Biographie von William Pfaff

William Pfaff, geb. 1928 in Iowa/USA, Publizist und Kolumnist, u.a. für die „International Herald Tribune“ und die „Blätter“.

Im Folgenden finden Sie sämtliche »Blätter«-Beiträge von William Pfaff.

William Pfaff in den »Blättern«

Fortschrittstheorien können tödlich sein

Bis jetzt zählte es zu den unangenehmen kleinen Geheimnissen, daß die Länder, die sich für die fortgeschrittensten und zivilisiertesten halten, "unerwünschte" Menschen sterilisiert oder ihnen ihre Kinder weggenommen haben, um die "Rasse" zu verbessern. Mancherorts geschah dies bis Mitte der 70er Jahre.

Which Way to Welfare?

Ein neues Europa entsteht - und gleichzeitig eine Herausforderung für die transatlantischen Beziehungen. Noch vor drei Monaten saß in Paris wie in Bonn eine konservative Regierung fest im Sattel, die sich einer einheitlichen europäischen Währung als Gegengewicht zum Dollar verschrieben hatte. Mittlerweile regiert in Frankreich die Linke.

Um die Hegemonie in Fernost

Zwei Themen beherrschten die Debatte über Hongkongs Rückkehr unter chinesische Souveränität: Menschenrechte und Mutmaßungen über die künftige geopolitische Rolle Chinas. Beide Themen lenken von den eigentlichen politischen Problemen der Region, die den Beginn des 21. Jahrhunderts dominieren werden, völlig ab.

Continent Isoleted

Das politische Kräfteverhältnis innerhalb Europas und auch in Bezug auf die transatlantischen Beziehungen veränderte sich an dem Donnerstag, als die britischen Wahlergebnisse Großbritanniens Randstellung innerhalb der Europäischen Union bekräftigten.

Wer bestimmt die US-Außenpolitik?

Madeleine Albrights Weltreise war ein persönlicher Erfolg. Die "New York Times" titelte: "Sie stolziert über die Weltbühne - mit der Ausstrahlung eines Stars". Auf der anderen Seite illustrierte ihre Antrittsreise unglücklicherweise auch das Problem der heutigen US-Außenpolitik. Diese steht nicht länger wirklich unter der Kontrolle der Stars oder überhaupt der Exekutive.

Euro-Souveränität

Noch vor einem Jahr glaubte Europa so gut wie einhellig an die Unausweichlichkeit der geplanten Einheitswährung. Heute sieht die Sache anders aus. Genauer gesagt, man vertraut nicht mehr darauf, daß der Euro pünktlich und unter den derzeit geltenden, im wesentlichen von der deutschen Bundesbank inspirierten Voraussetzungen kommen wird.

Suez revisited

Vor vierzig Jahren verschied das Britische Empire. Der Todeskampf dauerte vom 31. Oktober bis zum 6. November 1956. Der Anlaß ist bekannt. Die eigentliche Todesursache aber bleibt ein Geheimnis. Als Anlaß wird von Historikern "Suez" genannt. Ausgeführt wurde die Exekution des Empire von Gamal Abdel Nasser und Anthony Eden. Mr.

Malraux im Pantheon

Der französische Präsident Jacques Chirac hat entschieden, daß die sterblichen Überreste des 1976 verstorbenen Schriftstellers André Malraux im November ins Pantheon überführt werden, wo sie neben Voltaire, Rousseau, Victor Hugo und Führern der Französischen Revolution ruhen sollen.

Triumph des Willens

Beim Marsch in Richtung Europäische Einheitswährung gewinnt der politische Wille zusehends die Oberhand über den gesunden Menschenverstand. Ein Triumph des Willens, könnte man sagen - des deutschen Willens, nämlich der anhaltenden Entschlossenheit Kanzler Kohls, die Einheitswährung 1999 einzuführen, auch wenn nur Deutschland und Frankreich das schaffen.

Kommerz vs. Bürgertugend

Das Bild, das die Vereinigten Staaten während der Olympischen Spiele in Atlanta von sich entwarfen, entsprach weder dem, das die Stadt präsentieren wollte, noch einem Bild, mit dem die Amerikaner zufrieden sein können.

Netanyahu und die Folgen

Ein erstaunlich großer Teil der Debatte über Israels politische Optionen, besonders in amerikanischen Kreisen, scheint davon auszugehen, daß der neue Premier Benyamin Netanyahu in Sicherheitsdingen tun kann, was ihm gefällt. Auf die arabischen Reaktionen scheint es nicht anzukommen. Netanyahu versprach im Wahlkampf Frieden plus Sicherheit, ohne Konzessionen an die Araber.

Israels Dilemma

Noch Mitte März hatte man sich geweigert, ihn zum Anti-TerrorGipfel nach Scharm el-Scheich einzuladen, doch wenige Wochen später wurde Syriens Präsident Hafez Assad als der einzige anerkannt, der Nordisrael vor Terrorismus beschützen könne.

Dayton: Kein Blanko-Scheck für Europa

Keiner derjenigen, die mit Bosnien befaßt sind, scheint gewillt zu sein, konstruktiv darüber nachzudenken, was im Dezember geschehen soll, wenn die Vereinigten Staaten gehen. Nur noch acht Monate verbleiben. Die NATO-Botschafter haben sich fürs erste darauf verständigt, die Sache nicht öffentlich zu diskutieren, weil die Verbündeten übel zerstritten sind.

Markttotalitarismus

"Die Sozialpolitiker in den Parteien müssen endlich mal auf den Boden der Realität gebracht werden", dekretiert der neue BDI-Präsident Hans-Olaf Henkel. "Man muß ihnen sagen, daß die Marktwirtschaft an sich moralisch ist..." ("Frankfurter Allgemeine Zeitung", 13.1.1995).