Thema Europa
Ein unvollendeter Übergang
Die Kritik kam aus einer ungewohnten Ecke. "In Sachen Demokratie leben wir in Spanien noch in der Steinzeit", erklärte in Rom der Erzbischof aus dem katalanischen Tarragona, Ramon Torrella Cascante ("El Mundo", 12.11.1991).
Die EG und der Umbruch in Osteuropa
Der Umbruch in Mittel- und Südosteuropa, verbunden mit dem Zerfall der Sowjetunion, verändert die kontinentale (und globale) Konstellation auf dramatische Weise. Ob die vor 1989 abgesteckten Ziele der westeuropäischen Integration auch unter den veränderten Bedingungen erreichbar bleiben oder beträchtlich modifiziert werden müssen, ob "Vertief
Arbeit am Irrtum
Wer interessiert sich heute für die Intellektuellen und ihre Probleme außer den Intellektuellen selbst? Wenn Intellektuelle über sich selbst reden, liegt deshalb der Verdacht nahe, daß sie es nicht in der Absicht der Selbstaufklärung tun, sondern zu dem Zweck, die düstere Stille um sich herum vergessen zu machen.
Kiew, Stunde Null
Geleitet von dem Wunsch, möglichst viel von den bisherigen wissenschaftlichen Kontakten für die (in vieler Hinsicht ungewisse) Zukunft zu retten, solange das Zentralinstitut für Philosophie der ehemaligen Akademie der Wissenschaften der DDR noch existiert (und sein Ende war durch Art. 38 Einigungsvertrag und die Empfehlungen des Wissenschaftsrates für den 31.
Perspektiven der Befreiung
In den letzten Jahren sind eine Reihe von internationalen Initiativen entstanden, geprägt von verschiedenen Ausdrucksformen ziviler Gesellschaft, in denen sich Bürgerbewegungen des Nordens und des Südens übereinstimmend äußern.
Perspektiven der Befreiung
Die Entdeckung des Kolumbus am 12. Oktober des Jahres 1492 "erschuf" unsere Welt. "Seit diesem Datum ist die Welt geschlossen (obwohl das Universum unendlich wird)...; die Menschen haben nun die Ganzheit entdeckt, deren Bestandteil sie sind, während sie bis dahin ein Teil ohne Ganzes waren" (Tzvetan Todorov).
1492-1992: Die Gewalt des Fortschritts oder Erfindung und Zerstörung der Einen Welt
„Wir", sagen mir Studenten indianischer Herkunft in Bolivien, auf die Frage, was die 500-Jahresfeier für sie bedeutet, „wir können weder feiern noch Rache fordern, noch verlangen, daß sie uns die 500 Jahre der Herrschaft, des Opfers, der Zerstörung, der Verwahrlosung bezahlen." Der 12.
1492-1992: Die Gewalt des Fortschritts oder Erfindung und Zerstörung der Einen Welt
In seinem Roman „Die Rebellion der Gehenkten" (1936) schrieb B. Traven: „Gott war auf Erden vor zweitausend Jahren und erlöste alle Menschen.
Neue Deutsche Außenpolitik.
"Es spricht vieles dafür, daß mit dem Fall der Diktatur in der DDR und dem Beitritt der fünf neuen Länder zur Bundesrepublik die Zeit deutscher Abweichung vom Zivilisierungsprozeß der westlichen Demokratien zu Ende gegangen ist." Ulrich Hausmann und Udo Knapp 1)
Der Streit um das Erbe der mittelosteuropäischen Opposition
Ernüchterung und Enttäuschung sind eingezogen, wenn es um die Hoffnungen geht, die sich mit den friedlichen Revolutionen des Herbstes 1989 verbanden. Auf den Straßen von Leipzig, Berlin und Prag, von Budapest und Sofia schien ein neuer Völkerfrühling anzubrechen.
Gesetz über die Organe der Staatsmacht und der Regierung der UdSSR in der Übergangszeit, angenommen vom Kongreß der Volksdeputierten am 5. September 1991 (Wortlaut)
ARTIKEL 1: In der Übergangsperiode ist der Oberste Sowjet der UdSSR, der aus zwei selbständigen Kammern - Sowjet der Republiken und Unionssowjet - besteht, das höchste repräsentative Machtorgan der UdSSR.
Ansprache Boris Jelzins in Radio Rußland am 29.August 1991 (Auszüge)
Die Situation im Lande hat sich in den Tagen, die seit der Zerschlagung des Putsches vergangen sind, von Grund auf geändert, Die Haupthebel der Macht entgleiten den Händen jener Kräfte, die jahrzehntelang das Land regiert haben.
