Thema Europa

Warum gehört Großbritannien zu Europa?

Warum gehört Großbritannien zu Europa? Ich denke, dass mancher vielleicht ein Wort weggelassen und einfach gefragt hätte: Gehört Großbritannien zu Europa? Aber der Titel ist bewusst gewählt. Ich möchte zunächst eine einfache und kurze, aber doch wichtige epistemologische Vorbemerkung machen.

„Ihr bekommt die Muslime, die Ihr verdient“

An Tariq Ramadan scheiden sich die Geister. Der 1962 als Enkel von Hasan al-Banna, dem Mitbegründer der ägyptischen Muslimbruderschaft, in Genf geborene Vordenker des "Euro-Islam" gilt als einflussreiches Vorbild vieler junger Muslime in Europa. Ramadan, Professor für Islamwissenschaft in Genf und derzeit Gastprofessor am St.

Opfer Österreich

Gerade erst ist das österreichische Jubiläums-Jubel-Gedenkjahr 2005 – 60 Jahre Zweite Republik, 50 Jahre Staatsvertrag, 10 Jahre EU-Mitgliedschaft – zu Ende gegangen, da kündigt sich bereits ein anderes Jubiläum ganz eigener Art an, welches das offizielle Österreich voraussichtlich weniger frenetisch- patriotisch begehen wird.

Ein avantgardistischer Spürsinn für Relevanzen

Als mir der Direktor des Karl-Renner-Instituts die erfreuliche Mitteilung machte, dass mir die Jury in diesem Jahr den Bruno-Kreisky-Preis verleihen wolle, hatte ich nicht nur Anlass, über den irritierenden Aspekt der glücklichen Situation nachzudenken, nach Jahrzehnten der Auseinandersetzung und des Genusses eines eher kontroversen Rufes nun soviel unverdiente Anerkennung zu finden.

Der Iran und Europas Versagen

Es ist unbegreiflich, aber wahr: Europa, die größte Welthandelsmacht, Kontinent der Aufklärung und Geburtsstätte der Demokratie, lässt sich von einer Handvoll dubioser Think-Tanks von jenseits des Atlantiks buchstäblich an der Nase herumführen. Dabei geht es um nichts weniger als um die Frage von Krieg oder Frieden. Was also ist geschehen?

Montenegro: Referendum als Farce

Zemlja Bogu za ledima wird Montenegro seit jeher bespöttelt: Land hinter Gottes Rücken. Jetzt will es wohl vor Gottes Antlitz treten. Am 21. Mai 2006 sollen 466235 Wahlberechtigte in einem Referendum die Frage beantworten: „Wünschen Sie, dass Montenegro ein unabhängiger Staat mit voller völkerrechtlicher Subjektivität wird?“ Applaus aus dem Ausland kam dafür nur von Kosovo-Albanern.

Gas-Gigant Russland

Seit 1. Januar hat Russland für ein Jahr den G-8-Vorsitz inne. „Zu den strategischen Aufgaben der G8“, so Präsident Wladimir Putin, gehöre „ganz zweifelsfrei der Aufbau eines zuverlässigen und allumfassenden Systems der Energiesicherheit.“ Für reiche wie arme Länder müsse eine zuverlässige Energieversorgung gesichert werden.

Ungarische Schlammschlacht

„Bescheiden, aber fröhlich können wir vermelden, dass wir bereit sind, das Land zu regieren,“ verkündete Ende Februar der ungarische Oppositionsführer Viktor Orbán mit Blick auf die im April anstehenden Parlamentswahlen.1 In der Tat scheint ein Blick in die Geschichte dem Parteichef des konservativen Ungarischen Bürgerbundes Fidesz Recht zu geben: Sei

Chinas neue Sicherheitsdoktrin

Während der wirtschaftliche Aufstieg Chinas zur inzwischen sechstgrößten Volkswirtschaft der Welt samt seiner ökologischen Folgeschäden wie auch der wachsenden sozialen Ungleichheit im Westen genau beobachtet wird, fristet die Außen- und Sicherheitspolitik der Volksrepublik in der politischen Debatte noch immer ein Schattendasein.

Russland und das kosovarische Exempel

Über Nacht ist Kosovo wieder zu einem Thema der Weltpolitik geworden. Doch nicht wegen des Todes von Präsident Ibrahim Rugova oder der Entwicklung vor Ort, sondern aufgrund russischer Ambitionen. Der russische Staatspräsident Wladimir Putin ging unmittelbar vor dem Außenministertreffen der Kosovo-Kontaktgruppe am letzten Januartag in London in die rhetorische Offensive.

Im freien Fall

Am 9. April wird in Italien ein neues Parlament gewählt. Die Hoffnungen großer Teile des liberalen Europas richten sich auf das Ende der Ära Berlusconi. Doch diese Hoffnungen greifen zu kurz: Mit Silvio Berlusconi endet nicht der „Berlusconismus“, jene besondere italienische Situation, die das Phänomen Berlusconi überhaupt erst möglich gemacht hat.

Putins Rohrkrepierer

Die Unterbrechung der Erdgaslieferungen an die Ukraine hat, auch wenn sie vorhersehbarer Weise schon bald endete, ernste Zweifel an Wladimir Putins Kompetenz geweckt. Und dies ausgerechnet in einem Augenblick, der ihm die Weltstellung eingebracht zu haben schien, die er für das neue Russland erstrebt.

Das Euromemorandum 2005

Die „Arbeitsgruppe europäischer WirtschaftswissenschaftlerInnen für eine andere Wirtschaftspolitik in Europa“ (Euromemorandum-Gruppe) hat Anfang Dezember 2005 ihr achtes Memorandum zur europäischen Wirtschaftspolitik vorgelegt, das von mehr als 300 europäischen Ökonominnen und Ökonomen unterstützt wird.

Deutsch-Osteuropa 2005:

2005 war ein gutes Jahr – jedenfalls mit Blick auf das deutsche Sprach- Verhältnis zu Osteuropa. „Deutsch ist die allgemeine Slawensprache“, soll Lenin einmal gesagt haben. Tatsächlich war Deutsch das zwar nie, aber durch die guten Deutschkenntnisse der Osteuropäer – 31 Prozent der Tschechen, Slowaken, Ungarn etc.

Das Manifest der Sprachlosen

So schnell die Wellen medialer Erregung sich auftürmten, so schnell haben sie sich wieder gelegt: Weder kam es zu einer um Verstehen bemühten intellektuellen Auseinandersetzung mit den meist als bloße „Krawalle“ bezeichneten französischen Jugendprotesten, noch zu einer Anerkennung dieser in Ausmaß und Ziellosigkeit neuen Art der Konfliktartikulation in westlichen Industriestaaten.

Mediterrane Partnerschaft?

„Wenn Europa den Mut aufbringt, den Vorschlägen seiner weitsichtigen Denker zu folgen“, schrieb Tahar Ben Jelloun kürzlich anlässlich eines möglichen EU-Beitritts der Türkei, dann „wird es an Macht und Menschlichkeit gewinnen, seine humanistischen Werte stärken und den Extremisten aller Art das Wasser abgraben.“ Der in Paris lebende marokkanische Intellektuelle forderte die „Integration der Barbar