Thema Innere Sicherheit

Elf Jahre ohne Aufklärung: Das Netzwerk des NSU

Selbst elf Jahre nach der Selbstenttarnung des rechtsterroristischen NSU sind dessen Unterstützungsnetzwerke noch immer nicht aufgeklärt. Das aber ist nicht dem »Versagen« der Sicherheitsbehörden geschuldet, sondern das Ergebnis politischer Entscheidungen und behördlicher Kontinuitäten.

»Wir sind das Volk«: Die Staatsphobie der Querdenker

Während Putins Krieg die Welt in Atem hält, droht die Corona-Pandemie in Vergessenheit zu geraten – samt ihrer Folgen. Laut Bundeskriminalamt stieg die politisch motivierte Kriminalität 2021 um 23 Prozent; über 20 000 Straftaten entstammen der Querdenker-Bewegung.

Der Verfassungsschutz als Spätwarnsystem

Als Bundesinnenminister Horst Seehofer jüngst den Bericht des Bundesamtes für Verfassungsschutz für 2020 vorstellte, nannte er als größte Bedrohungen Rechtsextremismus und Antisemitismus. Hat der CSU-Politiker also doch verstanden? Nein. Davon kann keine Rede sein.

Frankreich und die große Verwirrung

Knapp ein Jahr vor den Präsidentschaftswahlen im April 2022 herrscht in Frankreich eine Stimmung der Anspannung, der Verwirrung, der intellektuellen und politischen Verunsicherung. Alles scheint plötzlich möglich, selbst ein Sieg der rechtsradikalen Marine Le Pen. Daran ändert auch das starke Abschneiden der Volksparteien bei den Regionalwahlen Ende Juni nicht viel, zumal die Kandidaten der Regierungspartei La République En Marche nur schwache Ergebnisse erzielten.

Lübcke-Prozess: Akten zu und alle Fragen offen

Der Prozess ist beendet, die Aufklärung ist es nicht: Nach 45 Verhandlungstagen verkündete das Oberlandesgericht in Frankfurt am Main am 28. Januar das Urteil im Prozess um den Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke. Der geständige Hauptangeklagte, der Neonazi Stephan Ernst, wurde zu lebenslanger Haft mit anschließend drohender Sicherungsverwahrung verurteilt. Der als Mordhelfer angeklagte Markus H., auch er seit Jugendtagen ein militanter Rechtsextremer, kam mit einer Bewährungsstrafe wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz davon.

Das Comeback von Crazy Horst

Wir hätten es ihm doch so sehr gegönnt: dass er wenigstens am Ende seiner Tage als Heimatschutzminister und vor seinem Rückzug aufs politische Altenteil noch einen guten Abgang würde hinlegen können. Doch dann erlebten wir plötzlich das Comeback von Crazy Horst, der „Mutter aller Probleme“. Und es galt wieder die Devise der vergangenen fünf Jahre: Was Seehofer macht, macht Seehofer verkehrt.

Ganz normal in Deutschland: Rassismus in der Polizei

Nach dem von Polizisten verursachten gewaltsamen Tod George Floyds in Minneapolis wird endlich auch in Deutschland über Rassismus und Polizeigewalt gegen Schwarze diskutiert. Das ist längst überfällig, denn es ist kein neuartiges Problem und besteht erst recht nicht nur in den USA. Der Unterschied zu früher ist lediglich, wie der US-Schauspieler Will Smith sagte, dass heute solche Vorgänge gefilmt werden. Und dass es soziale Medien gibt, mit denen all jene nun eine weltweite Öffentlichkeit erreichen, die lange Zeit über kein Sprachrohr verfügten.

Für eine nachhaltige Risikokultur: Corona als Chance

Epidemien und Pandemien begleiten die Menschen schon seit Jahrtausenden. Doch zu Beginn des 21. Jahrhunderts führen die extreme Beschleunigung des Lebens, die Intensivierung des internationalen Geschäftsverkehrs sowie der Massentourismus zu einer rasenden Ausbreitung der Epidemien zwischen Ländern und Kontinenten, wobei Kriege und Bürgerkriege unverändert als Brandbeschleuniger fungieren.[1] Aus diesem Grund sind solche Ereignisse stets auch in einem internationalen Kontext zu betrachten.