Thema Soziale Bewegungen
Transport im Treibhaus
Eine Begrenzung der ökologischen Risiken der Industriegesellschaft, dies macht das allumfassende "Klimaproblem" deutlich, erfordert eine grundlegende Umsteuerung in wichtigen Kernsektoren ihrer ökonomischen, stofflich- technischen und räumlichen Entwicklung.
Frankfurter Einmischung: Jens Reich soll Bundespräsident werden (Wortlaut)
Die Wiedervereinigung ist uns Deutschen wie ein unerwartetes Geschenk zuteil geworden. Gefreut haben sich alle, vorbereitet waren aber nur die wenigsten. Deswegen ist, ungeachtet aller Anstrengungen und aller Opfer, der Einigung noch keine Einigkeit gefolgt. Im Inneren wird das Land durch Entfremdung, Mißtrauen und Verteilungskämpfe zerrissen.
Läßt sich die nachholende Neugründung wiederholen?
Die alte Bundesrepublik ist, aus bekannten historischen Gründen, nicht von den zukünftigen Bürgern dieser neu zu schaffenden demokratischen Republik durch eigenes politisches Handeln konstituiert worden. D.h.
Gefordert ist demokratische Willensbildung
Auf die Frage, was die Nation sei, schrieb der französische Philosoph Ernest Renan vor mehr als einem Jahrhundert: "Die Nation ist eine tägliche Volksabstimmung." Vor drei Jahren hätte ich mich noch gegen die Implikationen dieses Satzes - bezogen auf die deutsche Situation gewandt.
Verordnete Gründung - verfehlte Nachgründung - vertane Neugründung?
Es ist heute für die meisten Zeitgenossen kaum noch nachvollziehbar, welchen großen Wert die römische Republik auf die Heiligkeit und Unumstößlichkeit ihrer Gründung gelegt hat, "und zwar in dem Sinne, daß das, was einmal gegründet ist, bindend bleibt für alle künftigen Generationen".
Deutschland - ein Standort?
Deutschland neu begründen: Nicht nötig. Die Begründung liegt in Deutschland selbst. Äußeres Kennzeichen: Solidarität. Am 25. März gab der Bundeskanzler im Bundestag eine Erklärung zum Solidarpakt ab. Lassen wir beiseite, daß der Begriff meint, was man früher Haushaltssicherungsgesetz nannte. Es geht hier um die deutsche Befindlichkeit.
Offener Brief an uns alle
Der "Offene Brief an uns alle" und seine Resonanz "Zu dem 'Ausländer-raus'-Klima hat entscheidend beigetragen, daß Millionen Menschen, die großenteils seit Jahrzehnten mit uns zusammenleben und -arbeiten, die vollen Bürgerrechte verweigert werden. Hören wir endlich auf, sie als 'ausländische Mitbürger' auszugrenzen.
Eine unbequeme Stimme
Am 27. Dezember 1992 starb im Alter von 82 Jahren Pastor Dr. h.c. Herbert Mochalski.
Grundrechte verteidigen-Flüchtlinge schützen-Rassismus bekämpfen!
Wir sind entsetzt, mit uns viele Menschen im Ausland. Kein halbes Jahrhundert nach der Befreiung vom Nationalsozialismus müssen wieder Menschen fürchten, von Deutschen aufgrund ihrer Herkunft, Hautfarbe, Nationalität oder ihres Andersseins bedroht, verfolgt oder gar ermordet zu werden, Antisemitismus lebt wieder auf.
Deutschland driftet nach rechts
Nacht für Nacht finden Pogrome gegen Flüchtlinge und Ausländer statt-, viele Zuschauer klatschen Beifall. Die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Vereinigungspolitik begünstigen die Ausländerfeindlichkeit und den Rechtsextremismus.
Erklärung zum Fall Honecker vom 9. September 1992 (Wortlaut)
Wir legen Wert darauf, uns von der veröffentlichten Meinung des einen Deutschland, welche sich mehrheitlich darauf verständigt hat, die Verhaftung des früheren Staatsratsvorsitzenden der DDR zu begrüßen und der Justiz bei der Bestätigung der bereits erfolgten Vorverurteilung eine glückliche Hand zu wünschen, durch folgende Feststellungen zu unterscheiden
Wir ImmigrantInnen und das Einwanderungsland Bundesrepublik Deutschland
Nach den Ereignissen in Rostock und dem Positionswechsel zur Frage des Asylrechts in Teilen der SPD wird immer hektischer über die in unserer Gesellschaft lebenden sog. Ausländer geredet und auch entschieden.
