Thema Afrika

Südafrika nach Mbeki

Der Abgang war unrühmlich. Als Thabo Mbeki Ende September auf Geheiß seiner Partei ANC als Präsident Südafrikas zurücktrat, kam dies einer Demütigung gleich. Schließlich wäre Mbekis zweite und letzte Amtszeit ohnehin mit der Neuwahl im April 2009 ausgelaufen.

Kontinent der Chancen

Afrika hatte bisher ein dramatisch schlechtes Jahr 2008. Die Präsidentschaftswahl in Kenia mündete Anfang des Jahres in gewaltsame ethnische Auseinandersetzungen, die über 1500 Menschen das Leben kostete und zur Vertreibung von 300 000 Menschen führte.

Französische Kolonialreichsphantasien

„Ich der Kopf, Ihr die Beine. Ihr einverstanden?“ Mit diesen sarkastischen Worten resümierte der tunesische Blogger Malek Khadhraoui jüngst die Absichten und Auffassungen des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy im Umgang mit den südlichen und östlichen Anrainerstaaten des Mittelmeers.

Wo Fischer zu Migranten werden

Las Palmas, Gran Canaria. Zahlreiche Fischkutter entladen ihre Ware. Fisch aus Westafrika ist auch in großen Mengen dabei. Ein paar hundert Meter vom Hafen entfernt kommt eine andere Ladung auf Fischerbooten an: afrikanische Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa, die sich dort bessere Lebensbedingungen erhoffen. Tausende verlieren auf dieser Reise jedes Jahr ihr Leben.

Renaissance der Piraterie

Die Entführung des französischen Dreimasters Le Ponant vor der Küste Somalias hat auf spektakuläre Weise demonstriert, dass ein von vielen Menschen tot geglaubtes Phänomen ausgesprochen lebendig ist – die Piraterie. Seit Menschen zur See fahren, werden ihre Schiffe angegriffen, die Ladungen gekapert, Besatzungen bedroht, entführt und umgebracht.

Das Schicksal der Négritude

Im Jahr 1968 wurde der Dichter und Präsident Senegals Léopold Sédar Senghor mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet – gegen massiven Protest aus dem In- und Ausland, denn Senghor hatte zu Beginn desselben Jahres die senegalesische Studentenbewegung in Dakar mit Hilfe französischer Truppen brutal niederschlagen lassen.

Simbabwes Siechtum

Die Nachrichten aus Simbabwe sind alarmierend: Die offizielle Inflationsrate betrug im September fast 8000 Prozent. Unabhängige Beobachter sprechen gar von 25 000 Prozent und erwarten einen Anstieg auf 100 000 Prozent bis Ende dieses Jahres. Die Regale in den Läden sind leer gefegt, seit Präsident Robert Mugabe Ende Juni für alle Waren und Dienstleistungen einen Preisstopp einführte.

Kontinuierliche Katastrophe

Machtmissbrauch, Korruption, Armut, Bürgerkrieg und Staatszerfall – in der großen Gruppe schlechter Regierungen auf dem afrikanischen Kontinent nimmt der Sudan einen führenden Platz ein. Seit über 50 Jahren befindet sich Afrikas flächengrößter Staat in einer permanenten Krise.

Deutsche Afrikapolitik in der Sackgasse

Afrika gilt in Deutschland gemeinhin als hoffnungsloser Kontinent, Ort zahlreicher Kriege, andauernder ethnischer Konflikte, ständig wiederkehrender Naturkatastrophen, größter Armut und menschlichen Elends sowie verheerender Krankheiten wie Aids. Diese Wahrnehmung Afrikas als Problemkontinent teilen die breite Bevölkerung und viele Auslandsredaktionen von Fernsehen, Rundfunk und Presse.

Die Plünderung Simbabwes

Selbst in unserer von Bildern übersättigten Fernsehwelt sorgten die Aufnahmen des simbabwischen Oppositionsführers kürzlich für Aufsehen: Dort war Morgan Tsvangirai mit halb rasiertem Schädel und schweren Kopfverletzungen zu sehen, die ihm Sicherheitskräfte im März d.J. nach einer Demonstration zugefügt hatten.

Stellvertreterkrieg in Somalia

Seit 1995, dem Jahr des Rückzugs der letzten UN-Truppen aus Somalia, war das Land von der weltpolitischen Agenda verschwunden. Doch bereits seit dem Sturz des Diktators Siad Barré im Jahr 1991 galt Somalia als klassisches Beispiel eines failed state, eines Staates, der über keine zentrale Administration mehr verfügt.

Armut, Aids und Afrika

Aids ist zweifellos die größte Gesundheitskatastrophe unserer Zeit. Die Zahlen, die UNAIDS im Dezember 2006 veröffentlichte, bestätigen dies: 39,5 Millionen Menschen leben weltweit mit dem tödlichen Virus, 2,6 Millionen mehr als 2004. Dabei ist die Krankheit regional sehr unterschiedlich verbreitet. Bei weitem am stärksten betroffen ist Afrika.

Friedensmissionen - Erfolg und Scheitern

Seit 1995 stehen deutsche Soldaten in Bosnien-Herzegowina, seit 1999 im Kosovo, seit 2002 in Afghanistan und am Horn von Afrika – und neuerdings auch im Kongo und im Libanon. Damit reiht sich die deutsche Außenpolitik anscheinend problemlos in die internationale Entwicklung der letzten Jahre ein.

Afrikas Erblast

Wenn es um Politik und Zukunft Afrikas geht, muss man zunächst dem grassierenden Afro-Pessimismus widerstehen. Genozid, ob rasend schnell in Ruanda oder schleichend im Sudan, Aids in Südafrika, Tribalismus und Korruption – insgesamt hat man sich angewöhnt, die ganze neuere Geschichte Afrikas unter dem Signum von Demokratieversagen und Staatszerfall zu betrachten.

Kongolesische Katastrophe

Die Wahlen in der Demokratischen Republik Kongo am 30. Juli d.J. schließen einen Prozess des Übergangs zu einer parlamentarischen Demokratie, der in diesem Land länger gedauert hat als in den meisten anderen afrikanischen Staaten. Noch nie konnten die Bewohnerinnen und Bewohner des einstigen Belgisch-Kongo ihre politischen Führer frei wählen.

Tschad vs. Sudan: Plündern und Herrschen

In letzter Minute könnte Muammar al- Gaddafi einen Krieg zwischen Sudan und Tschad beigelegt haben. Der libysche Präsident, der sich seit seiner „Entschurkung“ in der Rolle des Friedensstifters gefällt, konnte seine guten Beziehungen zu den Präsidenten des Tschad, Idriss Déby, und des Sudan, Omar al-Bashir, nutzen, um am 9.

Afrika: Keine Entwicklung ohne Wasser

Im Nordosten Kenias verdorrt seit Monaten das Land, Menschen und Tiere verhungern. Die Bevölkerung muss bis zu 50 Kilometer zurücklegen, um an Wasser zu gelangen. Bereits im vergangenen Sommer litt ein Drittel an Hunger; Ärzte behandelten Zehntausende von dramatisch unterernährten Kindern.