Kolumbien: Mit Gewalt gegen die Aussöhnung
Inmitten der Pandemie gerät der Friedensprozess in Kolumbien gefährlich ins Wanken. Verantwortlich dafür ist allen voran der amtierende Präsident Iván Duque.
Inmitten der Pandemie gerät der Friedensprozess in Kolumbien gefährlich ins Wanken. Verantwortlich dafür ist allen voran der amtierende Präsident Iván Duque.
Nicht nur die rechten Regierungen in Brasilien und Kolumbien haben mit Donald Trump einen engen Verbündeten verloren, sondern auch Mexikos linksnationalistischer Präsident, Andrés Manuel López Obrador.
Am Sonntag wählte Ecuador, wo das Coronavirus besonders verheerend wütet und das Gesundheitssystem zusammengebrochen ist. Dennoch versucht Präsident Lenin Moreno seinen Kurs noch immer als Erfolg zu verkaufen.
Anfang Oktober war die Freude bei Klima- und Umweltorganisationen in der EU groß: Das Europaparlament hatte sich erstmals mehrheitlich gegen die Ratifizierung des EU-Mercosur-Abkommens ausgesprochen. Der Abstimmung ging eine intensive Auseinandersetzung über die ökologischen Folgen der geplanten Freihandelszone voraus, buchstäblich befeuert von den Bränden im Amazonas und der verheerenden Politik des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro.
Wenn die Chilen*innen am Sonntag aufgerufen sind, über eine neue Verfassung abzustimmen, hat das gleich in zweifacher Hinsicht historischen Charakter: Nicht nur könnte per Plebiszit „die erste legitime Verfassung“ Chiles angenommen werden. Die Abstimmung fällt zudem fast auf den Tag genau mit einem historischen Datum zusammen.
Wenn die bolivianische Bevölkerung am 18. Oktober an die Urnen tritt, um ein neues Staatsoberhaupt und das Parlament zu wählen, geht es um nichts weniger als das Erbe der Regierung von Ex-Präsident Evo Morales, der das Land zwischen 2006 und 2019 geführt hat. Gelingt dessen Movimiento al Socialismo (MAS) ein knappes Jahr nach Morales‘ überraschendem Sturz die triumphale Rückkehr in den Präsidentenpalast?
Seit Monaten wütet das Coronavirus in Lateinamerika. Von Mexiko über Brasilien bis Chile steigt die Zahl der Infizierten dramatisch – das berichten Korrespondenten in mitteleuropäischen Zeitungen. Weniger bekannt ist hingegen die Lage in Nicaragua und Kuba. In beiden Ländern sind einstige Revolutionäre oder deren Nachfolger an der Macht und reagieren gänzlich untypisch auf die Krise – allerdings mit je völlig unterschiedlichen Ergebnissen.
Lateinamerika hat sich in den vergangenen Wochen und Monaten zu einem Hotspot der Corona-Pandemie entwickelt. Neben Brasilien, das nach den USA weltweit am stärksten betroffene Land, hat sich das Virus auch in Chile, Peru und Mexiko stark ausgebreitet. Millionen Menschen ächzen unter den wirtschaftlichen Auswirkungen der strengen Quarantänemaßnahmen, die seit Ende März in vielen Ländern der Region gelten, inzwischen allerdings vielerorts aufgrund großen öffentlichen Drucks schrittweise wieder aufgehoben werden.
Brasilien hat sich in den vergangenen Wochen zu einem Epizentrum der Corona-Pandemie entwickelt. Die Hauptverantwortung daran trägt der rechtsextreme Präsident Jair Bolsonaro.
Auf die Coronakrise könnte eine Verwüstung folgen, deren Ausmaß beinahe unvorstellbar ist. Es droht ein ökonomischer Abschwung, der um 30 Prozent schwerer ausfallen wird als nach der Finanzkrise von 2009.
Jair Bolsonaro ist vermutlich weltweit der einzige Staatschef, der die Gefahren des Coronavirus noch immer leugnet. Dennoch genießt er nach wie vor große Popularität in Brasilien. Nur wie lange noch?
