Thema Krieg und Frieden

Kehrt marsch nach Guantánamo

Der Unterschied an Aufmerksamkeit könnte größer kaum sein: Da schaut die ganze Welt wie gebannt auf die mögliche Auslieferung von WikiLeaks-Gründer Julian Assange an die schwedische Justiz, derweil im toten Winkel der Öffentlichkeit die US-amerikanische Regierung ein Exempel an Bradley Manning, dem bislang wichtigsten Informanten der Internetplattform, statuiert.

Kaukasischer Krisenkreis

Der Terroranschlag auf dem größten Moskauer Flughafen Domodedowo mit 35 Toten hat einmal mehr gezeigt: Der Nordkaukasus, die mutmaßliche Heimat der Terroristen, ist heute für Russland zur größten Herausforderung geworden. Es besteht die Gefahr, dass Moskau die ganze Region verliert.

Das Militär ist nicht die Lösung

Die anhaltenden Demonstrationen in der arabischen Welt haben die Region bereits heute grundlegend verändert, wenn auch die weiteren Entwicklungen derzeit noch nicht absehbar sind. Die „Blätter“ diskutieren Chancen und Risiken der Bewegung in den am stärksten betroffenen Ländern.

Die Schleifung des Rechts

So wie das vergangene Jahr endete, nämlich mit Terrorwarnungen der Bundesregierung, so begann das neue: mit dem terroristischen Anschlag auf eine koptische Kirche in Kairo während der Neujahrsmesse. Beide Ereignisse verweisen auf das eigentliche Zentralereignis der vergangenen Dekade, den 11. September 2001, dessen zehnjährige Wiederkehr bereits jetzt ihren Schatten vorauswirft.

Südsudan - Afrikas neuer Staat

Auch wenn die endgültigen Ergebnisse erst im Februar veröffentlicht werden: Mit dem Referendum vom 9. Januar d.J. dürfte der Südsudan sich mit überwältigender Mehrheit für die nationale Unabhängigkeit entschieden haben. Die offizielle Staatsgründung ist für Juli zu erwarten.

Die Welt vor dem Irankrieg?

Die Anschlagswarnungen der Bundesregierung wie auch die Festnahme zweier Journalisten der „Bild am Sonntag“ im Iran wurden vom Vorstandsvorsitzenden des Springer-Verlages, Mathias Döpfner, zum Anlass genommen, ausdrücklich „für ein klares Bündnis mit Israel – an der Seite der Vereinigten Staaten“ zu werben: „Nur Gegenwehr, Geschlossenheit

Das europäische Memento

Ein Gutes, immerhin, hat die erbitterte Debatte über Erika Steinbach und die „Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung“: Es wird wieder diskutiert über die Geschichte zwischen Deutschen und Polen. Lange, allzu lange hatte der Kalte Krieg die Verbindungen zwischen den beiden Völkern massiv eingeschränkt.

Amerika allein zu Haus

Das Verhältnis zwischen Westeuropa und jenen Kolonien, aus denen später die Vereinigten Staaten entstehen sollten, war von Anfang an kompliziert. Als bloße Anhängsel der Großmächte Europas wurden die nordamerikanischen Siedlungsgebiete in deren Konflikte untereinander verwickelt – die Kriege König Williams III.

China vs. USA: Der aufziehende Sturm

Nach der Diskussion über Chinas „Soft Power“ in der letzten Ausgabe (vgl. dort die Beiträge von Gunnar Henrich und Falk Hartig) richten wir den Blick nun auf die „Hard Power“, und zwar insbesondere auf mögliche Veränderungen des militärischen Kräfteverhältnisses in Folge des chinesischen „Wirtschaftswunders“. Dazu veröffentlichen wir einen Beitrag aus der Feder von John J. Mearsheimer, Professor an der University of Chicago und Anhänger der realistischen Schule in der Außenpolitik, der sich seit langem mit geostrategischen Fragen befasst und immer wieder wichtige Debatten angestoßen hat (vgl. dazu: Serientäter Saddam? Die Beweise der Kriegsbefürworter stechen nicht, in: „Blätter“, 3/2003, S. 296-306). Beim vorliegenden Text handelt es sich um die „Michael Hintze Lecture in International Security“, die der Verfasser am 4. August 2010 an der University of Sydney gehalten hat. – D. Red.

Des Pentagons verlorener Krieg

So unbestreitbar Barack Obama den Afghanistankrieg zu dem „seinen“ gemacht hat, so unbestreitbar ist auch, dass dieser Krieg ihm auf einem silbernen Tablett serviert wurde – während man ihm gleichzeitig einen Pistolen-lauf zwischen die Schultern stieß.