Von Putin bis Erdoğan: Wie pazifiziert man die Revisionisten?
Immer wieder wird in Deutschland die Forderung nach einem Verhandlungsfrieden für die Ukraine laut. Das aber ist komplizierter, als viele wahrhaben wollen.
Immer wieder wird in Deutschland die Forderung nach einem Verhandlungsfrieden für die Ukraine laut. Das aber ist komplizierter, als viele wahrhaben wollen.
Blind Summit, blinder Gipfel, so warnen Verkehrsschilder an unübersichtlichen Kuppen britische Autofahrer vor eventuellen Hindernissen und Geisterfahrern. Förmlich im Blindflug begeben sich die G7-Staaten auch zum nächsten G20-Summit, der am 15. und 16. November im indonesischen Bali stattfindet.
Das Zeitalter der fossilen Brennstoffe geht unwiderruflich zu Ende. In wenigen Jahren schon wird man mit Erdöl, Erdgas und Kohle keine großen Geschäfte mehr machen können.
Anfang August sind die wohl einflussreichsten Klimaforscher der Welt in der renommierten Wissenschaftspublikation PNAS mit einer Nachricht an die Weltöffentlichkeit getreten, die unseren „Krieg gegen den Planeten“ in ein neues, grelles Licht rückt.
Ein Blick auf den afrikanischen Kontinent zeigt, dass der geopolitische Wettbewerb um die Schwellenländer seit Februar 2022 noch einmal an Fahrt aufgenommen hat.
Manchen Dingen ist ihr Wert immanent (etwa Kaffee, Reis oder Gold), während der Wert anderer darin besteht, dass sie kostspieligere Substanzen ersetzen können (Quartz als Granitersatz, Polyester statt Baumwolle). Wieder andere Güter sind von wandelbarer Form und Funktion. Ganz besonders gilt das für raffiniertes Palmöl.
Anfang Juni konnte die re:publica, die alljährliche Konferenz zu Netzkultur und -politik in Berlin, mit hohem Besuch aufwarten: Erstmals sprach ein Bundeskanzler auf der Konferenz. Und nur wenige Stunden vor Olaf Scholz‘ Auftritt hielt auf gleicher Bühne der Minister für Digitales, Volker Wissing, seine erste programmatische Rede zur Digitalpolitik.
Von einer Krise sprach man schon, bevor der Krieg begann: Zu diesem Zeitpunkt litten bereits über 800 Millionen Menschen chronisch unter Hunger. Doch die russische Invasion der Ukraine hat die Not und die Hungerkrise deutlich verschärft.
Erst der Ausbruch der Pandemie zu Beginn der Dekade, dann der russische Angriff auf die Ukraine am 24. Februar dieses Jahres: Zwei Ereignisse haben die wirtschaftliche Globalisierung massiv unterbrochen, ja sogar zurückgeworfen.
In der aktuellen Lage ist die Suche nach alternativen Rohstoffquellen ethisch durchaus geboten. Allerdings drohen hochproblematische Nebeneffekte.
Anfang April gründete sich die erste Amazon-Gewerkschaft in den USA – gegen den vehementen Widerstand des Konzerns. Aber ist es tatsächlich ein historischer Erfolg für die amerikanische Gewerkschaftsbewegung?
Mit dem Ukraine-Krieg verändert sich auch die Weltordnung. Künftig könnten in ihr die Bruchlinien nicht zwischen den Blöcken verlaufen, sondern mitten durch diese hindurchgehen.
Als die Bilder laufen lernten, filmten die Brüder Lumière, wie zahlreiche Arbeiter ein Werk verlassen. Dieser 1895 gedrehte und gezeigte, nicht einmal eine Minute dauernde Film gilt als Geburtsstunde des Kinos. Im gleichen Jahr fuhr Otto von Bismarck, der mit seiner von ihm geprägten ersten deutschen Einheit die Konsequenzen aus den industriellen Revolutionen gezogen hatte, durch den Hamburger Hafen.
Im Westen gilt China derzeit als Zugpferd der weltwirtschaftlichen Erholung nach der Coronakrise. Doch kann es diese Rolle auch weiterhin ausfüllen?
Die Menschheit stellt sich »immer nur Aufgaben, die sie lösen kann«, schrieb einst Karl Marx. Unter dem Eindruck der zupackenden Vision eines Kim Stanley Robinson möchte man dem auch mit Blick auf den Klimawandel zustimmen.
Wenn unter dem Weihnachtsbaum dieses Mal keine Spielkonsole liegt, so ist das nicht nur den wirtschaftlichen Nöten durch Pandemie und Lockdowns geschuldet. Vielmehr erleben wir gegenwärtig eine Vielfachkrise in den internationalen Liefer- und Wertschöpfungsketten, die ungekannte Ausmaße annimmt.
Während Covid-19 im globalen Norden vor allem die Gesundheit der Bürger bedroht, sorgt das Virus im globalen Süden für eine Schattenpandemie weit drastischeren Ausmaßes.
Die Sicherheitspolitik des Westens steckt in einer tiefen Krise. Wie kann eine deutsch-europäische Sicherheitspolitik aussehen, die der globalen Mächteverschiebung Rechnung trägt und den Frieden in der Welt befördert?
„Der Glasgow-Zug muss losrollen“, forderte der Chef-Verhandler des Inselstaates Tuvalu wenige Stunden vor dem Ende der 26. UN-Klimakonferenz (COP). Er bat alle Länder, dem Klimapakt von Glasgow zuzustimmen.
In der Septemberausgabe kritisierte »Blätter«-Mitherausgeber Rudolf Hickel die Modern Monetary Theory als Ausdruck einer ›trügerischen Sehnsucht nach ökonomisch-ökologischem Wohlstand ohne Verteilungskämpfe‹. Seinem Plädoyer, stattdessen die Verschuldung massiv auszuweiten, widerspricht im Folgenden der Wirtschaftswissenschaftler Axel Stommel.
Kurz vor dem Ende der Legislatur hat der Bundestag einen wichtigen Schritt auf dem Weg hin zu mehr menschenrechtlicher Verantwortung von Unternehmen für ihre globalen Wertschöpfungsprozesse vollzogen. Nach langem Ringen verabschiedeten die Parlamentarier am 11. Juni das „Gesetz über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten in Lieferketten“, kurz: Lieferkettengesetz.
Militärische Rückschläge, gar Rückzüge können sich in der historischen Retrospektive durchaus als Startpunkte politischer Erfolgsgeschichten erweisen. Der Abzug der US-Truppen aus Südvietnam, abgeschlossen im Frühjahr 1973, ist – entgegen der landläufigen Annahme – ein Beispiel dafür.
Nur selten erlebt ein Autor, wie etwas, das er einmal in einem Buch vertreten hat, fast zwanzig Jahre später Realität wird und dabei alle Prognosen übersteigt. So geschah es mit Immunitas.
Sand scheint in unbegrenzter Menge zur Verfügung zu stehen. Doch der Eindruck täuscht – er wird in vielerorts knapp und die Suche nach neuen Sandquellen hinterlässt eine Spur der Verwüstung.
Mauern als „harte Grenzen“ liegen gegenwärtig wieder im Trend. Und sie wachsen gerade dort, wo die Ungleichheit benachbarter nationalstaatlicher Räume besonders groß ist.