Occupy: Von den Plätzen in den Alltag
Vor zwei Jahren legte die Bewegung des 15. Mai ganz Madrid lahm. In diesem Jahr zogen immerhin einige Zehntausend durch die Straßen spanischer Städte – unter dem Motto „Von der Empörung zur Rebellion“.
Vor zwei Jahren legte die Bewegung des 15. Mai ganz Madrid lahm. In diesem Jahr zogen immerhin einige Zehntausend durch die Straßen spanischer Städte – unter dem Motto „Von der Empörung zur Rebellion“.
Klimawandel, fragile Staaten, Welternährungskrise, Rohstoffverknappung und soziale Ungleichheit – die Liste der Herkulesaufgaben, vor denen die internationale Zusammenarbeit steht, ist lang.
Seit Jahren wächst in der Bundesrepublik die Konzentration von Vermögen in den Händen Weniger und damit die Kluft zwischen privatem Reichtum und der Verarmung der öffentlichen Hand.[1] Laut dem von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler vorsorglich „geglättet
Von der Französischen Revolution bis zum Arabischen Frühling: Nahrungsmittelpreiskrisen waren immer wieder Auslöser für politischen Protest bis hin zu revolutionären Umbrüchen.
Simon Kuznets, ein Nobelpreisträger der Wirtschaftswissenschaft, hat in umfassenden Untersuchungen den Nachweis geliefert,[1] dass in den ersten Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg die soziale Ungleichheit in den hochentwickelten westlichen Ländern deutlich abgenommen hat, nachdem sie
Die aktuelle Energiepreisdebatte zeigt eines ganz deutlich: Die soziale Dimension der Energiefrage drängt mit Wucht auf die Agenda, national wie international. Die Reaktionen der traditionellen Politik auf diese Herausforderung sind zumeist hilflos und kurzsichtig.
Nun hat Angela Merkel vor Ende der Legislaturperiode auch noch ihre am längsten amtierende Ministerin verloren. Anfang Februar nahm Annette Schavan ihren Hut, nachdem die Universität Düsseldorf ihr den Doktortitel wegen Plagiatsverdachtes entzogen hatte.
Als der russische Mediziner Iwan Petrowitsch Pawlow Anfang des letzten Jahrhunderts sein berühmtestes Experiment der Öffentlichkeit vorstellte, ahnte niemand, dass man seine Erkenntnisse gut hundert Jahre später auch auf die deutsche Presselandschaft würde anwenden können.
Hartz war die größte Arbeitsmarkt- und Sozialreform der Nachkriegszeit und überaus erfolgreich. Dabei geht es nicht um einzelne Bausteine der vier Gesetze, sondern darum, dass Peter Hartz und der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder die Ersten waren, die offen gesagt haben, dass es mit dem ausufernden Sozialstaat so nicht weitergehen kann.
Jeder Möchtegern-Populist gibt heute vor, die „Mittelschicht“ zu verteidigen. Dabei herrscht keinerlei Einvernehmen darüber, was der Begriff überhaupt bedeutet.
Wer hätte das gedacht: In deutschen Medien wird wieder über das Thema Wohnen diskutiert. Dabei galt die „Wohnungsfrage“ hierzulande jahrelang als „erledigt“, zumindest war sie im politischen Alltag nicht präsent.
Myanmar erfährt derzeit international ungewohnt viel Aufmerksamkeit: Tourismusunternehmen bewerben das von buddhistischen Traditionen geprägte Land im Südosten Asiens verstärkt als Reiseziel; die Weltbank bewilligte im November vergangenen Jahres erstmals seit 25 Jahren wieder einen Kredit für Infrastrukturprojekte, und sogar Barack Obama besuchte zum selben Zeitpunkt M
Dass Strukturmerkmale, die für die unterentwickelten Länder vor den dortigen angeblichen „Wirtschaftswundern“ charakteristisch waren,[1] sich mittlerweile weltweit ausbreiten, ist ein nicht mehr zu übersehendes Phänomen.
