Thema Kapitalismus

Die ungleichen Partner der Triade

Nach dem Ende des Ost-West-Konflikts gewinnt die Frage an Bedeutung, wie sich die sog. Triade USA - Japan - EG-Europa weiterentwickeln wird. Innerhalb EG-Europas ist dabei Deutschland von besonderem ökonomischen Gewicht, weil es in diesem Ausschnitt der Weltwirtschaft über das größte Wirtschaftspotential verfügt.

Ein politischer Streik

Wer hätte im Mai 1989, noch in der damaligen DDR, daran gedacht, daß vier Jahre später für die Angleichung der Lebensbedingungen in Deutschland Ost an das Niveau Deutschland West wochenlang in der Metall- und Stahlindustrie gestreikt werden müßte, exemplarisch für die soziale Schieflage in der größeren Bundesrepublik und stellvertretend für d

Vom Versagen der Eliten

Selbst unzweideutige Signale und schwere Wahlniederlagen reichen nicht hin, das politische Personal zu belehren. Hans-Magnus Enzensberger 1) Die vom Schicksal Begünstigten und Privilegierten denken nämlich nicht in größeren und langfristigen Zusammenhängen.

Ein verlorenes Jahrzehnt für Afrika?

Der noch bis zu Beginn der 80er Jahre herrschende "Entwicklungs"Optimismus ist, was Afrika angeht, in den 90ern so gut wie vollständig verschwunden. Die Rede ist fast nur noch vom "Abschreibungsprojekt Afrika", vom "Kontinent am Tropf der Entwicklungshilfe", vom für den ganzen Erdteil "verlorenen Jahrzehnt".

Gezeitenwechsel.

"Die neoliberalen Wirtschaftsrezepte der achtziger Jahre verlieren ihren Charme. Weltweit haben sie als Wohlstandsbringer versagt. Die Wissenschaft besinnt sich wieder auf die Politik: Gutes Staatshandeln ist gefragt." "Capital", 11/1991, S. 147 ff.: "Nationalökonomie: Das Comeback des Staates."

Schlechter Rat ist teuer.

Im Juli glaubte der sowjetische Ministerpräsident, V. Pavlov, das Licht am Ende des Tunnels zu erspähen: die Wirtschaftsresultate des ersten Halbjahres 1991 signalisierten, so vermeldete er, zumindest keine weitere Verschlechterung der Lage. Selbst dieser bescheidene Optimismus war voreilig.

Einig über die Chance.

Eine amerikanisch-sowjetische Arbeitsgruppe unter Leitung von Graham Allison, Professor of Government an der Harvard University, und Grigori Jawlinski, Wirtschaftswissenschaftler und ehemals stellvertretender Ministerpräsident der Russischen Föderation, hat im Juni ein Programm vorgelegt, das den schrittweisen, mit politischen Reformen abgestimmten und mit westlicher Hilfe zu voll

Kirche statt Sozialismus

Als vor 100 Jahren "das ungeheure und weitverbreitete soziale Unrecht voll zutage trat und die Gefahr einer von den damaligen 'sozialistischen' Strömungen geforderten Revolution drohte" (Centesimus annus, I. Kapitel, Ziffer 4), veröffentlichte Papst Leo XIII. die Sozialenzyklika "Rerum novarum". Zum 100. Jahrestag zog nun Papst Johannes Paul II.

Nachholende oder doppelte Modernisierung?

Der zentralistisch-administrative Sozialismus ist gescheitert. Die bürgerliche Gesellschaft hat sich in den entwickelten Industriestaaten gerade im Lichte dieses weltgeschichtsverändernden Niedergangsprozesses als die einzig moderne, innovationsfähige und offene Gesellschaft der Gegenwart erwiesen.