfassungsgericht in seiner kürzlich veröffentlichten Entscheidung über die Vereinbarkeit der Wehrpflicht mit dem Grundgesetz nicht auf Aussagen über deren Beibehaltung oder Abschaffung eingelassen hat, war ein Akt politischer Klugheit. Vielmehr haben die Karlsruher Richter diese Frage an die Politik zurückgegeben.

Asymmetrien des Palästina-Konflikts

In Zeiten, wie sie gegenwärtig den Nahen Osten beuteln, stellt sich mit großer Dringlichkeit die Frage, was Kollektiven alles widerfahren müsse, damit sie zur Besinnung kommen. Damit sie den barbarischen Umgang miteinander in eine zivilisierte Form der Regelung des beide beherrschenden Konflikts kanalisieren.

Was ist Krieg?

Was versteht Clausewitz unter Krieg? Was meint der amerikanische Präsident, wenn er von einem "veränderten Krieg" des 21. Jahrhunderts spricht? Was weiß man aus der Geschichte über Kriege, die nicht enden wollten? Der Filmemacher, Produzent und literarische Autor Alexander Kluge sucht gemeinsam mit dem Soziologen Oskar Negt nach Antworten.

Einmal Schurke, immer Schurke

Niemand kann sagen, die Signale seien nicht deutlich gewesen. Dass der Kampf gegen den Terrorismus langwierig ausfallen und sich keineswegs auf ein einzelnes Land beschränken werde, hat Washington unzählige Male beschworen. „Auch das nächste Jahr wird ein Kriegsjahr“, verkündete der Präsident im Dezember.

Achse des Bösen

Mit seinen Aussagen zur "Achse des Bösen", die George W. Bush zwischen dem Irak, dem Iran und Nordkorea vermutet, schreckte er die Partner der USA auf. In der Rede zur Lage der Nation skizzierte Bush die innen- und außenpolitischen Zielsetzungen seiner weiteren Amtszeit. Wir dokumentieren die Ansprache in Auszügen. D. Red.

Scharons Spiegelbilder

Das Jahr Scharons war für Israel das gewalttätigste seit zwei Jahrzehnten und das sinnloseste seiner ganzen Geschichte. Der moralische Rückstoß der Politik dieses Premierministers hat das Gefüge der innerisraelischen Solidarität bersten lassen.

Nachholende Militarisierung per Airbus 400 M?

Das Wort ist schon fast aus der Mode gekommen: "Out-of-area". Zu sehr hat man sich bereits daran gewöhnt, dass deutsches Militär out of area, d.h. außerhalb des NATO-Vertragsgebietes eingesetzt wird. Inzwischen sind es weit über 10 000 Soldaten und Soldatinnen. Bundeskanzler Schröder hat nach dem 11.9.

Amerika im Rüstungsrausch

Kurz nach Bushs Kampfansage an die „Achse des Bösen“ sind in Washington in einer Nacht zwei Obdachlose auf der Straße erfroren. Das wurde in den örtlichen Medien gemeldet, aber sonst? Der jüngste Haushaltsentwurf des amerikanischen Präsidenten schiebt die sozialen Probleme zur Seite. Ist doch Krieg!

Stellungnahme von führenden deutschen Rüstungskontrollexperten zur einseitigen Aufkündigung des ABM-Vertrages durch die Bush-Administration vom 21. Dezember 2001 (Auszüge)

Am 13. Dezember 2001 erklärte Präsident George W. Bush den Rücktritt der Vereinigten Staaten vom ABM-Vertrag. Diese einseitige Aufkündigung fügt sich in die Pläne der USA für den Aufbau eines Raketenabwehrsystems ein. Der Präsident hatte bereits in seiner Rede an der National Defense University vom 1.

Somalia im Visier der Anti-Terror-Allianz.

Sechs Jahre nach dem Scheitern der UN-Intervention in Somalia gerät das ostafrikanische Land erneut in den Blickpunkt der internationalen Öffentlichkeit. Es gilt als möglicher Rückzugs- und Operationsraum für internationale Terroristen und steht neben dem Irak, dem Jemen und dem Sudan weit oben auf der Liste der amerikanischen Kriegszielplanung.

Hinter Mauer und Stacheldraht ?

Mit Terror machte die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) erstmals vor 30 Jahren weltweit von sich reden. Ein achtköpfiges Kommando des "Schwarzen September" überfiel in München die israelische Olympiamannschaft, tötete zwei Sportler und nahm weitere neun als Geisel.

Fundamentalismus und Terror

Die Fragen, die Jürgen Habermas im folgenden beantwortet, formulierte Giovanna Borradori. Sie ist italienischer Herkunft, lebt in New York City und lehrt als Professorin für Philosophie am Vassar College. Sie hat einen bekannten, in mehrere Sprachen übersetzten Interview-Band „The American Philosopher“ herausgegeben.

Irak vor dem Krieg?

Die Anschläge am 11. September veränderten zwar die Verhältnisse im Mittleren Osten, brachten aber keineswegs einen Konsens zwischen den ständigen Mitgliedern des UN-Sicherheitsrats und interessierten Staaten in der Region über die weitere Vorgehensweise gegenüber dem Irak mit sich. Die Debatte entbrannte auch in den USA.

Pakistan nach Afghanistan

Die Spekulationen über den möglichen Zusammenbruch der politischen und rechtlichen Ordnung in Pakistan, die zwischen Ende September und Mitte Oktober 2001 hohe Wellen schlugen, haben sich als weit überzogen erwiesen, wenngleich sie nicht völlig gegenstandslos waren.

Afghanistan nach Petersberg

Die amtierende Regierung Afghanistans kam am 5. Dezember 2001 unter der Federführung der UN auf dem Petersberg bei Bonn zustande. Die Bundesregierung war nicht nur Gastgeber der vier afghanischen Delegationen und der zahlreichen internationalen Beobachter, sondern hatte auch als erste einen Sieben-Punkte-Plan zur Zukunft Afghanistans vorgelegt.