Thema Afrika

Doppeldeutigkeiten der Souveränität

Ende Juli verlängerte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen das UN-Mandat für die Westsahara um weitere sechs Monate bis zum 31. Januar 2003. Bis dahin soll der Sondergesandte für die Region, der frühere US-Außenminister James Baker, einen neuen Vorschlag zur Lösung des Konflikts um den Status des 1975 von Marokko besetzten Territoriums ausarbeiten.

Kuba in Afrika

Im Rahmen der afrikanischen Tragödien gab es im April 2002 einen Lichtblick, als Angolas Zentralregierung mit der längst zu einer marodierenden Soldateska verkommenen UNITA einen Waffenstillstand unterzeichnete. Wenige Wochen zuvor war deren Chef Jonas Savimbi in einem seiner letzten Schlupfwinkel aufgestöbert und erschossen worden.

Afrikanische Regressionen

Wie man sich irren kann: Die Machtübernahme Mugabes, ohne sowjetische Patronage, diene genau besehen der Sicherung britischer Interessen, meinte der mit deren Wahrung beauftragte Chef-Unterhändler und Außenminister Lord Carrington im letzten Stadium der Dekolonisierungsverhandlungen, als Ende der 70er Jahre aus Rhodesien Simbabwe entstand.

Der Sudan nach Machakos

Am 20. Juli 2002 unterzeichneten die sudanesische Regierung und die südsudanesische Guerilla Sudan People's Liberation Movement/Army (SPLM/A) nach fünfwöchigen Verhandlungen das nach dem kenianischen Verhandlungsort benannte Machakos-Protokoll.

Tunesien: Diktatur im Musterland

Wie Recht hatte doch der tunesische Innenminister, als er bei der Bekanntgabe des offiziellen Ergebnisses der Volksabstimmung über die Verfassungsreform feststellte, dass dieses "niemanden überrascht" habe: Die Wahlbeteiligung lag bei 95,59% - und 99,52% der Bürgerinnen und Bürger hatten den von Staatspräsident Zine Al-Abidine Ben Ali vorgeschlagene

Afrika sucht seine Strategie

Die deutsche Entwicklungs- und Afrikapolitik entschlummerte zu Beginn der rot-grünen Regierungskoalition zumindest hinsichtlich eines öffentlichen Diskurses sanft - sehr zum Unmut jener, die sich vom grünen Element der neuen Allianz gerade auch in diesen Bereichen Alternativen versprochen hatten.

Somalia im Visier der Anti-Terror-Allianz.

Sechs Jahre nach dem Scheitern der UN-Intervention in Somalia gerät das ostafrikanische Land erneut in den Blickpunkt der internationalen Öffentlichkeit. Es gilt als möglicher Rückzugs- und Operationsraum für internationale Terroristen und steht neben dem Irak, dem Jemen und dem Sudan weit oben auf der Liste der amerikanischen Kriegszielplanung.

Mephisto auf Versöhnungskurs?

Seit den Attentaten vom 11. September 2001 in den USA scheinen die Grundfesten der Weltordnung nachhaltig erschüttert. Der westlichen Welt wird schmerzhaft bewußt, wie groß die Unkenntnis über die tatsächlichen Vorgänge in der arabischen Welt ist und welch katastrophale Folgen dies haben kann.

Die politische Krise Marokkos

Als König Mohammed VI. im Juli 1999 seinem Vater Hassan II. auf den Thron folgte, wurde er schnell zu einer Symbolfigur für die Hoffnung auf ein demokratisches Marokko. Er bleibt jedoch - trotz einiger Anzeichen für eine Abwendung vom autokratischen Regierungsstil seines Vaters - den Zwängen des autoritären Systems, das er erbte, unterworfen.

Gründungsakte der Afrikanischen Union.

Am 9. September 1999 beschlossen die Mitglieder der seit 1963 bestehenden "Organisation der Afrikanischen Einheit" (OAU) auf ihrer Konferenz in Sirte (Libyen) einer Anregung Muammar al Gaddafis folgend die Auflösung der OAU in einer neu zu gründenden "Afrikanischen Union" (AU).

Kongo nach Kabila sen.

"Was soll ich denn sagen? Wenn ich seinen Tod bejubelte, wäre das undiplomatisch. Wenn ich ihn bedauerte, wäre es scheinheilig." So der Kommentar eines ungenannten Ministers aus einem afrikanischen Staat, der an dem zweitägigen Franko-Afrikanischen Gipfeltreffen zu "Afrika und Globalisierung" in Yaounde am 18. und 19. Januar 2001 teilnahm.

Der Anfang vom Ende der Zanukratie

Es war einmal ein Land in Afrika, dessen jahrzehntelanger Kampf gegen die Herrschaft einer kleinen weißen Oberschicht am Verhandlungstisch gewonnen wurde. Ein Land, dessen neue politische Führung in freien und demokratischen Wahlen gewählt wurde und dessen Verfassung als Vorbild für den gesamten Kontinent galt.

Südafrika: Tyrannei der Mehrheit?

Nach 342 Jahren weißer Vorherrschaft und 46 Jahren Apartheid fand in Südafrika die Tyrannei der Minderheit ein Ende, als im April 1994 die ersten freien Wahlen abgehalten wurden. Droht jetzt, nach den zweiten freien Wahlen im Juni, die Tyrannei der Mehrheit?

Modell Marokko

Noch bis vor kurzem galten die Monarchien der arabischen Welt als besonders wandlungsresistent. Westliche Beobachter gingen davon aus, daß Transformationsprozesse in den Ländern voranschreiten würden, die das demokratische Prozedere mehr als nur formal eingeführt hatten und den Menschenrechten eine gewisse Achtung versprachen.

Warlords außer Kontrolle

Neue schwere Kämpfe zwischen Angolas Regierungstruppen und der Rebellenorganisation "Unita" in den letzten Monaten haben einen der längsten und brutalsten Kriege der Welt in eine neue Runde befördert und das ohnehin geschundene Land in eine weitere Spirale aus Zerstörung, Massentöten und sozialem Zerfall gestürzt.

Neue Fronten in Zentralafrika

Der Streich war genial geplant: eine Konferenz über die Sicherheitslage Zentralafrikas dem Jahrestag der Machtübernahme in Kinshasa voranzustellen, um die Staats- und Regierungschefs der Nachbarländer am großen Tag beisammen zu haben.