Thema Wirtschaft

Europa unter Solidaritätszwang

Als die Bürger Europas noch damit beschäftigt waren, die Trümmer des Krieges beiseite zu räumen, wagte der französische Außenminister einen Blick in die Zukunft: "Europa läßt sich nicht mit einem Schlage herstellen und auch nicht durch eine einfache Zusammenfassung", formulierte Robert Schuman 1950, "es wird durch konkrete Tatsachen e

Maikäfer flieg!

Die Pestizideinsätze gegen Maikäfer in den 60er Jahren haben hunderte von Insektenarten zum Teil an den Rand der Ausrottung gebracht. Kaum tritt der Maikäfer lokal wieder in größeren Dichten auf, steht er erneut in den Schlagzeilen: "Eine Region rüstet zur großen Schlacht", so oder ähnlich titeln die Zeitungen.

Hochschulreform im Dreierpack

Die Situation der Hochschulen in Deutschland hat Ende des letzten Jahres den Anstoß zur größten Protestbewegung von Studierenden seit mehr als einem Vierteljahrhundert gegeben. Externes Politikversagen wie interne Organisationsmängel wurden dabei gleichermaßen zum Thema. Im folgenden wird es um den speziellen Aspekt der F i n a n z a u s s t a t t u n g gehen.

Schuld sind immer die anderen

"Ich bin nicht der Arbeitgeber der Nation" verteidigte sich Helmut Kohl, nach der Halbierung der Massenarbeitslosigkeit gefragt, im niedersächsischen Landtagswahlkampf. Schuld seien die Sozialdemokraten, denn sie hätten die Steuerreform blockiert.

Chiles kollektive Amnesie

Als Mitte 1997 in Südostasien einige Währungen zum erstenmal empfindlich schwankten, konnte Chiles Finanzminister Eduardo Aninat bei einer Finanztagung in Hongkong die Solidität der eigenen Situation betonen - was in Santiago mit grimmiger Genugtuung aufgenommen wurde.

Spielverderber Sankara

Afrika im Umbruch? Die Facetten schillern vielfarbig. In Simbabwe und Kenia lassen sich die alten Autokraten durch Operettenwahlen bestätigen, die private Abschöpfung gemeiner Ressourcen kann weitergehen.

Der Euro kommt zu früh

Einen Monat nachdem vier Professoren ihre Klage gegen den Euro beim Bundesverfassungsgericht abgegeben haben, sorgten 155 Professoren der Wirtschaftswissenschaften mit einem offenen Brief, abgeschickt an die "Frankfurter Allgemeine" und die "Financial Times", für Aufsehen.

Lehrmeister Deutschland?

Italien erlebt die Zeit bis zum 2. Mai 1998 als eine Art kollektives Psychodrama. An jenem "schicksalhaften" Datum wird sich entscheiden, wer an der Startrunde des EURO teilnehmen darf. Das "bel paese" leidet seit längerem unter einem schweren Ausschlußsyndrom.

Maßnahmen zur Verbesserung der Beschäftigungslage.

Rund drei Jahre nach ihrer Berufung übergab die Kommission für Zukunftsfragen am 25. November 1997 den dritten und letzten Teil ihrer Studie zur Zukunft der Arbeit in der Bundesrepublik den beiden auftraggebenden Ministerpräsidenten. Der Rückkehr zur klassischen Form der Beschäftigung wird darin eine eindeutige Absage erteilt.

Der Aufbau Ost auf schwieriger Wegstrecke

Zu Beginn des Wahljahres 1998 verbreiten vor allem die Vertreter und Nutznießer der noch amtierenden Bundesregierung rosige Prognosen für die Entwicklung von Wirtschaftswachstum und Beschäftigung. 2) "Die Wirtschaftsaussichten für 1998 sind durchweg positiv" verkündete DIHT-Präsident Hans Peter Stihl.

Der asiatische Dominoeffekt

Der indonesische Währungskollaps hat die vom IWF empfohlenen ökonomischen Heilmittel aus dem Feld geschlagen. In den Fällen Thailand und Südkorea könnte es genauso kommen. Es bedarf einer neuen Initiative, also neuen Nachdenkens. Asiens Wirtschaftskrise stürzt zugleich das amerikanische Modell ökonomischer Globalisierung in eine Krise.

Schweigen ist Raubgold

Am 1. Dezember letzten Jahres meldete die "New York Times", daß die US-Notenbank in den 50er Jahren den Inhalt von 17 Kisten mit NS-Raubgold, das von Privatpersonen stammte, eingeschmolzen und im Zuge der Entschädigungsvereinbarungen an beraubte Notenbanken weitergeleitet habe.

Aufschwung im Wahljahr?

"Der Aufschwung kommt" - mit dieser Parole hat Helmut Kohl schon manche Wahlschlacht gewonnen. Da fruchtet der Hinweis wenig, daß das konjunkturelle Auf und Ab eine der wirtschaftlichen Gesetzmäßigkeiten des Kapitalismus ist und mit der jeweiligen Regierung wenig zu tun hat und daß zudem jedem Aufschwung ein Abschwung folgt.

Abschied von der Arroganz der Macht

Nun regiert die Linkskoalition aus Sozialisten (PS) Kommunisten (PCF), Grünen (Verts) und Bürgerbewegung (MDC) seit über einem halben Jahr in Paris. Und sie hat ihre Kritiker durch eine Vielzahl von Aktivitäten in die Defensive gedrängt, ihre Gegner durch die neue Art und Weise, Politik zu machen, teilweise zur Sprachlosigkeit verurteilt.

Crash, Einbruch oder Normalität?

Anfang Oktober befragte Montgomery Asset Management seine Kundschaft: "Welche Erwartungen haben Sie für die zukünftige Rendite von US-Aktien?" Die Anleger der amerikanischen Kapitalverwaltungsgesellschaft erwarteten viel: In den kommenden zehn Jahren werde die jährliche Rendite um durchschnittlich 34% steigen.

Wer ist der Idiot?

 Es ist nicht gerade ein Gespenst, das südlich des Rio Grande umgeht. Aber der "lateinamerikanische Idiot" reicht immerhin für einen Bestseller: "Manual [Handbuch] del perfecto idiota Latinoamericano", ediert im März 1996 von Plaza & Janes Editores in Barcelona und derzeit immer noch ein Hit auf dem Subkontinent.

Der Stammtisch schätzt besser

Ende Oktober haben die deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute wieder ihre jährliche Herbstprognose abgegeben. Diese Vorhersagen spielen neben den dieser Tage vorgelegten Jahresgutachten des Sachverständigenbeirates der Bundesregierung ("Fünf Weise") in der wirtschaftspolitischen Debatte für Bundesregierung, Parteien und Tarifpartner eine wichtige Rolle.