Biographie von William Pfaff

William Pfaff, geb. 1928 in Iowa/USA, Publizist und Kolumnist, u.a. für die „International Herald Tribune“ und die „Blätter“.

Im Folgenden finden Sie sämtliche »Blätter«-Beiträge von William Pfaff.

William Pfaff in den »Blättern«

Amerika oder Empire

Seit die Vereinigten Staaten vor etwa einem Jahrzehnt zur einzigen Supermacht avancierten, kreist das Denken amerikanischer Politiker um Kategorien wie Hegemonie und Empire. Wenig Beachtung findet dabei, dass es gerade der Imperialismus war, dem die Gründung der amerikanischen Nation - historisch gesehen - entgegenwirken sollte.

John F. Kerrys Außenpolitik

Seit dem "Super Tuesday" steht so gut wie fest, dass die US-Demokraten John Kerry als ihren Präsidentschaftskandidaten nominieren werden. Wenn er die Wahl im November gewinnt, wird sich Amerikas Außenpolitik ändern. Doch in welcher Hinsicht? Lediglich in ihren Methoden oder auch in ihren Zielen?

Juppés Fall, Chiracs Schwäche

Die Verurteilung des früheren Premierministers Alain Juppé wegen politischer Korruption trifft nicht irgendwen, sondern den Kronprinzen der französischen Rechten. Sie erinnert die politische Klasse des Landes daran, wie schwach die von Jacques Chirac während der letzten 30 Jahre geschaffene Wahlmaschine in Wirklichkeit ist.

Lears Botschaft

Der erste Akt des Irakkrieges schloss im April mit dem Fall Bagdads. Der zweite Akt begann, als dem Sieg Chaos statt Ordnung folgte. Dieser zweite Akt endete Mitte November, als Paul Bremer nach Washington zitiert wurde.

Der erste Akt des Irakkrieges schloss im April mit dem Fall Bagdads. Der zweite Akt begann, als dem Sieg Chaos statt Ordnung folgte.

Putins Rubikon

Das Ausland betrachtet die Yukos- Affäre in Russland als Angriff auf die politischen Freiheiten und als jüngstes Beispiel für Putins Machthunger.Richtig ist diese Sichtweise der Verhaftung des Ölmagnaten Michail Chodorkowski wegen "Betrug, Urkundenfälschung und Steuerhinterziehung" jedoch nur in einem oberflächlichen, letztlich irreführenden Sinn.

Türken am Tigris

Es waren die altkonservativen Kräfte in Washington, die Ankara dazu brachten, einer Entsendung türkischer Besatzungstruppen in den Irak im Grundsatz zuzustimmen – hauptsächlich Militärs und um ihre Wiederwahl besorgte Kongressabgeordnete der Republikaner sowie nervös gewordene Menschen im Weißen Haus.

Die europäische Gefahr

Ezra Suleiman von der Princeton University, der auch in Paris lehrt und ausgezeichnete Arbeiten über die französische Gesellschaft verfasst hat, deutete kürzlich in einem Zeitungsartikel an, die französische Haltung in Sachen Irak sei eine Kreation Jacques Chiracs und seines Außenministers, einer Laune des Präsidenten entsprungen.

Bushs letzte Chance

Die Pläne der Bush-Administration für eine neue Welt beruhen auf einer Fortschrittstheorie, wonach der endgültige und natürliche Zustand der Menschheit eine weltumspannende Demokratie ist. Und dabei bedeutet das präemptive Vorgehen gegen Schurkenregime wie das im Irak eben nur, Hindernisse auf dem Weg zu dieser gemeinsamen Bestimmung zu beseitigen.

Der eigentliche Kern der Irak-Kontroverse

Präsident George W. Bush ist zum Mittelpunkt einer gewaltigen internationalen Kontroverse geworden, die sich seiner Auffassung nach um den richtigen Umgang mit dem Irak dreht. Alle anderen wissen, dass der Streit sich um die Bush-Administration dreht und darüber hinaus um die künftige Rolle der Vereinigten Staaten im Weltsystem.