Es ist meine inzwischen zehnte – und womöglich letzte – Reise nach Kuba. Seit April 2018 regiert dort der Zivilist Miguel Díaz-Canel Bermúdez. Der rüstige Sechziger mit silbergrauem Haar taucht regelmäßig, doch ohne aufdringlich zu wirken, in den Fernsehnachrichten auf, klopft Arbeitern auf die Schulter, ermuntert Schüler zum braven Lernen, eröffnet einen Agrarmarkt.
Die Schlacht schien geschlagen, noch bevor der Wahlkampf überhaupt begonnen hatte. Schon bei der Vorwahl im August hatte Alberto Fernández seinen Konkurrenten, den damals amtierenden Präsidenten Mauricio Macri, mit 15 Prozentpunkten Vorsprung weit hinter sich gelassen.
Vor 14 Jahren trat in Bolivien Evo Morales als erster indigener Präsident Lateinamerikas sein Amt an. Heute, gut zwei Monate nach seinem erzwungenen Rücktritt, ist das Land gespaltener denn je. Während die Interimsregierung das Militär auf die Straßen schickt, kämpft die indigene Bevölkerung um den Erhalt ihrer Rechte.
Es war der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Als solchen betrachten die Protestierenden in Chile jene jüngste Erhöhung des U-Bahn-Fahrpreises, die einen landesweiten Aufstand ausgelöst hat.
Der Angriff erfolgte wie aus dem Nichts: Am 4. Mai 2019 trafen sich Vertreter*innen der kolumbianischen Afro-Communities im südlichen Department Cauca, um Verhandlungen mit der Regierung in Bogotá vorzubereiten, als plötzlich eine Handgranate in das Gebäude geworfen und 15 Minuten lang auf sie geschossen wurde.
Lateinamerika steht vor einer neuen autoritären Wende. Umso mehr ist es von Belang, sich die letzte autoritäre Phase des Kontinents zu vergegenwärtigen – und deren Bewältigung. Das herausragende Beispiel dafür ist Argentinien.
Die Zentrale der Igreja Universal do Reino de Deus, der Universalkirche des Gottesreiches (IURD) hat wenig Ähnlichkeit mit den Megakirchen nordamerikanischen Typs. Ihre 18 Stockwerke stellen die großen Kästen, die man aus Vororten amerikanischer Großstädte, etwa in Texas oder Missouri, kennt, bei weitem in den Schatten.
Venezuela im Frühjahr 2019: Zwei Männer beanspruchen die Staatsführung. Nicolás Maduro, Nachfolger des verstorbenen Hugo Chávez, hat im Mai 2018 eine umstrittene Präsidentschaftswahl gewonnen, an der ein Großteil der Opposition nicht teilnahm. Juan Guaidó, der Präsident der Nationalversammlung, hat sich am 23.
Vor genau drei Jahren, am 3. März 2016, wurde die honduranische Umweltaktivistin Berta Cáceres in ihrem Haus von bezahlten Killern ermordet. Die Tat löste nicht nur in Honduras, sondern weit über die Landesgrenzen hinaus Wut und Empörung aus.
Nach dem Amtsantritt des neuen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro wächst die Angst um die Demokratie im größten Flächenstaat Lateinamerikas.
Neun Jahre hat es gedauert, aber jetzt bekommen die USA die Folgen eines von ihnen gebilligten und möglicherweise sogar unterstützten Staatsstreichs zu spüren. Als am 28.
Es ist ein Programm ganz im Sinne neoliberaler Denkfabriken, das Argentiniens Präsident Mauricio Macri verfolgt. Mehrere seiner Minister stehen dem US-amerikanischen „Atlas-Netzwerk“ nahe, dem vielleicht größten wirtschaftsliberalen Thinktank der Welt. Dieses Netzwerk verbindet hunderte neoliberale Denkfabriken weltweit, darunter die Friedrich A.