Kalt ausgesperrt
In Frankreich bereitet die Regierung Jospin ein "Gesetz gegen den sozialen Ausschluß" vor. Man darf gespannt sein, was es enthalten wird und wie man es durchsetzen will.
In Frankreich bereitet die Regierung Jospin ein "Gesetz gegen den sozialen Ausschluß" vor. Man darf gespannt sein, was es enthalten wird und wie man es durchsetzen will.
Der indonesische Währungskollaps hat die vom IWF empfohlenen ökonomischen Heilmittel aus dem Feld geschlagen. In den Fällen Thailand und Südkorea könnte es genauso kommen. Es bedarf einer neuen Initiative, also neuen Nachdenkens. Asiens Wirtschaftskrise stürzt zugleich das amerikanische Modell ökonomischer Globalisierung in eine Krise.
Am Ende des Jahres 1997 sieht manches anders aus als an seinem Beginn, nicht nur in Paris oder London, auch bei den gestern noch als leuchtende Vorbilder gefeierten Kleinen Tigern Asiens beispielsweise.
Die Chemieindustrie - ein heterogener Wirtschaftszweig, zu dem u.a. die Produktion von chemischen Grundstoffen, Farben und Lacken, Pharmazeutika und Agrochemikalien, Kunststoffen, Seifen und Reinigungsmitteln zählt - ist seit langem die mit Abstand internationalisierteste deutsche Branche. Sie erwirtschaftete 1996 einen Umsatz von 272 Mrd.
Die Ereignisse der letzten Monate auf einigen asiatischen Finanzmärkten brachten das internationale Geldgewerbe mal wieder ins Gerede. Gewaltige Ziffern mit einer kaum noch nachvollziehbaren Anzahl Nullen werden täglich mit dem Ziel bewegt, neues Geld zu machen.
"Alle Seiten haben sich bewegt", beruhigte der bayerische Kultusminister die Enttäuschten und Unzufriedenen bei der Vorstellung des Entwurfs zum neuen Hochschulrahmengesetz.
Achtung, zehnter Jahrestag: "Generalsekretär Honecker und Bundeskanzler Kohl trafen am 7. und 8. September 1987 in Bonn zu Gesprächen zusammen.
"Der Finanzmarkt ist so instabil, daß der Krach jeden Tag losgehen kann". Im Taumel von Börsenkrach und kapitulierenden Spekulanten drohten die globalen Geldmärkte zusammenzubrechen. 1) Elmar Altvaters Prognose wäre zu anderen Zeiten als linke Katastrophentheorie abgehakt worden.
In der Vergangenheit war das Wachstum des Sozialprodukts eng mit einer anhaltenden Wohlstandssteigerung verbunden. Daher dominiert auch heute noch die Vorstellung, der Güter- und Dienstleistungsberg könne und müsse (für alle Ewigkeit) beständig wachsen.
Der soziale Konflikt der Gegenwart kulminiert in der Frage nach dem Sozialstaat. In ihm verkörpern sich die Ideale von sozialer Sicherheit, Gerechtigkeit und Solidarität; im Sozialstaatsprinzip des Grundgesetzes finden sie ihre rechtliche Ausprägung. Heute ist der Sozialstaat in Gefahr.
Im Windschatten der Pax Americana war Japan zu einem Gravitationszentrum der Weltwirtschaft herangewachsen. Seine Waren- und Kapitalexporte expandierten vor allem in den 1980er Jahren und ließen das rohstoffarme Inselland zum weltgrößten Netto-Gläubiger gegenüber seinem Schutzpatron und besten Kunden, den USA, aufsteigen.
Auf die Frage, was denn der Kommunitarismus sei, schreibt Joan W. Konner: "Mir kommt er wie ein Mix aus Predigt, Bekräftigung alter Werte, politischer Kampagne und sozialer Bewegung vor", und Amitai Etzioni, einer der namhaftesten Wortführer und Promotoren der kommunitaristischen Bewegung, bestätigt, er selbst hätte es nicht besser formulieren können.
Die Arbeitsweise der Industrieepoche geht unter; wir erleben die Geburtsstunde einer neuen Arbeitswelt.
Die "Modernisierung des Staates" steht an. An allen Ecken basteln Reformexperten, "Verschlankungs"-Vorschläge erscheinen mit hoher Frequenz, "Steuerungsmodelle" haben Konjunktur.
Dem aufmerksamen Betrachter wird kaum entgangen sein, daß die gegenwärtig zu beobachtende Tendenz der Renationalisierung den Zusammenhang von leidvoller Vergangenheit, erdrückender Gegenwart und hoffnungsvoller Zukunft erneut zu beantworten sucht.
Am 7. Februar jährt sich zum fünften Mal die Unterzeichnung des Maastricht-Vertrages. Seit die Außen- und Finanzminister der EU ihre Unterschrift unter das Dokument gesetzt haben, ist die Debatte darüber nicht abgerissen.
Seit Herbst 1996 wird in AStA-Büros, Sitzungsräumen von Hochschulgremien und auf hochschulpolitischen Tagungen geheimnisvoll ein vom vielfachen Fotokopieren körnig gewordenes Dokument herumgereicht. Das 28 Seiten starke Papier mit dem Titel "Hochschulen für das 21.
Wenn wir Musik hören, dann ist es meist eine Konserve. So kann die weltbeste Sopranistin buchstäblich überall gleichzeitig auftreten. Und weil es nicht teurer ist, von Kathleen Battles Masterbändern der Mozartarien CDs zu ziehen als von denen der Zweitbesetzung, hören die meisten von uns eben Battle.
Die Zukunft Rußlands ist für die Zukunft aller anderen ein wichtiger Faktor - unglücklicherweise. Unglücklicherweise, weil die Zukunft Rußlands, jedenfalls die nahe, nicht eben vielversprechend aussieht.
Das Thema "Handel und Arbeitnehmerstandards" steht auf der Tagesordnung der ersten Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO) in Singapur im Dezember 1996. Die Regierung der USA und die Kommission der EU wollen elementare Arbeitnehmerrechte als Sozialklauseln im Vertragswerk der WTO verankern.
"Blätter"-Gespräch mit Micha Brumlik Einiges Aufsehen erregte Micha Brumlik Mitte Oktober, als er auf dem Perspektivenkongreß der Grünen in Hannover die Frage stellte, ob es nicht sein könnte "daß wir heute also weniger über Kommunitarismus denn allen Ernstes über Kommunismus nachzudenken hätten".
Die Feststellung, daß der öffentliche Sektor reformbedürftig ist, stößt heute kaum noch auf Widerspruch. Daß vor allem die Finanznot zu grundlegenden Reformen der öffentlichen Verwaltung zwingt, ist eine Binsenweisheit.
Es gibt Historiker, die sich bewußt ein großes Thema als Lebenswerk auswählen und es dann auch ausführen, bzw. auszuführen versuchen.
Über seine These, die "globalization" stelle die OECD-Länder vor "perverse Alternativen" und nähre "autoritäre Versuchungen", führte Karl D. Bredthauer im Oxforder St. Antony's College ein Gespräch mit Lord Dahrendorf, dem Leiter des Hauses.
Die Privatisierung öffentlicher Unternehmen und Dienstleistungen gehört zu den Kernbestandteilen der marktradikalen Erneuerungsstrategie, die seit Beginn der 80er Jahre die westeuropäische und seit Beginn der 90er Jahre auch die osteuropäische Wirtschaftspolitik beherrscht.