Schroeder-Hatz

Gerhard Schröder politisch zu vernichten und einen Regimewechsel in Deutschland herbeizuführen – dies scheint auf der Prioritätenliste der Bush-Administration und ihrer Fans in den Medien derzeit noch vor Saddam Hussein und dem Irak zu rangieren.

Chinas Führungswechsel

Führungswechsel und Wirtschaftsreformen beherrschten die westliche Berichterstattung über den 16. Kongress der Chinesischen Kommunistischen Partei. Dagegen ist nichts einzuwenden, doch selbst Chinesen würden zugeben, dass es sich bei diesen Dingen um Äußerlichkeiten handelt.

Bosnien teilen?

Der Wahlsieg der nationalistischen Kräfte in Bosnien-Herzegowina am 5. Oktober sollte die internationale Gemeinschaft dazu veranlassen, erneut sehr ernsthaft zu prüfen, was in diesem Lande vor sich geht und mit welchen Resultaten ihres Engagements sie dort vernünftigerweise rechnen kann.

Bush braucht eine Vision

Amerikaner fühlen sich unbehaglich bei außenpolitischen Konzepten, denen die visionäre oder idealistische Dimension fehlt. Sie sind eine Außenpolitik gewöhnt, die sich in einem großzügigeren Rahmen als dem augenblicklich gebotenen bewegt. Wohin würden Siege über Irak und Al Qaida führen?

Unerwartete Gegenmacht

Alle, die glauben, dass die Veränderungen des amerikanischen Kapitalismus während der letzten zwei Jahrzehnte und die Käuflichkeit der amerikanischen Politik durch Unternehmensgelder dem Land mehr Schaden zugefügt haben als die Al-Qaida-Terroristen es jemals tun werden, können jetzt ermutigende Nachrichten vernehmen: Es gibt noch immer eine Gegenmacht- wenn sie a

Scharons Spiegelbilder

Das Jahr Scharons war für Israel das gewalttätigste seit zwei Jahrzehnten und das sinnloseste seiner ganzen Geschichte. Der moralische Rückstoß der Politik dieses Premierministers hat das Gefüge der innerisraelischen Solidarität bersten lassen.

Blairs Part

Was genau Tony Blair sich von seinen jüngsten Weltreisen verspricht, ist schwer zu bestimmen. Seit dem 11. September geht der britische Premier immer wieder auf Tour, um George Bushs Krieg gegen den Terrorismus und seine Vermittlungsbemühungen im aktuellen indisch-pakistanischen Konflikt zu unterstützen.

Drei Lektionen des 11. September 2001

Über die Anschläge in New York und Washington am Dienstag, dem 11. September 2001 muß vor allem anderen gesagt werden, daß sie die Verwundbarkeit der Vereinigten Staaten, wie die jeder modernen Gesellschaft, gegenüber einem intelligent geplanten und entschlossenen Angriff demonstrieren.

Supermächte putzen keine Fenster

Ein Satz, der momentan unter Hardlinern der politischen Szene Washingtons kursiert, lautet: "Supermächte sind nicht dazu da, Fenster zu putzen!" Mit den "ordinären Hausarbeiten", die in der Welt anfallen, können sich Mächte minderen Ranges abgeben - so zum Beispiel mit dem Versuch, die mazedonischen Slawen und die Albaner zu überzeugen, da&s

Antiamerikanismus?

Viele Amerikaner, denen die internationale Stellung ihres Landes am Herzen liegt, machen sich Sorgen über den Antiamerikanismus in der Welt. Aber in Washingtoner Kreisen und in der politischen Öffentlichkeit fehlt oft das Verständnis für Wesen und Hintergründe des Phänomens.

NATO passé?

Londons Boulevardpresse und die europafeindlichen Konservativen lassen am Projekt einer neuen Armee im Dienste eines europäischen "Superstaates" kein gutes Haar. Diese würde die NATO zerstören und zur Abkehr der USA vom alten Kontinent führen.