Thema Krieg und Frieden

Amerika allein zu Haus

Das Verhältnis zwischen Westeuropa und jenen Kolonien, aus denen später die Vereinigten Staaten entstehen sollten, war von Anfang an kompliziert. Als bloße Anhängsel der Großmächte Europas wurden die nordamerikanischen Siedlungsgebiete in deren Konflikte untereinander verwickelt – die Kriege König Williams III.

China vs. USA: Der aufziehende Sturm

Nach der Diskussion über Chinas „Soft Power“ in der letzten Ausgabe (vgl. dort die Beiträge von Gunnar Henrich und Falk Hartig) richten wir den Blick nun auf die „Hard Power“, und zwar insbesondere auf mögliche Veränderungen des militärischen Kräfteverhältnisses in Folge des chinesischen „Wirtschaftswunders“. Dazu veröffentlichen wir einen Beitrag aus der Feder von John J. Mearsheimer, Professor an der University of Chicago und Anhänger der realistischen Schule in der Außenpolitik, der sich seit langem mit geostrategischen Fragen befasst und immer wieder wichtige Debatten angestoßen hat (vgl. dazu: Serientäter Saddam? Die Beweise der Kriegsbefürworter stechen nicht, in: „Blätter“, 3/2003, S. 296-306). Beim vorliegenden Text handelt es sich um die „Michael Hintze Lecture in International Security“, die der Verfasser am 4. August 2010 an der University of Sydney gehalten hat. – D. Red.

Des Pentagons verlorener Krieg

So unbestreitbar Barack Obama den Afghanistankrieg zu dem „seinen“ gemacht hat, so unbestreitbar ist auch, dass dieser Krieg ihm auf einem silbernen Tablett serviert wurde – während man ihm gleichzeitig einen Pistolen-lauf zwischen die Schultern stieß.

Gerechter Friede statt Gerechter Krieg

Bilanziert man die erste Dekade des 21. Jahrhunderts unter friedenspolitischen Gesichtspunkten, kommt man zu einem höchst ambivalenten Ergebnis. Einerseits hat im Gefolge des 11. September 2001 und des von George W. Bush ausgerufenen „Krieges gegen den Terror“ die Theorie des „gerechten Krieges“ eine erstaunliche Renaissance erlebt.

Für einen deutschen Pazifismus

Als US-Präsident George W. Bush 2002 für seinen Irakkrieg eine „Koalition der Willigen“ konstruierte, wurde er auf einer Pressekonferenz gefragt, ob die Deutschen mit dabei wären. Mit einer knappen Handbewegung erledigte er seine Antwort: „The Germans are pacifists“ – auf Deutsch: Auf die ist kein militärischer Verlass.

Sudan: Wahlen ohne Demokratie

Nur eine Woche, nachdem die sudanesische Regierung in Khartum den Friedensschluss mit der militärisch stärksten Rebellengruppe in Darfur, der Bewegung für Gleichheit und Gerechtigkeit (JEM), verkündete, flammten Anfang März die Kämpfe in der Region bereits wieder auf. Dabei sollen im April d.J.

Afghanistan: Feuern auf Verdacht ?

Nicht einmal ein Viertel seiner regulären Laufzeit überstand das letzte Parlamentsmandat für den Einsatz der Bundeswehr am Hindukusch. Seit dem 26. Februar gilt ein revidierter Auftrag. Er holt nach, was in den meisten Partnerländern bereits vollzogen wurde: die Anpassung an den von Washington verordneten Strategiewechsel.

Drogen-Geopolitik

Die These, dass die US-Drogenpolitik in Lateinamerika gescheitert sei, gehört zu den Allgemeinplätzen kritischer Berichterstattung über die Region. Tatsächlich fallen die Berichte des United Nations Office on Drugs and Crime (UNODC) ernüchternd aus.

Afghanistan – Friede als Ernstfall

Krieg wird aus Krieg gezeugt, und Rache zieht Rache nach sich. Nun aber möge Wohlwollen Wohlwollen schaffen und Wohltat zu Wohltat ermuntern, und als der Königlichste gelte der, der am weitesten auf seinen Rechtsanspruch verzichtet hat,“ so plädierte Erasmus von Rotterdam 1517 in seiner „Klage des Friedens“. Vom späteren Kaiser Karl  V.