Thema Fundamentalismus

Die geschürte Migrationspanik

Zwei islamistische Anschläge in Deutschland – der tödliche Angriff auf einen Polizisten in Mannheim mit sechs zusätzlichen Verletzten am 31. Mai 2024 sowie der Anschlag in Solingen am 23. August 2024, bei dem drei Menschen getötet und acht weitere verletzt wurden – haben das Land stark erschüttert.

Modis Vision, Indiens Verhängnis

Oberflächlich betrachtet war 2023 ein hervorragendes Jahr für den indischen Nationalstaat und die Bemühungen von Premier Narendra Modi, das Bild eines aufstrebenden Landes zu zeichnen, das endlich seinen wohlverdienten Platz unter den führenden Nationen einnimmt.

Umbruch im Sahel: Mauretanien als letzte Hoffnung des Westens?

Kaum ein Staatsstreich in Afrika hat in den letzten Jahren in Politik und Medien derart viel Aufmerksamkeit erregt wie der Militärputsch in Niger am 26. Juli 2023. Mit dem Machtwechsel in Niamey geht der EU nun der „Schlüsselpartner“ im Kampf gegen Dschihadismus und die sogenannte Schleuserkriminalität in der Region verloren.

Iran und die Religion: 70 Jahre Putsch gegen Mossadegh

Vor 70 Jahren wurde Irans demokratisch legitimierter Premierminister Mohammad Mossadegh aus dem Amt geputscht. Eine Figur, die sich in mancher Hinsicht besser als historischer Bezugspunkt für die heutige Demokratiebewegung eignen würde als der Schah, dessen Herrschaft von manchen jetzt romantisiert wird.

Fassadendemokratie und Fundamentalismus

Im westafrikanischen Burkina Faso stürzten Ende September junge Militärs Staatschef Paul-Henri Damiba, der erst im Januar selbst durch einen Militärputsch an die Macht gelangt war. Ähnliches hatte sich zuvor im Nachbarland Mali ereignet. Umso bemerkenswerter ist, dass die Putschist*innen beachtliche Zustimmung in der Bevölkerung genießen.

Mit allen Mitteln zur absoluten Macht

Das journalistische Recherchezentrum Correctiv in Essen, bekannt unter anderem durch die Aufdeckung der AfD-Spendenaffäre und die Recherchen zum CumEx-Steuerskandal, nutzt seit einigen Jahren immer wieder auch Comics, um die Ergebnisse seiner Arbeit zu verbreiten. Nun ist eine Comic-Biographie über den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan erschienen, verfasst und gezeichnet von zwei Exilanten.

»Nine Eleven«, Afghanistan, Irak: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Der Abzug der USA und ihrer Verbündeten aus Afghanistan belegen vor allem eines: Zwanzig Jahre nach dem 11. September 2001 ist nicht nur der War on Terror gescheitert, sondern geht auch das amerikanische Jahrhundert zu Ende.

Frankreich und die große Verwirrung

Knapp ein Jahr vor den Präsidentschaftswahlen im April 2022 herrscht in Frankreich eine Stimmung der Anspannung, der Verwirrung, der intellektuellen und politischen Verunsicherung. Alles scheint plötzlich möglich, selbst ein Sieg der rechtsradikalen Marine Le Pen. Daran ändert auch das starke Abschneiden der Volksparteien bei den Regionalwahlen Ende Juni nicht viel, zumal die Kandidaten der Regierungspartei La République En Marche nur schwache Ergebnisse erzielten.

Terror ohne Ende: Tschads Sieg, Frankreichs Scheitern

Wenn die Bürgerinnen und Bürger des Tschad am 11. April ihren Präsidenten wählen, steht der Sieger bereits so gut wie fest: Aller Voraussicht nach wird dann der derzeitige Staatschef Idriss Déby Itno zum sechsten Mal im Amt bestätigt. Der 68-Jährige ist einer der dienstältesten Regierungschefs Afrikas – und ein treuer Verbündeter Frankreichs im Kampf gegen den Dschihadismus in der Region. Doch das französische Bündnis mit dem Langzeitherrscher ist nicht nur unter demokratischen Gesichtspunkten fragwürdig.

Stehen wir auf: Gegen die Deutungshoheit der Islamisten

Nach der Hinrichtung des französischen Lehrers Samuel Paty, der am 16. Oktober 2020 in einem Vorort von Paris von einem Islamisten enthauptet wurde, wie nach dem ebenfalls mutmaßlich islamistischen Anschlag in Nizza knapp zwei Wochen später mit drei Todesopfern konnte man die Wiederkehr des Immergleichen beobachten: Ungehobelte Rassisten beschuldigen den Islam, eine intrinsisch gewalttätige Religion zu sein, während die Verteidiger vom Dienst, Muslime und Nichtmuslime, ermattet hervorheben, dass „die Gewalt nichts mit dem Islam zu tun hat“.

Die Islam-Linke oder: Die Vereinigung des Zorns

Im Jahr 1994 veröffentlichte der Vorsitzende der Socialist Workers Party, einer winzigen, der Vierten Internationalen zugehörigen britischen Partei, einen langen Artikel mit dem Titel „Der Prophet und das Proletariat“.[1] Er plädiert darin für ein Bündnis von radikalen linken und muslimischen Verbänden, die man seiner Ansicht nach zu Unrecht als rückschrittlich erachtete. Die der Herde verlorengegangenen Schafe des Islams sollten im Dienste der einzig würdigen Sache mobilisiert werden: der Zerstörung des Kapitalismus.