Thema USA

General Powell als Retter

Gottseidank gibt es Colin Powell - gottseidank kann man wenigstens spekulieren, ob der Generalstabschef a.D. Bill Clintons Nachfolger werden will. Sonst gäbe es bei den auf Hochtouren laufenden Republikanischen Vorwahlen - die Wahlen selbst finden erst im November 1996 statt - nur Nullachtfuffzehn-Politiker und ein paar als Revolutionäre verkleidete rechte Hitzköpfe.

Kontinent der Zukunft?

"Amerika kommt in Mode" lautete vor einem Jahr eine Schlagzeile in der spanischen Zeitung "El Pa¡s". Der dazu gehörende Kommentar bezog sich auf den Iberoamerikanischen Gipfel, der im Juni 1994 im kolumbischen Cartagena stattgefunden hatte und zum fünften Mal in Folge die Staats- und Regierungschefs Lateinamerikas, Portugals und Spaniens zusammenführte.

Nach Bihac

"Wer den bosnischen Bosnien-Krieg versteht, ist nicht gründlich genug informiert." Der traurige Witz ist dabei, sich ein weiteres Mal zu bestätigen. Mit aller Unbekümmertheit haben sich Ende 1993 die USA des Konfliktes bemächtigt, an dem sich fast zwei Jahre lang vergeblich die Europäer versucht hatten.

Graswurzelbewegung nach rechts

Zum ersten Mal in vier Jahrzehnten haben die Republikaner die Mehrheit im amerikanischen Kongreß. Die Zwischenwahl am 8. November hat mehr Demokraten das politische Leben gekostet als der Reagan-Erdrutsch vor vierzehn Jahren. Was der republikanische Sieg aber langfristig bedeutet, ist noch nicht abzusehen.

Kulturkampf American Style

Die Abstimmung im amerikanische Kongreß über die von Präsident Clinton veranlaßte Gesetzesinitiative, die die Einrichtung eines staatlich moderierten Nationalen Gesundheitssystems vorsieht, ist vorerst bis nach den Kongreßwahlen im Herbst verschoben.

Der Golan und der Friede

Zum zweitenmal innerhalb eines Jahres wurde auf dem grünen Rasen des Weißen Hauses in Washington Geschichte gemacht. Am 25. Juli 1994 beendeten Israels Ministerpräsident Yitzhak Rabin und Jordaniens König Hussein in einer feierlichen Zeremonie den seit 1948 andauernden Kriegszustand zwischen den beiden Staaten.

Berlin und der Dritte Weltkrieg

"Ich habe einen fürchterlichen Tag." - Es war der Präsident der Vereinigten Staaten, dem im September 1948 dieser Stoßseufzer entführ. Auf dem Höhepunkt der ersten Weltkrise um Berlin vertraute Truman seinem Tagebuch an: "Forrestal, Bradley, Vandenberg berichten mir von Basen, von Bomben auf Moskau, auf Leningrad usw.

Geschichte in Paßform

Die Empfangshalle der Library of Congress fügt sich mit Deutschen - Diplomaten, Offizieren, hochrangigen Besuchern aus Bonn und Berlin. Die deutsche Elite Washingtons begrüßt sich herzlich mit Händeschütteln und Glückwünschen. Hier der Generalinspekteur der Bundeswehr, dort Kanzler Kohls Berater für jüdische Angelegenheiten.

Die Mär vom amerikanischen Jobwunder

Hat sich die Diskussion in der noch nicht ganz überwundenen Rezession zunächst in erster Linie auf den vermeintlichen Verlust der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft konzentriert, beginnt nun endlich die Betrachtung des Beschäftigungsproblems in den Mittelpunkt zu rücken.

Unamerikanische Gewalt

Was John Wayne wohl nicht gewußt hat, hat Präsident Clinton im Januar in seiner "Rede zur Lage der Nation" verkündet: Gewalt ist unamerikanisch. "The problem of violence is an un-American problem", sagte er. Und das bedeutet: Im Kampf gegen Gewalt, d.h.

Europa, von Washington aus betrachtet

Zu einer kritischen Sicht der Weltlage und der Clinton-Außenpolitik trafen sich Ende Januar in Washington die ehemaligen Außenministers James Baker, Alexander Haig, Edmund Muskie und William Rogers. Das in Atlanta ansässige Southern Center for International Studies (SCIS) hatte zu dieser traditionellen Runde eingeladen, die diesmal im State Department tagte 1).