Grün und sozial: Mit der Greenflation zur Transformation
Als hätte die Ampel-Koalition nicht schon genug neue Probleme, ist sie zusätzlich noch mit einer altbekannten Thematik konfrontiert, der Inflation.
Als hätte die Ampel-Koalition nicht schon genug neue Probleme, ist sie zusätzlich noch mit einer altbekannten Thematik konfrontiert, der Inflation.
Im Westen gilt China derzeit als Zugpferd der weltwirtschaftlichen Erholung nach der Coronakrise. Doch kann es diese Rolle auch weiterhin ausfüllen?
Wenn unter dem Weihnachtsbaum dieses Mal keine Spielkonsole liegt, so ist das nicht nur den wirtschaftlichen Nöten durch Pandemie und Lockdowns geschuldet. Vielmehr erleben wir gegenwärtig eine Vielfachkrise in den internationalen Liefer- und Wertschöpfungsketten, die ungekannte Ausmaße annimmt.
Der ungewöhnlich starke Preisanstieg bei Öl, Gas und Kohle in den vergangenen Wochen hat die Debatte um die Energiewende neu entfacht. Rasch kursierte das Wort „Energiepreiskrise“, tauchten verdrehte Logiken und Schuldzuschreibungen auf.
Ganz offensichtlich hat sich die kommende Ampel-Koalition unter dem Einfluss der FDP entschieden, den starken und reichen Schultern im Lande nichts zuzumuten. Anders ist der Verzicht auf jegliche Steuererhöhung auch und speziell für die Bessersituierten nicht zu erklären.
Wenn vom 31. Oktober bis zum 12. November die Klimakonferenz COP 26 in Glasgow stattfindet, dann ist dies so etwas wie eine letzte Bestandsaufnahme vor dem drohenden Klimakollaps. Derzeit befindet sich die Welt auf einem „katastrophalen Weg“, so UN-Generalsekretär Antonio Guterres.
Seit der lange Schatten der Corona-Pandemie zu weichen beginnt, ist es unübersehbar geworden: Großbritannien befindet sich in einer eskalierenden nationalen Krise. Eine Krise, die tabuisiert wird.
In der Septemberausgabe kritisierte »Blätter«-Mitherausgeber Rudolf Hickel die Modern Monetary Theory als Ausdruck einer ›trügerischen Sehnsucht nach ökonomisch-ökologischem Wohlstand ohne Verteilungskämpfe‹. Seinem Plädoyer, stattdessen die Verschuldung massiv auszuweiten, widerspricht im Folgenden der Wirtschaftswissenschaftler Axel Stommel.
Vor 50 Jahren wurde das Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) erlassen. Doch zum Jubeln besteht kein Grund. Denn von einer ausreichenden Unterstützung Studierender kann heute keine Rede mehr sein.
In den zurückliegenden beiden Ausgaben der »Blätter« fand eine engagierte Debatte über die Rolle von Staatsschulden statt. Dazu positioniert sich im Folgenden »Blätter«-Mitherausgeber Rudolf Hickel.
In Debatten über gezielte technische Eingriffe in das Klimasystem gegen die Erderwärmung – das sogenannte Geoengineering – wird heute vor allem eine Methode vorgeschlagen: die direkte Abscheidung von CO2 aus der Luft. Diese Methode ahmt nach, was Bäume auf natürliche Weise tun.
Allzu lange hat auch die Ökonomie die ökologischen Probleme unserer Zeit und damit die planetaren Grenzen weitgehend ignoriert. Nun aber ändert sich dies rasant.
Es mehren sich die Stimmen derer, die eine Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke fordern. Dabei ist es allerhöchste Zeit, den Zombie Atomkraft endlich ruhen zu lassen.
Sand scheint in unbegrenzter Menge zur Verfügung zu stehen. Doch der Eindruck täuscht – er wird in vielerorts knapp und die Suche nach neuen Sandquellen hinterlässt eine Spur der Verwüstung.
