Thema Kapitalismus
Die ungleichen Partner der Triade
Nach dem Ende des Ost-West-Konflikts gewinnt die Frage an Bedeutung, wie sich die sog. Triade USA - Japan - EG-Europa weiterentwickeln wird. Innerhalb EG-Europas ist dabei Deutschland von besonderem ökonomischen Gewicht, weil es in diesem Ausschnitt der Weltwirtschaft über das größte Wirtschaftspotential verfügt.
Verordnete Gründung - verfehlte Nachgründung - vertane Neugründung?
Es ist heute für die meisten Zeitgenossen kaum noch nachvollziehbar, welchen großen Wert die römische Republik auf die Heiligkeit und Unumstößlichkeit ihrer Gründung gelegt hat, "und zwar in dem Sinne, daß das, was einmal gegründet ist, bindend bleibt für alle künftigen Generationen".
Einheit ohne nachhaltige Entwicklung?
Als die geschlossene Gesellschaft der DDR implodierte, entstand die Frage, ob die herrschenden Eliten der Altbundesrepublik wohl fähig sein würden, ihren stets verkündeten Ansprüchen gemäß als Repräsentanten einer offenen Gesellschaft zu handeln.
Ein politischer Streik
Wer hätte im Mai 1989, noch in der damaligen DDR, daran gedacht, daß vier Jahre später für die Angleichung der Lebensbedingungen in Deutschland Ost an das Niveau Deutschland West wochenlang in der Metall- und Stahlindustrie gestreikt werden müßte, exemplarisch für die soziale Schieflage in der größeren Bundesrepublik und stellvertretend für d
Demütig um ein Deutschland von innen bittend
Das Deutschland, das Karl Bredthauer, Jens Reich und Friedrich Schorlemmer neu begründen wollen, ist ein Reich des Idealismus und der Askese.
Demokratie als Ausnahmezustand
Die Rücktritte oder Rücktrittsforderungen, mit denen das Jahr in Bonn begonnen hat, und ihre vordergründigen Anlässe stehen in groteskem Mißverhältnis zur eigentlichen Dimension des Politikversagens in diesem Land.
Vom Versagen der Eliten
Selbst unzweideutige Signale und schwere Wahlniederlagen reichen nicht hin, das politische Personal zu belehren. Hans-Magnus Enzensberger 1) Die vom Schicksal Begünstigten und Privilegierten denken nämlich nicht in größeren und langfristigen Zusammenhängen.
Zwischen Globalisierung und Fragmentierung
Die Welt als Schicksalsgemeinschaft
Während der vergangenen fünfzehn Jahre ist das Bewußtsein in der Welt darüber gewachsen, daß die Menschheit in manchen Dimensionen ihrer Existenz zu einer globalen Schicksalsgemeinschaft geworden ist.
Absturz West statt Aufschwung Ost?
Die von den Spitzenunternehmen der deutschen Wirtschaft herausgegebenen Verlustlisten werden fast täglich länger: Belegschaftsabbau ist Trumpf.
Der Süd-Nord-Einkommenstransfer und die Fiktion des Freihandels
1. Problemstellung
Ein verlorenes Jahrzehnt für Afrika?
Der noch bis zu Beginn der 80er Jahre herrschende "Entwicklungs"Optimismus ist, was Afrika angeht, in den 90ern so gut wie vollständig verschwunden. Die Rede ist fast nur noch vom "Abschreibungsprojekt Afrika", vom "Kontinent am Tropf der Entwicklungshilfe", vom für den ganzen Erdteil "verlorenen Jahrzehnt".
Die Schlanken und die Armen - Autohersteller und Zulieferer im Umbruch
1. Rahmenbedingungen
Dominanz: Die Zukunft entscheidet sich im Westen
Der nachstehende Beitrag zieht einige Schlußfolgerungen aus der "Dominanz"-Hypothese Karl Otto Hondrichs, die wir im Märzheft der "Blätter" dargestellt haben.
Gezeitenwechsel.
"Die neoliberalen Wirtschaftsrezepte der achtziger Jahre verlieren ihren Charme. Weltweit haben sie als Wohlstandsbringer versagt. Die Wissenschaft besinnt sich wieder auf die Politik: Gutes Staatshandeln ist gefragt." "Capital", 11/1991, S. 147 ff.: "Nationalökonomie: Das Comeback des Staates."
Perspektiven jenseits des real existierenden Kapitalismus
Der Putsch kam nicht überraschend - Sowjetexperten und Journalisten hatten lange von seiner Möglichkeit gesprochen. Seine Ursache liegt - allgemein - darin, daß im Prozeß des Zusammenbruchs der alten Ordnung bzw.
Schlechter Rat ist teuer.
Im Juli glaubte der sowjetische Ministerpräsident, V. Pavlov, das Licht am Ende des Tunnels zu erspähen: die Wirtschaftsresultate des ersten Halbjahres 1991 signalisierten, so vermeldete er, zumindest keine weitere Verschlechterung der Lage. Selbst dieser bescheidene Optimismus war voreilig.
Einig über die Chance.
Eine amerikanisch-sowjetische Arbeitsgruppe unter Leitung von Graham Allison, Professor of Government an der Harvard University, und Grigori Jawlinski, Wirtschaftswissenschaftler und ehemals stellvertretender Ministerpräsident der Russischen Föderation, hat im Juni ein Programm vorgelegt, das den schrittweisen, mit politischen Reformen abgestimmten und mit westlicher Hilfe zu voll
Vom magischen Viereck zum ökologisch-sozialen Fünfeck.
Die ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Perspektiven stellen sich im vereinigten Deutschland in einer ambivalenten Weise dar: Fortschritt und Rückschritt gehen eine eigentümliche Symbiose ein.
Südkorea: Das beschädigte Modell
Am 26. April prügelten Sondereinheiten der Polizei, die speziell zur Bekämpfung von "Aufrührern" ausgebildeten Paegoldan, den 20jährigen Studenten Kang Kyung Dae zu Tode. Dies Ereignis gilt allgemein als Auslöser der wochenlangen landesweiten Unruhen.
Absturz nach der Warteschleife
Der Begriff der "Warteschleife" als sozialpolitische Kategorie ist in Anlehnung an den Einigungsvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik vom 31. August 1990 entstanden.
Kirche statt Sozialismus
Als vor 100 Jahren "das ungeheure und weitverbreitete soziale Unrecht voll zutage trat und die Gefahr einer von den damaligen 'sozialistischen' Strömungen geforderten Revolution drohte" (Centesimus annus, I. Kapitel, Ziffer 4), veröffentlichte Papst Leo XIII. die Sozialenzyklika "Rerum novarum". Zum 100. Jahrestag zog nun Papst Johannes Paul II.
Zwischen ökologischer Neuordnung und Krisenverwaltung
Mit seinen Prognosen über den anhaltenden Finanzbedarf der ostdeutschen Bundesländer, die das - neuerliche - Bonner Versprechen eines "einmaligen Kraftaktes" Lügen strafen, ist der sächsische Ministerpräsident Kurt H. Biedenkopf wieder einmal in die Schlagzeilen geraten.
Nachholende oder doppelte Modernisierung?
Der zentralistisch-administrative Sozialismus ist gescheitert. Die bürgerliche Gesellschaft hat sich in den entwickelten Industriestaaten gerade im Lichte dieses weltgeschichtsverändernden Niedergangsprozesses als die einzig moderne, innovationsfähige und offene Gesellschaft der Gegenwart erwiesen.