Bereits vor einem Jahr analysierte Harald Schumann die dramatischen Preissteigerungen auf dem globalen Lebensmittelmarkt – und zwar speziell die exorbitant gewachsene Spekulation (vgl. „Blätter“ 12/2011 und 1/2012). Der Umwandlung von Nahrung in Biosprit widmet sich im Folgenden der Politikwissenschaftler Guido Speckmann.
„Wir werden Leistungen des Staates kürzen, Eigenverantwortung fördern und mehr Eigenleistung von jedem Einzelnen abfordern müssen“. Mit diesen markigen Worten brachte der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder vor nun bald zehn Jahren, nämlich am 14. März 2003, seine Agenda-2010- und Hartz-IV-Politik im Bundestag auf den Punkt.
Die große Armut in der Stadt kommt von der großen Powerteh her“, lässt der Dichter Fritz Reuter einen seiner Romanhelden sagen. Im 19. Jahrhundert wussten die Leser eigentlich noch, dass pauvreté nur das französische Wort für Armut ist. Analytisch kann der Spruch daher nicht recht überzeugen.
Jahrzehntelang war Altersarmut in Deutschland ein Tabuthema, das gern verdrängt wurde, weil viele Menschen unterschwellig Angst hatten, im Rentenalter womöglich selbst davon betroffen zu sein.[1] Anfang September 2012 avancierte das Problem allerdings quasi über Nacht zum Topthema in den Medien und z
Die drohende Staatspleite Griechenlands ist für viele Kommentatoren gleichbedeutend mit einem Austritt des Landes aus der Eurozone – und wahrscheinlich auch aus der EU. Doch der griechischen Regierung bleiben durchaus Handlungsoptionen, ein solches Szenario zu vermeiden.
Die indische Armut erlebt – nach einer kurzen Phase der Verdrängung, in der Indien „erstrahlte“ – als exotische Erscheinungsform im Kunstbetrieb ihr Comeback, angeführt von Filmen wie „Slumdog Millionaire“.
Rund zehn Mrd. Euro zusätzliche Steuereinnahmen verspricht das Schweizer Steuerabkommen der Bundesrepublik Deutschland. Das ist eine überaus verlockende Summe. Doch in welcher Höhe die Gelder aus der Schweiz tatsächlich fließen werden, wenn das aktuell zur Abstimmung stehende Steuerabkommen in Kraft tritt, ist derzeit noch völlig offen.
Havannas Altstadt summt wie ein Bienenstock. Touristenschwärme stauen sich vor den makellos renovierten Palästen und Gebäuden aus der Kolonialzeit. Überall werben Kellner vor Restaurants und Kneipen um Gäste, denen kubanische Musikgruppen, alle mit denselben Stücken, von „Guantanamera“ bis zur „Che-Guevara-Ballade“, aufspielen.
In der Juni-Ausgabe kritisierte Patrick Schreiner die These, dass Bildungspolitik die bessere Sozialpolitik sei, und forderte stattdessen eine grundsätzliche Umverteilung von Arbeit, Einkommen und Vermögen.
Die Vereinigten Staaten sehen sich selbst gern als Land der unbegrenzten Möglichkeiten, und andere sehen sie in einem ganz ähnlichen Licht.
Genau vor zehn Jahren legte die rot-grüne Bundesregierung den Grundstein für eine der nachhaltigsten Sozialreformen in der Geschichte der Bundesrepublik: die Agenda 2010. Am 16. August 2002 präsentierte die sogenannte Hartz-Kommission ihren Bericht „Moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt“.
Ursula von der Leyen entpuppt sich mehr und mehr als Angela Merkels Wunderwaffe. Von den Medien für ihre vermeintlich gerechte Sozialpolitik hoch gelobt, gestaltet sie den deutschen Sozialstaat nach und nach um – und zwar stets nach demselben Modus: der Benachteiligung bzw.