Biographie von William Pfaff

William Pfaff, geb. 1928 in Iowa/USA, Publizist und Kolumnist, u.a. für die „International Herald Tribune“ und die „Blätter“.

Im Folgenden finden Sie sämtliche »Blätter«-Beiträge von William Pfaff.

William Pfaff in den »Blättern«

Kofi Annans neue UNO

Kofi Annan erweist sich als ein Generalsekretär, der keinen Vergleich mit seinen Vorgängern in der UN-Zentrale zu scheuen braucht. Er legt ein realistisches Verständnis dessen an den Tag, was die UNO nicht leisten kann und was sie versäumt hat. Aber er sieht auch, was sie leisten könnte, ohne es bisher je ins Auge gefaßt zu haben.

Die Amputation der Erinnerung

Zwei in der Woche des amerikanischen Unabhängigkeitstags veröffentlichte Meldungen verdienen wegen ihrer Aussagen über die Zukunft unsere Aufmerksamkeit. Die erste bestätigt eine entscheidende Veränderung in der ethnischen Zusammensetzung der USA. In der Zeit bis zum 1.

Von Vietnam nach Kolumbien

Die Diskussionen aus Anlaß der Jahrestage der amerikanischen Niederlage in Vietnam vor 25 Jahren, der Invasion in Kambodscha und der Toten an der Kent State University 1970 haben die wichtigste Lehre des Vietnamkrieges zumeist ignoriert.

Amerika bleibt plutokratisch

Einmal mehr haben die Vorwahlen gezeigt, daß das amerikanische Wahlsystem nicht reformierbar ist. Die Kandidatur von John McCain und Bill Bradley bot den Amerikanern dieser Generation die wohl beste Gelegenheit, das Wahlsystem zu ändern.

Nationalstaat ohne Zukunft?

Mit der Formel vom "fin de siecle" verbanden sich früher Vorstellungen von kulturellem Niedergang, Verwirrung der Werte und einem Vertrauensverlust der Eliten. Das gilt ganz eindeutig für das Ende des 19. Jahrhunderts. Im Rückblick erscheint es uns als Vorbote jener Krise der europäischen Zivilisation, die 1914 folgte. Im Kontrast hierzu endete das 20.

Bradley und McCain, willkommener Wechsel

Präsidentschaftswahlen in den USA dauern mittlerweile zwei Jahre, eine Art Dauerlauf für denjenigen, der sich dieser Strapaze aussetzen will. Das eigentliche Wählen beginnt zwar erst Anfang des kommenden Jahres, in den Vorwahlen der Einzelstaaten, aber die Kandidaten sind schon seit geraumer Zeit unterwegs, wobei sie hauptsächlich viel Geld ausgeben.

Schlechter Rat ist teuer

Diejenigen, die an der Macht von Ideen zweifeln, werden durch den vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP), der weltweit größten Behörde für multilaterale Entwicklungszusammenarbeit, herausgegebenen neuen Bericht über die ehemalige Sowjetunion und Osteuropa eines Besseren belehrt.

Die US-Wirtschaft im Gefangenendilemma

Die These, daß die Börsenkurse immer weiter steigen, weil Washington es sich nicht leisten kann, sie fallen zu lassen, verweist auf einen neuen Aspekt des korporativen Sozialismus, American version: öffentliche Unterstützung für Kapitalanleger, gerechtfertigt mit dem Argument, wenn es für diese schlecht laufe, werde es allen anderen noch schlechter erg

Capitol Hill kehrt der Welt den Rücken

Indem es die Präliminarien für ein Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Bill Clinton einleitete, beging das Repräsentantenhaus einen Akt nationaler Verantwortungslosigkeit, und zwar in doppelter Hinsicht. Es hat der Weltwirtschaftskrise und den anderen internationalen Problemen dieser Tage den Rücken gekehrt.

Warum Clinton zurücktreten sollte

Der ehrenvolle Weg für Präsident Clinton wäre, jetzt zurückzutreten. Aber ich erwarte nicht, daß er das tut. Denn ich kann mir keine Amtsaufgabe ohne eine Woge der öffentlichen Entrüstung und der Rücktrittsforderungen vorstellen - und ich glaube kaum, daß es dazu kommt.

Antiterror droht Spanien zu spalten

Während des Bürgerkrieges hatten die spanischen Basken, obwohl katholisch und konservativ, sich mit der linksgerichteten republikanischen Regierung in Madrid verbündet. Sie stellten sich gegen General Francos letztlich erfolgreichen Versuch, die Republik zu stürzen. Ihre Beweggründe waren nationalistischer Art.

Religiöser Nationalismus am Werk

Heroische Zurückhaltung erwartet man von Nationen nicht, genausowenig wie von Personen. Kommt sie dennoch vor, so ist dies erbaulich - doch die Annahme, Pakistan könne auf die Demonstration seiner eigenen Atommacht verzichten, spottete der menschlichen Natur und dem politischen Kalkül.

Pol Pots Helfer

Hinter den millionenfachen Morden in Kambodscha, für die Pol Pot und seine Bewegung die Verantwortung trugen, stand der Anspruch, die chinesische Kulturrevolution an Radikalität noch zu übertrumpfen, um Kambodscha von "allen Arten verwerflicher Lebensweisen und sozialer Verfehlungen" zu reinigen.

Lehrstück Papon

"Schuldig" lautete das Urteil im Prozeß gegen Maurice Papon. Schuldig wegen Mittäterschaft bei Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Doch mit dem Strafmaß von nur zehn Jahren wirkt das Urteil eher apologetisch als salomonisch.

Der asiatische Dominoeffekt

Der indonesische Währungskollaps hat die vom IWF empfohlenen ökonomischen Heilmittel aus dem Feld geschlagen. In den Fällen Thailand und Südkorea könnte es genauso kommen. Es bedarf einer neuen Initiative, also neuen Nachdenkens. Asiens Wirtschaftskrise stürzt zugleich das amerikanische Modell ökonomischer Globalisierung in eine Krise.

Washington und die Schurkenstaaten brauchen einander

Saddam Husseins jüngste Provokationsübung bringt wieder einmal das Problem der Washingtoner Obsession mit den "Schurkenstaaten" auf - und die ist in der Tat ein Problem. Das Auftrumpfen gegen leicht zu verurteilende Feinde mag befriedigen, aber bringt nicht viel. Saddam hat George Bush überdauert und wird wahrscheinlich auch Bill Clinton überdauern.