Thema Europa

Spanien und Portugal: Europas Impfvorreiter

Die neue Coronavirus-Variante Omikron hat inzwischen auch Südeuropa erreicht. Die Nachrichten über Infektionen mit B 1.1.529, auch von Doppelt-Geimpften, dämpfen die Euphorie, die in Spanien und Portugal noch bis vor kurzem herrschte. Tatsächlich glaubte man dort, das Schlimmste der Pandemie definitiv hinter sich gelassen zu haben – dank gut organisierter und von breiten Teilen der Gesellschaft getragener Impfkampagnen.

EU vs. Polen: Rechtsstaat verteidigen, Polarisierung vermeiden

Im Streit um den Abbau des Rechtsstaats in Polen hatten »Blätter«-Redakteur Steffen Vogel (»Blätter« 9/21) und der Journalist Jan Opielka (»Blätter« 10/21) zuletzt ein schärferes Vorgehen der EU gegenüber Warschau begrüßt. Doch dabei sind Augenmaß und Präzision geboten, mahnt der Politikwissenschaftler Gert Röhrborn. Mit einer allzu weit gefassten Kritik an Polen schade sich die EU nur selbst.

Österreich oder ein Abgrund von Demokratieverrat

Das hat auch die von Skandalen allzu oft heimgesuchte Alpenrepublik noch nicht erlebt: Nach Hausdurchsuchungen im Bundeskanzleramt, im Finanzministerium und in der ÖVP-Zentrale erklärte Bundeskanzler Sebastian Kurz am 9. Oktober seinen Rücktritt.

Brennpunkt Balkan oder: Schöne neue imperiale Welt

Als die EU beim Aufbau einer Demokratie in Afghanistan scheiterte, zeigte sich vor allem ihre Hybris. Wenn sie aber beim Aufbau einer neuen Ordnung nach dem blutigen Zerfall Jugoslawiens auf dem Westbalkan scheitert, wäre das ein Menetekel für ihre Kraft in der multipolaren Welt unserer Epoche.

Spanien: Die offenen Wunden des ETA-Konflikts

Das Video, das vor genau zehn Jahren einen Schlussstrich unter ein blutiges Kapitel der spanischen Geschichte ziehen sollte, dauert bloß zwei Minuten und 37 Sekunden. In ihm verkündeten am 20. Oktober 2011 drei Vertreter der baskischen Terrororganisation ETA das „endgültige Ende der bewaffneten Aktivität“.

Super Marios großer Plan oder: Wohin treibt Italien?

Ende Juni wurde in Rom der nationale Ausgabenplan PNRR (Piano Nazionale di Ripresa e Resilienza) durch EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und Ministerpräsident Mario Draghi mit großer Inszenierung verabschiedet. Die legendären Filmstudios von Cinecittà boten eine emblematische Kulisse für den Mix aus Fiktion, Phantasie und Wirtschaft.

Politik als Kampf: Orbáns Strategie der Verfeindung

In die Farben des Regenbogens wollte die Stadt München das dortige Stadion beim letzten EM-Gruppenspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Ungarn am 23. Juni tauchen – und so gegen ein neues ungarisches Gesetz protestieren, das LGBTQI-Personen diskriminiert.

Der diskrete Charme des Emmanuel Macron

Knapp ein Jahr vor der französischen Präsidentschaftswahl steht Emmanuel Macron erheblich unter Druck. Sehr viel ist ihm bislang nicht gelungen, weder zu Hause noch in Europa, von den militärischen Engagements wie in Mali ganz zu schweigen. Konnte er 2017 im zweiten Wahlgang noch die große Mehrheit der republikanisch gesinnten Franzosen hinter sich vereinen, spürt nun seine mutmaßlich erneute Hauptkonkurrentin Marine Le Pen Rückenwind. Ihr gelingt die „Entdämonisierung“ ihrer zwischen Rechtspopulismus und Rechtsextremismus lavierenden Partei Rassemblement National zunehmend besser.

Aufbruch in Zagreb: Die neue Balkan-Linke

Selten nur stoßen politische Ereignisse in den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien europaweit auf gesteigerte Aufmerksamkeit. Anders Ende Mai: Da gewann in Zagreb, Hauptstadt und kulturell-politisches Zentrum Kroatiens, eine links-grüne Koalition die Kommunalwahlen. Der neue Bürgermeister, Tomislav Tomašević, ist mit 39 Jahren nicht nur das jüngste Stadtoberhaupt in der Geschichte Zagrebs, sondern auch Vertreter einer der progressivsten Kräfte im Land.

Die Politik der Lüge

Es ist schwindelerregend, in diesen Tagen in Großbritannien zu leben, wenn man ein gutes Gedächtnis hat. Leben unter der Johnson-Regierung heißt, dass alles, was heute politisch erklärt wird, morgen bereits anders ist. Was man erinnert, hat so nie stattgefunden.

Frankreich und die große Verwirrung

Knapp ein Jahr vor den Präsidentschaftswahlen im April 2022 herrscht in Frankreich eine Stimmung der Anspannung, der Verwirrung, der intellektuellen und politischen Verunsicherung. Alles scheint plötzlich möglich, selbst ein Sieg der rechtsradikalen Marine Le Pen. Daran ändert auch das starke Abschneiden der Volksparteien bei den Regionalwahlen Ende Juni nicht viel, zumal die Kandidaten der Regierungspartei La République En Marche nur schwache Ergebnisse erzielten.