Thema Arbeit

In der Globalisierungsfalle?

Theodor Eschenburgs Frage nach der "Herrschaft der Verbände?" (1956) steht beispielhaft für die in den 50er Jahren verbreitete Furcht, egoistische Interessenorganisationen könnten den demokratischen Willensbildungsprozeß der jungen Bonner Republik zur Bedienung ihrer Partikularinteressen mißbrauchen und verfälschen.

Zwangsarbeit und Wirtschaftswunder

Zusammenbruch und Trümmer waren in Westdeutschland stets der Code für den Mai 1945, die vielbeschworene "Stunde Null". Daß es dennoch zu einem raschen wirtschaftlichen Aufstieg kam, kann dann nur als Wunder, eben als "Wirtschaftswunder" verstanden werden. Dies ist der Gründungsmythos der westdeutschen Wirtschaftsgesellschaft.

Konsens ist kein Selbstzweck

Die Nation kann aufatmen. Die Medien verkündeten den Durchbruch. Am 9. Januar gelang es dem Bundeskanzler, die Tarifparteien auf ein gemeinsames Papier einzuschwören. Das Bündnis für Arbeit, gestern noch vom Scheitern bedroht, wird fortgesetzt. Sicher ein Erfolg für alle, die den Spielraum möglicher Konsenssuche noch nicht ausgelotet sehen.

Ein verlorenes Jahr?

Eine im konservativ-christlichen Milieu verortete Wochenzeitung bedauerte vor einigen Wochen die Regierungszeit der rot-grünen Koalition als ein "verlorenes Jahr". Ist die Koalitionsvereinbarung mit dem Titel "Aufbruch und Erneuerung - Deutschlands Weg ins 21.

Vorzüge studieren statt Fehler kopieren.

Zahlreiche US-amerikanische Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler/innen, unter ihnen Jane d'Arista, Robert Blecker, Paul Davidson, Ann Markusen und die "Blätter"-Autoren Jeff Faux und James Galbraith, haben sich am 29. September mit einem "Statement to German Collegues" zu Wort gemeldet.

Das Jospin-Papier.

Vom 8. bis 10. November tagt in Paris der 21. Kongreß der Sozialistischen Internationale. Das Präsidium der gastgebenden französischen PS hat aus diesem Anlaß ein Dokument beschlossen, das als eine Art Antwort auf das "Schröder/Blair-Papier" (Wortlaut in "Blätter", 7/1999, S.

Kurs halten statt Neoliberalismus.

Ende August traten die SPD-Abgeordneten Klaus Barthel, Uwe Hiksch, Edelbert Richter, René Röspel, Ernst Dieter Rossmann, Sigrid SkarpelisSperk, Rüdiger Veit und Klaus Wiesehügel mit einer Stellungnahme zum Kurs ihrer Partei an die Öffentlichkeit.

Gerechtigkeit ist modern

Mit seinen "Zwölf Thesen für eine Politik des modernen Sozialismus" hat Gregor Gysi in die Debatte um den Weg der Sozialdemokratie eingegriffen - er selbst bezeichnet den Text im Untertitel als "Eine notwendige Antwort auf Gerhard Schröder und Tony Blair".

Innovation und Gerechtigkeit.

Der saarländische Ministerpräsident Reinhard Klimmt hat in einem offenen Brief Kritik am Kurs(wechsel) des Kanzlers - konkret am Schröder/Blair-Papier und am Bonner Sparpaket geäußert und sich damit, wenige Wochen vor der Landtagswahl im Saarland, zum Sprecher der Gegner des sog. Reformkurses in der SPD gemacht. (Vgl.

Rentenkonflikte

Gegenwärtig wird der Generationenvertrag zum ersten Mal ernsthaft in Frage gestellt, und zwar nicht nur von Experten aus Wissenschaft und Politik, sondern von der jüngeren Generation selbst.

Der französische Weg

Wie geht es weiter mit dem europäischen Sozialmodell? Das ist zweifelsohne eine der herausragenden Fragen der aktuellen politischen Diskussion. Nachdem sie in der Epoche der konservativ-liberalen Hegemonie allenfalls akademische Übungen inspiriert hatte, steht sie nun auf der Agenda eines sozialdemokratisch regierten Europas.

Die 630-Mark-Falle

Bis Ende März war geringfügige Beschäftigung sozialversicherungsfrei, also gleichermaßen frei von Beiträgen wie Ansprüchen an die Sozialversicherungen. Als geringfügig beschäftigt galt, wer weniger als 15 Stunden pro Woche arbeitete und nicht mehr als eine bestimmte Summe verdiente.

Aufholjagd im Rückwärtsgang

Das gemeinsame Papier, das Tony Blair und Gerhard Schröder am Vorabend der Europawahlen vorgelegt haben, setzt den ideologischen Krieg fort, den "New Labour" gegen die Traditionen und Werte der europäischen Sozialdemokratie im allgemeinen und gegen die britische Arbeiterbewegung im besonderen führt.

Die ungelösten Probleme des DGB

Fast so alt wie die Geschichte der Arbeiterbewegung selbst ist die Diskussion über Gewerkschaftsreformen, und in wechselnden Kostümierungen finden sich Fraktionen und Argumente zum Stelldichein, wenn es um die Analyse der Ursachen für die Notwendigkeit von Reformen bzw. um die Bestimmung von deren Zielrichtung und Perspektiven geht.

Medienshow ohne Substanz?

Der "gemeinsame Vorschlag" von Tony Blair und Gerhard Schröder an die europäische Sozialdemokratie (vgl. Dokumente zum Zeitgeschehen) sorgt hierzulande für Empörung beim politischen Gegner - FDP und CDU beanspruchen Urheberrecht -, aber auch für große Unruhe in den eigenen Reihen.