Zwischen sanfter Revolution und Demokratie
"Nehmen wir an, daß es auf einer Straße zu einer großen Unruhe wegen irgend etwas, sagen wir einer Straßenlaterne, kommt, die viele einflußreiche Personen abreißen möchten.
Postmoderne Toleranz
Das Telefon klingelt, eine Frau erzählt mir, daß sie von einer Frankfurter Kirchengemeinde eine Umfrage über Religion machen. Ich erkläre mich bereit und höre zu. "Angenommen, Sie treffen einen Mann in guter Position, erfolgreich, gesund, zufrieden, schönes Familienleben usw., der Atheist ist.
Probleme postsozialistischer Demokratien
Wahlen zum Sejm im Oktober 1991, Präsidentschaftswahlen in Bulgarien vor wenigen Wochen, Vorwahlkampf in der CSFR für das Bundesparlament. Diese Schlagzeilen zeigen, daß der Alltag der Demokratie in Osteuropa eingekehrt ist. Dieser Alltag sieht jedoch anders aus als gedacht. Desillusionierung, Unsicherheit und eine Vorahnung von Unheil sind allenthalben zu spüren.
Zeit ohne Traum, Macht ohne Kritiker?
Im Märzheft der "Blätter" wandte sich Günter Gaus gegen die Geßler-Hüte in diesem Lande, denen Referenz zu erweisen der Vereinigungsgeist jedermann/frau nahelegt, um nicht die Gefahr zu riskieren, aus dem neudeutschen Konsens ausgegrenztzu werden.
Es ist an der Zeit, dass einer aufsteht und nein sagt
Mit einer Rede unseres Mitherausgebers Günter Gaus eröffnete der Bertelsmann Unternehmensbereich Buch am 2. Februar d.J. in Dresden eine neue Folge der, in der Vergangenheit in München vorgetragenen, "Reden über das eigene Land" / "Reden über Deutschland".
Was heißt Zivile Gesellschaft?
"Es ist ein beispielhafter Augenblick in der Geschichte der Gesellschaftskritik, wenn ein Kritiker auf das Scheitern seiner größten Hoffnungen reagieren muß." Michael Walzer, Zweifel und Einmischung, Frankfurt/M. 1991, S. 110.
Kölner Erklärung des Bundeskongresses entwicklungspolitischer Aktionsgruppen (BUKO) vom 12.Mai 1991 (Wortlaut)
Der nachstehenden Erklärung stimmte der 15. Bundeskongreß entwicklungspolitischer Aktionsgruppen (Köln, 9.-12. Mai 1991) "im Grundsatz" zu. Sie ist die politische Plattform für eine gemeinsame "Kampagne" der Gruppen, die sich mit dem "500.
Die Leipziger Montagsdemos.
Die Prophezeiung eines heißen Herbstes sozialer Kämpfe traf nicht ein, sie bewahrheitet sich erst jetzt, allerdings nur als ein Frühling müder Klagen. Zudem war dieser Frühling kurz - von den Gewerkschaften als Reaktion auf den wirtschaftlichen Zusammenbruch in Ostdeutschland ausgerufen, inszeniert und schließlich nach kleinen Erfolgen wieder eingefroren.
Auf Wiedersehen in Bonn
Aus der Ecke der Gesellschaft, in der ich lebe, kommt die neue Demonstrationslust jedenfalls nicht. Um mich herum sind die Menschen eher abwartend gehemmt bis depressiv demoralisiert. Hier in Berlin-Ost sind überdies viele öffentliche Äußerungen gegen den Ablauf der Vereinigung deutlich PDS-majorisiert. Das verstimmt atmosphärisch, nicht in erster Linie inhaltlich.
Die (drohende) Ortlosigkeit von Menschenrechten und Demokratie
Wir leben, nordostwestlich beschränkt, geradezu im Zeitalter der liberaldemokratischen Verfassungen. Verfassungen liberaldemokratischen Typs bestehen geschrieben/ungeschrieben nordwestlich seit längerer oder kürzerer Zeit.
Wehrt Euch - Appell von 116 sowjetischen Intellektuellen vom 18.Januar 1991 (Wortlaut)
In der Zeitung des Obersten Sowjets Rußlands, "Rossijskaja Gaseta", wandten sich am 18. Januar 1991 116 namhafte sowjetische Kulturschaffende und Wissenschaftler an die Öffentlichkeit. Zu den Unterzeichnern gehören u.a.