Thema Konservatismus

Gralshüter der Nation

Konservative Deutschlandpolitik hat schon immer viel mit Heuchelei zu tun gehabt. Das war bei Adenauer so, das ist bei Kohl nicht anders. Die Taktik war stets die gleiche: Verdächtigungen ausstreuen, Ängste schüren, den politischen Gegner der Kollaboration mit den Kommunisten bezichtigen.

Unamerikanische Gewalt

Was John Wayne wohl nicht gewußt hat, hat Präsident Clinton im Januar in seiner "Rede zur Lage der Nation" verkündet: Gewalt ist unamerikanisch. "The problem of violence is an un-American problem", sagte er. Und das bedeutet: Im Kampf gegen Gewalt, d.h.

Der verordnete Patriotismus

Bis zum Jahr 1990 war die Frage, worauf sich die Zusammengehörigkeit der Bürger der BRD gründet, kein sonderlich aktuelles Thema. Es geisterte allenfalls durch Festtagsreden und den akademischen Diskurs über die "Identität der Deutschen", wurde aber kaum als ein praktisches Problem empfunden.

Katholizismus und Liberalismus

Warschauer Exerzitien in Pluralismus

But that's the Batman-building! - bemerkte der quirlige und stets zu Scherzen aufgelegte amerikanische Theologe George Weigel vom Washingtoner think-tank "Ethics and Public Policy Center", als die Konferenzteilnehmer vor dem Warschauer Kongreßpalast aus dem Bus stiegen.

Straffreier Antisemitismus

Der Dominikanerpater Dr. Heinrich Basilius Streithofen ist genauso, wie es sein Name verspricht. Will heißen, in der Regel ist er bumsfidel, so richtig Heinrich Basilius, er trinkt gerne einen Schoppen und raucht eine Zigarre, man kann schließlich nicht nur beten und arbeiten.

Die Aktion Kohl

Als einen "Bundeskanzler, dessen Weg an die Spitze seiner Fraktion und seiner Partei, wie wir in diesen Tagen erfahren haben, von Flick freigekauft wurde", bezeichnete am 18. Oktober 1984 der grüne Abgeordnete Jürgen Reents Helmut Kohl.

Die SPD nach Petersberg

Die SPD befindet sich im Entscheidungsprozeß zwischen der Bewahrung ihrer Rolle als linker Reformpartei und bewußtloser Anpassung an Trends, Meinungen und Handlungsabläufe unter den Bedingungen der Mediengesellschaft. Mit den Empfehlungen vom Petersberg soll der Anpassungskurs durchgepaukt werden. Die "englische Krankheit" hat die deutsche Sozialdemokratie befallen.

Die hirntote Schwangere und ihr lebender Fötus

Am 5. Oktober 1992 verunglückt die 18jährige Arzthelferin Marion P. um 14.00 Uhr auf dem Heimweg von der Arbeit. Mit ihrem Auto prallt sie gegen einen Baum. Zwanzig bis dreißig Minuten vergehen, bis Notärzte an der Unglücksstelle eintreffen, die lebensgefährlich verletzte Patientin intubieren und zur weiteren Versorgung in ein Krankenhaus einliefern können.

Die verstummte Soziologie

Es ist still geworden um die Soziologie. Die letzte soziologische Deutungsfloskel, die von der Risikogesellschaft, verhallt wie Hohn in den neuen Bundesländern. Die beiden großen theoretischen Entwürfe der neueren deutschen Soziologie bewähren sich im Vereinigungsprozeß nicht.

Das Perot-Syndrom

"Das Land hat ohne mich schon genügend Probleme", sagte Ross Perot, als er 1987 gefragt wurde, ob er Präsident werden wolle 1). An diesem Punkt ist er - nach mehreren Monaten Höhenflug als "inoffizieller" unabhängiger Präsidentschaftskandidat - wieder angelangt: Mitte Juli zog Perot seine nie erklärte Kandidatur zurück.

Feiern vor unsicherer Zukunft

Die programmatischen und konzeptionellen Auseinandersetzungen innerhalb der konservativen Bewegung in den USA nach dem Ende der bipolar strukturierten Welt schlagen sich inzwischen auch in personeller Konkurrenz um die Gunst der konservativ orientierten Wählerschaft nieder: "Mr.

Abschied von den 80er Jahren

In dem nachstehenden Beitrag (aus: "Tikkun", November/Dezember 1989) nimmt Michael Lerner, Chefredakteur der in Oakland/Kalifornien erscheinenden linken jüdischen Monatszeitschrift "Tikkun", Abschied von den 80er Jahren - ein Abschied "ohne großes Bedauern", da das abgelaufene Jahrzehnt in den USA, ungleich mehr als etwa hierzulande, den politis