Thema Krieg und Frieden

Dilemmata der Intervention

In der August-Ausgabe der „Blätter“ diskutierte Dieter Senghaas mit Blick auf den NATO-Einsatz in Libyen die „bewaffnete Intervention“ als Ultima Ratio, die nur unter engsten Voraussetzungen zulässig ist. Wie aber steht es, angesichts neuer, multipler Krisen, um die Erfolgsaussichten derartiger Maßnahmen?

Ultima Ratio Intervention?

Der Fall Libyen hat – in Deutschland weniger als im Ausland und speziell in Frankreich – eine erregte Debatte darüber ausgelöst, ob die internationale Gemeinschaft angesichts oft katastrophaler Entwicklungen in manchen Gesellschaften der Welt das Recht oder gar die Pflicht hat, sich massiv in die inneren Angelegenheiten von Staaten einzumischen.

Die USA am Scheideweg

Nach der Tötung Osama bin Ladens stehen die Vereinigten Staaten vor einer Entscheidung: Es gibt zwei Türen, die ihnen zwei unterschiedliche Wege in die Zukunft eröffnen. Welche Tür sie jetzt wählen, könnte über die Stellung entscheiden, welche die USA in der Geschichte unserer Zeit letztlich einnehmen werden.

Pardon wird nicht gegeben

Am 22. Juni 1941 griff das nationalsozialistische Deutschland die Sowjetunion an. Vom ersten Tag an führte die Wehrmacht den Kampf mit großer Brutalität. Gleichwohl darf bezweifelt werden, dass die Soldaten, die am frühen Morgen des 22. Juni ihre Anordnungen erhielten, begriffen, welch ein Krieg ihnen bevorstehen würde.

Kehrt marsch nach Guantánamo

Der Unterschied an Aufmerksamkeit könnte größer kaum sein: Da schaut die ganze Welt wie gebannt auf die mögliche Auslieferung von WikiLeaks-Gründer Julian Assange an die schwedische Justiz, derweil im toten Winkel der Öffentlichkeit die US-amerikanische Regierung ein Exempel an Bradley Manning, dem bislang wichtigsten Informanten der Internetplattform, statuiert.

Kaukasischer Krisenkreis

Der Terroranschlag auf dem größten Moskauer Flughafen Domodedowo mit 35 Toten hat einmal mehr gezeigt: Der Nordkaukasus, die mutmaßliche Heimat der Terroristen, ist heute für Russland zur größten Herausforderung geworden. Es besteht die Gefahr, dass Moskau die ganze Region verliert.

Das Militär ist nicht die Lösung

Die anhaltenden Demonstrationen in der arabischen Welt haben die Region bereits heute grundlegend verändert, wenn auch die weiteren Entwicklungen derzeit noch nicht absehbar sind. Die „Blätter“ diskutieren Chancen und Risiken der Bewegung in den am stärksten betroffenen Ländern.

Die Schleifung des Rechts

So wie das vergangene Jahr endete, nämlich mit Terrorwarnungen der Bundesregierung, so begann das neue: mit dem terroristischen Anschlag auf eine koptische Kirche in Kairo während der Neujahrsmesse. Beide Ereignisse verweisen auf das eigentliche Zentralereignis der vergangenen Dekade, den 11. September 2001, dessen zehnjährige Wiederkehr bereits jetzt ihren Schatten vorauswirft.