Thema Ostdeutschland
Der Runde Tisch der Frauen
Die Diskussionen um die Problematik der Schwangerschaftsabbrüche reißen nicht ab; es wechseln lediglich die thematischen Schwerpunkte. Die aktuelle Kontroverse übertrifft aber den bisherigen Schlagabtausch zum Paragr. 218 bei weitem, seitdem es nämlich um konkrete Schritte geht, die Schwangerschaftsabbruchsregelungen für Gesamtdeutschland neu zu fassen.
Vertrag über die abschließende Regelung in bezug auf Deutschland vom 12.September 1990 (Wortlaut)
Die Bundesrepublik Deutschland, die Deutsche Demokratische Republik, die Französische Republik, das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland, die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken und die Vereinigten Staaten von Amerika in dem Bewußtsein, daß ihre Völker seit 1945 miteinander in Frieden leben,
Offener Brief an die alten Männer
Ist der Zug angekommen? Laut Fahrplan schon. Seit dem 3. Oktober sind wir ein Volk. Doch existiert bisher lediglich ein fahles Hinweisschild mit den frischen Lettern: Deutschland. Ansonsten wirkt das erst jüngst hinter uns gelassene Provisorium wesentlich solider, als die Großbaustelle, auf der wir uns nun befinden.
Rückkehr nach Europa
Professor Wjatscheslaw Daschitschew vom Moskauer Institut für internationale wirtschaftliche und politische Studien (ehemals Institut für die Ökonomie des Sozialistischen Weltsystems) ist einer der profiliertesten sowjetischen Deutschlandexperten, der hierzulande u.a. mit unkonventionellen Auffassungen zur Frage der Einheit Aufmerksamkeit erregte.
Machtwechsel als kategorischer Imperativ
Hätten sich die Trends der Wahlergebnisse (und der Entwicklung des öffentlichen Bewußtseins) in der Bundesrepublik zwischen 1987 und 1989 auch 1990 fortgesetzt, wäre der Verlust der Mehrheit für die Regierung Kohl/Genscher das wahrscheinlichste Ergebnis der Bundestagswahl 1990.
Die DDR in uns
Ich würde mich lieber mit England vereinen, monarchistisch denken und an meiner romantischen Idee von gestandener Demokratie festhalten, von der sie auf der Insel sagen, sie wäre dem englischen Rasen vergleichbar: 200 Jahre lang wachsen lassen, Voraussetzung ist tägliche Pflege und ein entsprechendes Klima.
Volkes Stimme
Nach diesem Wahlergebnis in den neuen Bundesländern der Ex-DDR dürfte die Stimmung unter der östlichen wie westlichen linken Intelligenz feststehen: Wäre es denn möglich und demokratisch vertretbar, würde sich die Linke am liebsten (wie dies R. R. der staatssozialistischen Elite nach dem 17. Juni 1953 weiland vorschlug) "ein neues Volk wählen".
Der deutsche Einigungsvertrag - Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik über die Herstellung der Einheit Deutschlands vom 31. August 1990 (Wortlaut)
Die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik
- entschlossen, die Einheit Deutschlands in Frieden und Freiheit als gleichberechtigtes Glied der Völkergemeinschaft in freier Selbstbestimmung zu vollenden,
Sozialismus im Kyffhäuser?
Der Untergang der DDR begründet schon jetzt so etwas wie eine (sehr deutsche) Dolchstoßlegende der Linken.
Ihr trefft auf eine geschulte Männergesellschaft...
Was geschieht, wenn Frauen-West und Frauen-Ost zusammenkommen? Welche unterschiedlichen Erfahrungswelten und gemeinsamen Betroffenheiten stoßen da aufeinander? Wer lernt von wem?
Viel Marktvertrauen, wenig Politik
Das Ziel des im September ratifizierten Einigungsvertrags mit seinen 45 Artikeln samt fast 1000 Seiten Anhang ist klar: Das bisherige Wirtschafts- und Gesellschaftssystem der DDR soll innerhalb einer vergleichsweise kurzen Anpassungsphase auf bundesrepublikanische Verhältnisse zugeschnitten werden.
Man kann auch auf vorhandenen Fundamenten etwas Neues bauen
"Blätter": Am 3. Oktober 1990 erfolgt der Beitritt der DDR zur Bundesrepublik - der Abschluß eines Prozesses, mit dem wir es ein Jahr lang zu tun gehabt haben, ist in Sicht. Die Unübersichtlichkeit schwindet. Wie bewerten Sie den Vereinigungsprozeß vom jetzt absehbar gewordenen Ende her?
Es gibt keine Denkpausen
Blätter: Wie sehen Sie, kurz vor Toresschluß, den Prozeß der sogenannten Vereinigung? In seinem absehbaren Ergebnis und in seinen Etappen? Hat es da irgendwo Alternativen gegeben? Und wie sehen Sie die Perspektiven?
Ein Staat, zwei Gesellschaften
Aus allen (auch fast allen linken) Winkeln dröhnt uns derzeit die Mahnung zum Realismus entgegen.
Studieren in Deutschland
Bis zum 9. November 1989 schienen die Hochschulbeziehungen zwischen beiden deutschen Staaten langfristig geregelt. Das Kulturabkommen vom 6. Mai 1986 1) steckte den Rahmen für den Austausch von StudentInnen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR ab. In diesem Abkommen bzw. dem darauf basierenden Arbeitsprogramm 2) waren die Austauschkontingente festgelegt.
Die Deutschen - Auf dem Weg in die Zivilgesellschaft?
Die Situation der Deutschen nimmt sich im Sommer 1990 auf den ersten Blick hin beruhigend aus.
Eine Hoffnung braucht man ja als Linker auch...
Am 25. Mai dieses Jahres diskutierten in Berlin Gregor Gysi, der PDS-Vorsitzende, und Ernest Mandel, im Rahmen der IV.
Involution oder Implosion
"Noch ein solcher Sieg", so soll König Pyrrhos 279 v.u.Z. nach seiner Schlacht mit den Römern bei Ausculum gesagt haben, "und ich bin verloren". - Sieben Jahre später starb er im Straßenkampf in Argos. Selbst wenn es in der DDR immer an vielem fehlte, an einem mangelte es doch nie - an falschen Feiern.
Immer wieder Potsdam
Niemand sollte zögern, zu dem Hitler-Buch des FAZ-Herausgebers Joachim C. Fest zu greifen, um nachzulesen, wie der "Tag der nationalen Erhebung" am 21.
Frauen-Recht auf Selbstbestimmung
Als im so hoffnungsvollen Herbst 1989 die DDR-Frauenbewegung in Gestalt des Unabhängigen Frauenverbandes (UFV) an die Öffentlichkeit trat und feministische Vorstellungen von einer humanen, demokratischen, sozial gerechten und ökologisch verantwortbaren Gesellschaftsform artikulierte und diese für realistisch hielt, rechnete wohl kaum eine der beteiligten Frauen damit, da&szl
Es muss doch mehr als alles geben
Vor einigen Tagen erhielt ich einige Interview-Fragen von einer nordamerikanischen christlichen Zeitschrift. Die erste Frage lautete: "Können Ost- und Westdeutschland die besten Eigenschaften ihrer beiden Gesellschaften vereinigen, um so eine gerechtere und menschlichere Ordnung herzustellen?" Man muß vielleicht weit entfernt sein, um eine solch einfache Frage stellen zu können.