Thema Wirtschaft

Machtlos in Moskau

Es gibt keine politische Zentralgewalt im derzeitigen Rußland. Eine solche wäre aber in einer Situation, in der das finanzpolitische Kartenhaus aus kurzfristigen staatlichen Schuldscheinen zusammenbrach, dringend von Nöten. Finanziell lavierte Rußland schon seit längerem am Abgrund: Die Steuereinnahmen unterschritten regelmäßig die Erwartungen.

Schlüsse aus der asiatischen Krise

Unter dem Titel "Mehr Instrumente und umfassendere Ziele: Auf dem Weg zum Post-Washingtoner Konsens" hielt Joseph Stiglitz, Vizepräsident und Chefvolkswirt der Weltbank, am 7. Januar d.J. eine beachtetenswerte Rede in Helsinki (The 1998 WIDER Annual Lecture).

Sind die Lohnnebenkosten wirklich zu hoch?

Bei der Diskussion um die Höhe der Lohnnebenkosten ist mehr Differenzierung und Wissenschaftlichkeit und weniger Populismus angebracht. Ob sie zu hoch sind und darüber hinaus eine Absenkung mehr Beschäftigung schafft, wie von allen Parteien und Arbeitgeberverbänden behauptet wird, ist so ohne weiteres nicht eindeutig.

Von der Angebots- zur Nachfrageförderung

Nach heftigen parteipolitischen Auseinandersetzungen in den 70er und 80er Jahren über die damals so genannten Neuen Medien scheinen in den letzten Jahren die Gemeinsamkeiten zuzunehmen. Auf der Ebene der Bundesländer unterscheidet sich die Medienpolitik von Nordrhein-Westfalen und Bayern nicht gravierend.

Opfergold und Deutungsmacht

Mit Gelassenheit, wenn nicht gar mit überheblicher Attitüde reagierten in Deutschland etliche auf die Raubgold-Debatte, in deren Mittelpunkt schweizerische Banken stehen, weil sie von der Deutschen Reichsbank Raubgold übernommen und damit nicht nur hohe Profite gemacht, sondern dem NS-Regime auch unverzichtbare logistische Dienste für die Kriegsführung ge

Grundlagen für ein anderes Regierungsprogramm? Stellungnahmen zum Zukunftsbericht der Ebert-Stiftung

Unter den eher harmlos klingenden Stichworten "Anpassung" und "Erneuerung" hatte die sächsisch-bayerische Zukunftskommission, ein Team von Wissenschaftlern um Meinhard Miegel und Ulrich Beck, Ende vergangenen Jahres ein ziemlich radikales Umbauprogramm präsentiert - ein Programm, dessen Umsetzung kaum der amtierenden Bundesregierung zugetraut und inso

Eröffnungsbilanz nach Kohl

Die regierungsamtliche Optimismusproduktion kennt gegenwärtig keine Grenzen, sie macht nicht Halt vor der Grenze zum blanken Zynismus. Verdrängt werden soll die Erinnerung an das Versprechen, die Zahl registrierter Arbeitsloser über die Jahrtausendschwelle zu halbieren. Kurz vor Bundestagswahlen wird mit Milliardenbeträgen die Lage geschönt.

Das Castordebakel der Atombranche

Auch ohne Anti-Castor-Blockaden wird gelegentlich deutlich, daß es im Umgang mit radioaktivem Müll enorme Probleme gibt. Ausmaß und "Bewältigungs"-Rituale des Castorskandals erinnern an die Transnuklearaffaire vor zehn Jahren. Es müssen allerdings nicht einmal - wie damals - 21 Mio.

Zusätzliche Arbeitsplätze durch neue Technologien?

Wenn es um die Beschäftigungswirkungen der Herstellung und des Einsatzes neuer Technologien geht, dann argumentieren EU-Kommission und Bundesregierung in der Regel aufreizend großzügig: Der Weg in die Informationsgesellschaft etwa soll, folgt man den einschlägigen EU-Dokumenten, in den kommenden Jahren bis zu fünf Millionen zusätzliche Arbeitsplätz

Die Kontroverse über den Euro-Start

Deutschlands Parlamentarier haben sich zügig und ohne falsche Sentimentalität von der DM verabschiedet, dem besten Geld unserer Geschichte - ungerührt von Volkes Stimme. Sie konnten es, denn sie gaben etwas her, was sie ohnehin nie besessen hatten: die Kontrolle über Notenbank und Geldpolitik.

Kurswechsel für Beschäftigung.

Am 29. April stellte die Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik in Bonn ihr jährliches "Gegengutachten" zur Politik der Bundesregierung und der regierungsnahen Expertenkreise vor. Es trägt den Titel "Bewegung in Europa - Blockade in Deutschland. Kurswechsel für Beschäftigung".

Für ein neues Modell Deutschland

Am 30. März stellte die Zukunftskommission der Friedrich-EbertStiftung (FES) nach zweieinhalbjähriger Arbeit auf einer Pressekonferenz in Bonn ihren Abschlußbericht vor. Er trägt den Titel "Wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, sozialer Zusammenhalt, ökologische Nachhaltigkeit. Drei Ziele - ein Weg".

Handelsherr Deutschland

"Überregulierung und Steuerlast, Anspruchsdenken und Lohnnebenkosten bedrücken die deutschen Unternehmen, ihre Fähigkeit, auf dem Weltmarkt mitzuhalten, ist bedroht oder gar schon verloren gegangen." Auch wenn der anstehende Bundestagswahlkampf die Bundesregierung und ihr nahestehende Wirtschaftskreise optimistischere Töne anschlagen läßt, durchzieh