Thema Lateinamerika

Venezuela vor dem Chavismus?

Am 3. Dezember 2006 errang Hugo Chávez einen überragenden Wahlsieg über Manuel Rosales, den Gouverneur des Bundesstaats Zulia, der als gemeinsamer Kandidat der Opposition angetreten war. 63 Prozent der Wähler stimmten für Chávez, der damit seit seinem ersten Wahlerfolg 1998 zum zweiten Mal im Amt bestätigt wurde.

Kolumbien: Paramilitärs und Parapolitik

Als „Parapolitik“ wird in Kolumbien neuerdings jenes enge Geflecht zwischen Politik und Paramilitärs bezeichnet, das das Land spätestens seit 2002, dem Amtsantritt von Präsident Uribe Vélez, beherrscht. Bekannt war dieser Sachverhalt schon lange – nun ist er erstmals Gegenstand der öffentlichen Debatten und der Gerichte.

Ortega reloaded

Die sandinistische Revolution in Nicaragua war in den 80er Jahren, wie es Ernesto Cardenal formulierte, die „beliebteste Revolution der Welt“. Denn der von der Frente Sandinista de la Liberación Nacional (FSLN) geführte Aufstand stürzte 1979 einen brutalen Diktator und kam ohne Todesstrafe und ohne einen übermächtigen Führer aus.

Das Ende Lateinamerikas?

Der mexikanische Politikwissenschaftler Jorge G. Castañeda, heute wohl Lateinamerikas klarsichtigster Analytiker, veröffentlichte Anfang der 90er Jahre, als nach der Implosion der Sowjetunion die Postmoderne auch den Subkontinent erreichte, einen Nachruf auf die progressiven Bewegungen der Region.Der mexikanische Politikwissenschaftler Jorge G.

Von guten und bösen Nuklearmächten

Seit Jahren stehen die „Schurkenstaaten“ Nordkorea und Iran wegen ihrer atomaren Rüstungsbestrebungen international am Pranger. Von anderen Staaten mit ebensolchen Ambitionen hört man dagegen so gut wie gar nichts. An erster Stelle wären dabei Brasilien und Indien zu nennen.

Chiles neue Normalität

Am 11. Dezember gewann eine Frau, Michelle Bachelet, die erste Runde der chilenischen Präsidentschaftswahl. Damit, so die These von Präsident Ricardo Lagos, endet die Phase der „transición“ und Chile tritt in die demokratische Normalität ein. Seit 1990 wird Chile im Rahmen der „Concertación“ im Wechsel von Sozialisten, Sozial- und Christdemokraten regiert.

Staat und Gewalt

In der Debatte um Neue Kriege und Staatszerfall, wie sie seit den Veröffentlichungen von Martin van Crefeld, Mary Kaldor und Herfried Münkler1 auch im politischen Feuilleton geführt wird, spielte Kolumbien zunächst keine zentrale Rolle – dafür ist die politische Dimension des Bürgerkriegs in dem südamerikanischen Land zu ausgeprägt.

Piqueteros und Betriebsbesetzer

Aus zwei Gründen beherrschte das zuvor als neoliberales Musterland geltende Argentinien ab Ende Dezember 2001 weltweit die Fernsehkanäle und Printmedien: wegen des spektakulären finanziellen Kollapses und wegen der ebenso spektakulären Mobilisierung einer Fülle sozialer Bewegungen, durch welche die gewählte Regierung De la Rua gestürzt wurde; kurz danach wurde

Mexiko am Ende der Siesta

Weniger als eine Minute verlas Mexikos Präsident Vicente Fox am 1. September seine Regierungserklärung, die dritte seiner Amtszeit, da unterbrachen ihn schon die Abgeordneten der Opposition. Mitglieder der sozialdemokratischen Partei der Demokratischen Revolution (PRD) protestierten mit dutzenden Plakaten, die sie in den Plenarsaal des mexikanischen Parlamentes geschmuggelt hatten.

Lateinamerika wandert aus

Während Portugals Expansion in Asien scheiterte und die englisch-holländisch- französischen Kolonialinitiativen in der Regel bis zum frühen 19. Jahrhundert über Handelsniederlassungen kaum hinauskamen, war Spaniens Conquista in Amerika ein durchschlagender Erfolg.

Lateinamerikanische Bonanza

Wenn die Finanzaristokratie Lateinamerikas - 6 000 Bankiers, Anleger, Pensionsfondsvertreter, Risiko-Analysten, Geldexperten und Finanzminister - tagt, ist das Glas nicht nur halb voll, sondern sprudelt ordentlich über. So jüngst in Lima im Rahmen der 45. Jahrestagung der Interamerikanischen Entwicklungsbank (im spanischen Akronym BID, Banco Interamericano de Desarrollo).

Kuba 2004

Die historischen Zäsuren 1989 und 1991 bildeten für Kuba mehrfache Herausforderungen: Binnen kürzester Zeit musste der politische Diskurs der Revolution neu konstruiert werden – nicht mehr der Leninismus stand im Mittelpunkt, sondern die Ideologie des antikolonialen Befreiungskampfes, gestützt auf das politische Erbe des Nationalhelden José Martí.

Postmoderne Guerilla

Das Doppeljubiläum des Zapatistischen Heeres der Nationalen Befreiung (EZLN) in Mexiko – der 20. Jahrestag seiner Gründung und der 10. Jahrestag des zapatistischen Aufstandes – bietet Anlass, die Frage von Widerstand in einer globalisierten Welt mit unzähligen Ausgestoßenen neu zu stellen und dabei zugleich auch Begriffe wie Macht, Widerstand und Gemeinschaft zu überdenken.

Kolumbianisches Wunder

Die harte Hand des kolumbianischen Präsidenten Alvaro Uribe, an der Macht seit Februar 2002, erzielt tatsächlich vorzeigbare Resultate: Es wird heute deutlich weniger entführt und Kolumbiens Bürger trauen sich wieder auf die Überlandstraßen, wenn auch vorsichtig in von Schützenpanzern begleiteten Konvois.

Rückfall nicht ausgeschlossen

Seit geraumer Zeit wird die demokratische Entwicklung Mexikos gerade von seinen Nachbarländern mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt. Das Land fungiert zunehmend – insbesondere für die USA – als Blaupause für die angestrebte demokratische Zukunft Mittelamerikas, und damit auch als "Entwicklungshelfer" für eine politische Transition in Kuba.

Besuch in Kuba

Das Kuba Fidel Castros zu besuchen bedeutet, vor allem für einen Yankee, einen bezaubernden Hort der Widersprüchlichkeiten zu betreten: Renovierte architektonische Schätze des 18. und 19. Jahrhunderts glänzen gold, grün, rosa neben zerbröckelnden Klötzen derselben Epoche.