IWF und Weltbank unter Bush
Die jüngsten internationalen Treffen zur Politik der multilateralen Finanzierungsagenturen, an der Spitze Internationaler Währungsfonds (IWF) und Weltbank, haben widersprüchliche Signale ausgesandt.
Jrg Goldberg, geb. 1943 in Wittenberge, Dr. rer. pol., Wirtschaftswissenschaftler und Autor im Bereich Wirtschaftsund Entwicklungspolitik.
Im Folgenden finden Sie sämtliche »Blätter«-Beiträge von Jörg Goldberg.
Die jüngsten internationalen Treffen zur Politik der multilateralen Finanzierungsagenturen, an der Spitze Internationaler Währungsfonds (IWF) und Weltbank, haben widersprüchliche Signale ausgesandt.
Die 1989 vielfach diskutierten Befürchtungen im armen Teil der Welt, dass das Ende des Ost-West-Konflikts negative Auswirkungen auf die öffentliche Entwicklungshilfe der Industrieländer haben würde, haben sich bestätigt. Das Volumen der als verbilligte (concessional) Kredite bzw.
Die amerikanische Wirtschaftspolitik gleicht derzeit einem Ritt über den Bodensee. Die letzte Rezession 1990/91 scheint ferne Vergangenheit. Seit 1992 werden positive Wachstumsraten verzeichnet, die 1998/99 sogar die 4%-Marke jährlich überschritten.
Die Weltbank, im Kern bestehend aus der Internationalen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (IBRD) und der Internationalen Entwicklungsorganisation (IDA), ist spätestens seit dem Ausbruch der Schuldenkrise am Beginn der 80er Jahre zur führenden entwicklungspolitischen Institution geworden.
Der 1990 veröffentlichte Weltentwicklungsbericht der Weltbank zum Thema Armut sollte eine neue Etappe in der internationalen Entwicklungspolitik einleiten.
Zwei Jahre nach dem Ausbruch der Finanzkrise in fünf Entwicklungs- und Schwellenländern Südostasiens 1) sind die Ursachen und Folgen dieses Ereignisses noch immer Gegenstand von zahlreichen Debatten.
Das Abkommen von Lomé steht im Mittelpunkt der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Europäischen Union und der Dritten Welt.
Der nach 1989 weltweit durchgesetzte Kapitalismus hatte sich ökonomisch und politisch zunächst im Rahmen von Nationalstaaten 1) konstituiert.
"Der Aufschwung kommt" - mit dieser Parole hat Helmut Kohl schon manche Wahlschlacht gewonnen. Da fruchtet der Hinweis wenig, daß das konjunkturelle Auf und Ab eine der wirtschaftlichen Gesetzmäßigkeiten des Kapitalismus ist und mit der jeweiligen Regierung wenig zu tun hat und daß zudem jedem Aufschwung ein Abschwung folgt.
Die Ereignisse der letzten Monate auf einigen asiatischen Finanzmärkten brachten das internationale Geldgewerbe mal wieder ins Gerede. Gewaltige Ziffern mit einer kaum noch nachvollziehbaren Anzahl Nullen werden täglich mit dem Ziel bewegt, neues Geld zu machen.
Seit Ludwig Erhard seligen Angedenkens wird die Bevölkerung von der Regierung mit schöner Regelmäßigkeit dazu aufgerufen, den Gürtel enger zu schnallen.
Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) versteht sich neben der Weltbank und oft in Konkurrenz zu dieser - als eine Leitinstitution der internationalen Entwicklungspolitik.
Die konjunkturelle Situation in Westdeutschland hat sich in den letzten Monaten weiter deutlich verschlechtert. Statt Anzeichen für eine Stabilisierung aufzuweisen - was im Gefolge der Besserung in den USA erwartet worden war - hat sich die Situation noch ungünstiger entwickelt als vorausgesagt.
Die aktuelle Wirtschaftslage in Deutschland (auch in Westdeutschland) und die konjunkturellen Perspektiven sind inzwischen in vielen Punkten ungünstiger als in den meisten westeuropäischen Nachbarländern und in anderen großen Industriestaaten.
In den Reformländern Osteuropas und der ehemaligen Sowjetunion wurden und werden große Hoffnungen auf ausländische Direktinvestitionen gesetzt. Diese sollen nicht nur bei der Kapitalbildung helfen und die Zahlungsbilanz entlasten, sondern ebenso westliches Management Know how und Technologien bringen.
Die konjunkturelle Entwicklung in Westdeutschland ist 1992 anders verlaufen, als es die Prognosen von Ende 1991 erwartet hatten (vgl.
Die von den Spitzenunternehmen der deutschen Wirtschaft herausgegebenen Verlustlisten werden fast täglich länger: Belegschaftsabbau ist Trumpf.
Der Zustand der öffentlichen Finanzen ist inzwischen durch eine Vielzahl von Sonderhaushalten, Spezialfonds und finanzpolitischen Verschiebebahnhöfen derart vernebelt worden, daß schon allein deshalb öffentliches Verständnis für Steuererhöhungen/Ausgabenkürzungen kaum zu erwarten ist.
Folgt man den jüngsten Wirtschaftsprognosen für Ostdeutschland, so ist nunmehr 1993 damit zu rechnen, daß die positiven Wirkungen der zunehmenden Investitionstätigkeit die rezessiven Wirkungen der Kapazitätsvernichtung übersteigen und ein deutliches Wirtschaftswachstum auslösen werden.
Die Konjunktur im Westen Deutschlands schwächt sich seit Mitte 1991 ab. Die Wachstumsrate des Jahres 1992, die überwiegend mit rund 2% erwartet worden war, wird nun wohl eher bei 1% liegen. Wichtiger aber ist, daß die Konjunktur entgegen den Prognosen ("Blätter", 4/1992) auch seit der Jahresmitte nicht wieder an Fahrt gewonnen hat.
Die Rede von der „Einen Welt" hat vor allem deren enge ökologische Verflechtung im Auge - die Erde ist nun mal ein ökologisches System. Auch ökonomisch scheinen die Verflechtungen eng geworden zu sein - dies allerdings in einer durchaus einseitigen Weise.
Wirtschaftliches Wachstum, definiert als Zunahme der Produktion von Gütern und Leistungen, gilt als wichtigstes Mittel zur Erhöhung des Wohlstands.
Kurz nach Abschluß der wichtigsten Tarifbewegungen veröffentlichte die Deutsche Bundesbank in ihrem Monatsbericht vom Mai 1992 eine Übersicht mit einer beträchtlichen verteilungspolitischen Brisanz. Es geht um die Vermögensbildung in Westdeutschland, insbesondere die bei westdeutschen Produktionsunternehmen.
Die ostdeutsche Wirtschaft verharrt derzeit noch in jener Talsohle, in der sie die Beobachter nunmehr schon seit einem Jahr sehen ("Blätter", 11/1991).
Die immer noch sehr gegensätzlichen Entwicklungstendenzen und Probleme sowie die nicht vergleichbare Datenbasis der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung in den beiden Teilen Deutschlands lassen eine Gesamtdarstellung der wirtschaftlichen Situation des Landes nach wie vor wenig sinnvoll erscheinen.