Thema Demokratie

Ukrainekrieg und Korruption: Unregierbares Bulgarien

Bei aller berechtigten Aufmerksamkeit, die Schicksalswahlen wie jene in Frankreich auf sich ziehen, übersieht die politische Öffentlichkeit aktuell einen Urnengang, der ebenfalls Einfluss auf die künftige Ausgestaltung der europäischen Politik haben wird: die Parlamentswahlen in Bulgarien vom 9. Juni.

Kampf um die Richtung: Europa nach der Wahl

Gerade jetzt ist die EU gefordert wie wohl noch nie in ihrer Geschichte. Die proeuropäischen Kräfte dürfen sich nach dem Rechtsruck bei der Europawahl nicht lähmen lassen. Und sie müssen alles daransetzen, auch einander nicht zu lähmen.

Georgisches Aufbegehren – gegen die prorussische Oligarchie

Unter der Partei »Georgischer Traum« entwickelt sich Georgien innenpolitisch hin zu einem oligarchischen Autoritarismus und außenpolitisch weiter Richtung Russland. Doch dagegen regt sich Protest.

Iran: Erst die Scheinwahl, dann die Thronfolge

„Iran ohne Wahl“ ist eine Artikelüberschrift, die man in den letzten Jahren oft verwenden konnte. Mehr und mehr haben die Radikalen das Bewerberfeld bei Präsidentschaftswahlen eingeschränkt.

Modis Indien: Der ausgebremste Wahlsieger

Am 9. Juni hat Indiens gerade wiedergewählter Premier Narendra Modi gemeinsam mit seinen 72 Ministern seinen Regierungseid abgelegt. Er ist erst der dritte indische Premierminister – nach Jawaharlal Nehru und Indira Gandhi –, der eine dritte fünfjährige Amtszeit antritt.

Venezuela: Maduro vor der Abwahl?

Am 28. Juli sollen in Venezuela Präsidentschaftswahlen stattfinden. Diesen Termin, Geburtstag des 2013 verstorbenen Ex-Präsidenten Hugo Chávez, hat der regierungsnahe Nationale Wahlrat Anfang März kurzfristig festgelegt. Anders als bei früheren Wahlen tritt das rechte Oppositionsbündnis PUD dieses Mal an.

Schöffen: Russisch Roulette mit Verfassungsfeinden

Vergangenes Jahr sind für die Jahre 2024 bis 2028 über 70 000 ehrenamtliche Richter:innen neu berufen worden. Mit dem Amt ist ein zeitlicher Aufwand verbunden, den sich immer weniger überzeugte Demokrat:innen leisten können. Für die Feinde des demokratischen Rechtsstaats, vor allem aus dem rechtsextremistischen Bereich, verheißen diese Ehrenämter dagegen seit langem erhebliche Macht.

Spanien: Vor dem Ende der Polarisierung?

Spaniens Premier Pedro Sánchez gilt als Meister des politischen Timings. Der sozialistische Politiker hat in seiner Karriere immer wieder mit überraschenden Entscheidungen die Initiative an sich gerissen und so Gegner ausgebootet oder sich selbst wieder auf das Spielbrett gehievt.

Panafrikanisch und souverän: Ein neues Kapitel für den Senegal

Der Sieg des 44-jährigen Oppositionskandidaten Bassirou Diomaye Faye bei den senegalesischen Präsidentschaftswahlen im März sorgte international für Aufmerksamkeit. Zuvor hatte der scheidende senegalesische Präsident Macky Sall das Land durch eine Verschiebung der Wahlen in eine tiefe politische Krise gestürzt.

Der Aufstieg der Mosaik-Rechten

Von der Verächtlichmachung demokratisch gewählter Politiker über massive Bedrohungen bis hin zu tätlichen Angriffen im Europawahlkampf: Die Republik erlebt dieser Tage Angriffe auf die Demokratie, wie es sie in dieser Breite in ihrer jetzt bereits 75-jährigen Geschichte noch nicht gegeben hat.

Demokratie im Ernstfall: 75 Jahre Bundesrepublik, 25 Jahre Berlin

Putins Zerstörungskrieg gegen die Ukraine, dazu die hoch gefährliche Eskalation in Nahost, außerdem millionenfache Flucht nach Europa aufgrund von Krieg und Vertreibung: Kurzum, wenn die Republik nun ihren 75. Geburtstag feiert, könnte sich die Lage kaum radikaler verändert haben.

Streichposten Adenauer, Brandt, Schmidt?

Der Berliner Adenauerplatz steht auf dem Prüfstand. Der Grund der „potentiellen Umbenennung“: In einem „Dossier zu Straßen- und Platznamen mit antisemitischen Bezügen“, erstellt 2021 im Auftrag des Landes Berlin, fällt gleich an erster Stelle, alphabetisch bedingt und dennoch mit enormer Signalwirkung, der Name des ersten Bundeskanzlers der Bonner Republik.

»Der nächste Redner ist eine Dame«

Im ersten Deutschen Bundestag ist es noch keine Selbstverständlichkeit, dass eine Frau ans Rednerpult tritt. Mit dem Satz „Der nächste Redner ist eine Dame“, kündigt Bundestagspräsident Erich Köhler am 12. Mai 1950 während der Haushaltsberatungen die erste Rede der Marburger CDU-Abgeordneten Anne Marie Heiler an.

Modis neues Indien: Von der weltgrößten Demokratie zum Hindu-Reich

In Indien sind knapp 970 Millionen Menschen zur Wahl aufgerufen. Premier Modi gilt mit seinem hindu-nationalistischem Kurs als Favorit. Doch seine Politik untergräbt den Pluralismus und schwächt die Demokratie des Landes.