Rücktrittserklärung Michail Gorbatschows als Generalsekretär der KPdSU vom 24. August 1991 (Wortlaut)
Das Sekretariat und das Politbüro der KPdSU haben sich nicht gegen den Staatsstreich gestellt, das Zentralkomitee konnte keine entschiedene Position der Verurteilung und des Widerstandes einnehmen. Es hat die Kommunisten nicht für den Kampf zum Schutz der verfassungsmäßigen Gesetzlichkeit aufgerufen.
Fernsehansprache von Michail Gorbatschow am 22. August 1991 (Wortlaut)
Liebe Mitbürger,
Erlaß des Präsidenten der Russischen Föderation vom 19. August 1991 (Zweiter Erlaß) (Wortlaut)
1. Die Bekanntmachung des Komitees ist als verfassungswidrig anzusehen und seine Handlungen müssen als ein Staatsstreich qualifiziert werden, der seinem Wesen nach Hochverrat darstellt.
Aufruf an die Bürger Rußlands zum Generalstreik vom 19. August 1991 (Wortlaut)
In der Nacht vom 18. zum 19. August 1991 wurde der rechtmäßig gewählte Präsident des Landes entmachtet. Mit welchen Gründen diese Entmachtung auch gerechtfertigt wird, wir haben es mit einem rechten, reaktionären, verfassungswidrigen Umsturz zu tun.
Erklärung des Staatskomitees für den Ausnahmezustand vom 19. August 1991 (Wortlaut)
In Verbindung damit, daß der Gesundheitszustand Michail Sergejewitsch Gorbatschows es unmöglich macht, die Aufgaben des Präsidenten der UdSSR auszuüben und daß in Übereinstimmung mit dem Artikel 127/7 der Verfassung der UdSSR die Vollmachten des Präsidenten der UdSSR an den Vizepräsidenten Gennadi Iwanowitsch Janajew übergegangen sind:
Gefahren der Demokratie
Der gescheiterte Staatsstreich in Moskau vom 19. August und der ihm folgende Umbruch - manche sprechen angesichts der von Jelzin nach seinem Sieg ergriffenen Maßnahmen, deren Richtschnur zweifellos nicht ihre "Verfassungsmäßigkeit" war, von einem Gegenputsch - bezeichnen einen tiefen Einschnitt in die Geschichte.
Nicht nur der Staatssozialismus ist am Ende
Es spricht kaum etwas für die Annahme, der Putschversuch von hohen Funktionären der vor dem Zerfall stehenden "Sowjetmacht" habe eine dramatische welthistorische Entscheidungssituation bedeutet.
Die Perestroika ist tot! Es lebe die Perestroika!
Die in der UdSSR mit dem Putschversuch und seinem Scheitern eingetretene Situation ist Ergebnis einer viel längeren Entwicklung und war in nahezu jeder Hinsicht absehbar.
Japan und die Perestroika
Japan spielte im internationalen Geschehen um den Moskauer Putsch seine traditionelle weltpolitische Rolle weiter, ebenso wie zuvor im Golfkonflikt - die eines Zuschauers. Mit einem Unterschied: Beim Golfkonflikt war man zahlender Zuschauer. Im Falle der Moskauer Ereignisse lugte man über den Zaun, ohne Bereitschaft zu finanziellem Engagement erkennen zu lassen.
Die veränderte Situation Südosteuropas
Der Zusammenbruch des realsozialistischen Herrschafts- und Gesellschaftssystems sowie des von der Sowjetunion dominierten Staatensystems in Osteuropa vollzieht sich seit Ende der 80er Jahre in mehreren Etappen und in den verschiedenen Ländern auf unterschiedliche Weise. Bis zum August 1991 waren d r e i G r u p p e n von Ländern in Osteuropa zu unterscheiden.
"Dekomposition" Ost-Europas in der Tradition deutscher Außenpolitik
1. Paul Rohrbachs "Orangentheorie" scheint nach acht Jahrzehnten Wirklichkeit geworden zu sein, sein Traum vom Zerlegen des osteuropäischen Großreichs "wie eine Orange", um die Vorherrschaft des Deutschen Reichs in jenen Territorien zu sichern.
Die EG - ein Anachronismus?
Macht die neue Freiheit in Europa die Europäische Gemeinschaft zu einem Anachronismus? Die Tochter des Kalten Krieges und der Spaltung Deutschlands wollte den Frieden zwischen den Staaten im westlichen Teil Europas durch ihre immer engere Verflechtung in einer supranationalen Organisation dauerhaft machen.