In der Juli-Ausgabe der »Blätter« plädierte Dirk Ehnts für die Modern Monetary Theory, die »mit einer Reihe geldpolitischer Missverständnisse« aufräume. Diese neue Theorie des unbegrenzten Schuldenmachens nährt aber selbst Illusionen.
Trotz der sich verschärfenden Klimakrise ergreifen wir noch immer nicht die erforderlichen Maßnahmen, um diese abzuwenden. Verantwortlich dafür sind nicht zuletzt die Anstifter zu klimapolitischer Untätigkeit.
Bezahlbarer Wohnungraum wird immer knapper. Die maßgebliche Ursache für die wiederkehrende Brisanz der Boden- und Wohnungsproblematik ist stets die gleiche: das kapitalistische Privateigentum an Grund und Boden.
Große Teile Deutschlands sind von Dürre betroffen, derweil in ganz Europa Hitzewellen und Waldbrände wüten. Derartige Wetterphänomene sind keine Ausnahme mehr – im Gegenteil.
Den meisten Medien war es kaum mehr als eine Randnotiz wert: Ende Mai einigte sich die Europäische Zentralbank (EZB) auf wichtige Eckpunkte ihres Konzepts für einen „Digital Euro“. Zwar wird es nach Schätzungen von Notenbankchefin Christine Lagarde noch mindestens vier Jahre dauern, bis die EU ihre eigene Digitalwährung einführt. Doch schon jetzt schlägt die Union mit ihren Plänen ein neues Kapitel der Geldpolitik auf – dessen Folgen wir alle im Alltag spüren werden.
Wie wir die derzeitige Rezession bekämpfen können, zeigt eindrucksvoll die US-Administration: Sie schwenkte innerhalb kürzester Zeit wirtschaftspolitisch auf die Modern Monetary Theory um.
Über alle Lager hinweg werden wohnungspolitische Maßnahmen lediglich auf Grundlage des neoklassischen Marktmodells formuliert. Das aber wird dem Problem keineswegs gerecht.
Bidens Versprechen, das Land nach der Pandemie „besser als zuvor wieder aufzubauen“, bedeutet mehr als die Rückkehr zur Normalität. Dafür brauchen wir nicht nur eine andere Sichtweise, sondern einen neuen Gesellschaftsvertrag.
Bidens Wirtschaftspolitik bricht mit der neoliberalen Tradition, indem sie auf öffentliche Investitionen, sozialstaatliche Leistungen und die Stärkung der Care Economy setzt. Er begründet damit ein neues Paradigma, das lange prägend sein könnte: die Bidenomics.
Die industrielle Zivilisation hat das Leben auf der Erde in das sechste große Artensterben seiner Geschichte gestürzt. Auch der Homo sapiens wird davon nicht unberührt bleiben: Wenn Nahrungsketten reißen, maritime Ökosysteme zusammenbrechen, die Himalaja-Gletscher und mit ihnen die wichtigsten Süßwasserquellen Asiens schwinden, wenn die Bestäubung von wichtigen Nutzpflanzen durch zu hohe Temperaturen oder durch das Verschwinden von Insekten ausbleibt, kann es schon in den nächsten Jahrzehnten zu einem Zusammenbruch der globalen Nahrungsmittelproduktion kommen.
Sie sieht aus wie der Umriss eines Elefantenkopfes, jene Linie, die das Wachstum und die Menge des Vermögens darstellt, das weltweit zwischen 1980 und 2017 auf verschiedene Einkommensgruppen entfallen ist; passenderweise wird sie daher als „Elefanten-Kurve“ bezeichnet. Die breite Stirn repräsentiert 50 Prozent der Weltbevölkerung, die in den letzten 35 Jahren nur mickrige zwölf Prozent des globalen Einkommenszuwachses für sich verbuchen konnten. Von der Stirn führt eine Linie zum Rüssel hinab und von dort aus steil nach oben zu seiner erhobenen Spitze.