Thema Demokratie

Bulgarien im Übergang

Die Zeit, in der ein Volk, das seiner politischen Rechte beraubt war, sie wieder erwirbt, stellt eine Periode gefährlicher Krisen dar. Dieser Gedanke, von Tocqueville vor anderthalb Jahrhunderten ausgesprochen, gilt auch für die politischen Prozesse in Bulgarien.

Das baltische Drama und die Deutschen

Das Scheinwerferlicht der Weltöffentlichkeit richtet sich zur Zeit auf den Krieg am Golf. Unser Engagement - ob für oder gegen den militärischen Einsatz - ist selbstverständlich. Weniger selbstverständlich scheint ein solches Engagement hinsichtlich des Dramas zu sein, das sich im Schatten dieses Krieges im Baltikum vollzieht.

Vom Liberalismus der Erschöpften

Im zurückliegenden Jahr wurde in den "Blättern" über die "demokratische Frage" (Helmut Dubiel, 4/1990; Micha Brumlik, 6/1990; Helmut Ridder, 8/1990), über "Neuvermessungen jenseits des Systemgegensatzes" (Eckart Spoo, Lutz Marz, 9/1990; Joachim Bischoff, Wilhelm Hankel, 10/1990) und über die innerdeutschen Perspektiven der "Zivilg

Demokratisierung in Afrika.

Die Demokratie scheint - nach entsprechenden Entwicklungen in Lateinamerika, Asien und Osteuropa - nun auch in Afrika auf der politischen Tagesordnung zu stehen. Der Übergang von autoritären Regimes zu parlamentarischen Mehrparteiensystemen, zur liberalen Demokratie westlichen Zuschnitts, wird von innen wie von außen gefordert.

Bürgerbewegungen und parlamentarisches Netzwerk

Begossene Pudel sind wir! Ich habe vor der Wahl eine öffentliche Ergebnisvorhersage riskiert. Vorsichtshalber nur für das DDR-Gebiet. Ich schrieb rund 45% CDU/CSU, 25% SPD, 10% FDP, 10% Grün und Konsorten sowie einen Rest bei 10% für die PDS. Da lag ich also nicht schlecht, und das ist ja auch kein Wunder, da wir das Ergebnis der Landtagswahlen kannten.

Wir bleiben in der Schuld dieser Demokratiebewegung

Von Walter Jens Liebe Bärbel Bohley, lieber Wolfgang Ullmann, liebe Freunde von der Demokratie-Bewegung, meine Damen und Herren, ich spreche, da mir die Ehre zuteil geworden ist, hier die Laudatio zu halten, dem Genius loci, Zinzendorfs weißem Betsaal entsprechend, vor allen Dingen über die christliche Demokratie-Bewegung - einmal eben dem Geiste des Hauses entsprechend, andererseits da

Abschied von Solidarnosc

Quo vadis, Polonia? dürfte heute so mancher westliche Freund des Landes mit Besorgnis fragen. Zwar hat uns die neuerworbene Freiheit nicht so überrumpelt wie manch andere in derselben Ecke: Wir haben sie eher erkämpft als geschenkt bekommen.

Auschwitz ins Grundgesetz

Unter den vielen Vorschlägen, welche die mit guten Gründen nur zögernd anlaufende Verfassungsdebatte bisher an den Tag brachte, ragt die Forderung nach einer Umformulierung der Präambel des Grundgesetzes vor dem Hintergrund der nationalsozialistischen Judenverfolgung hervor.

Die neue Front

Während der Golfkonflikt Mitte August auf den point of no return zusteuerte ("heiliger Krieg" vs. "Kreuzzug der zivilisierten Welt"), präsentierten sich NATO-Außenminister und -Generalsekretär bei ihrem Brüsseler Krisen-tete-?-tete vor laufenden Kameras als launige Strahlemänner. Mit gutem Grund.

Multikulturelle Identität:

Mit dem Scheitern der kanadischen Verfassungsergänzung, die u.a. der französischsprachigen Provinz Québec einen "gesonderten Status" in Kanada zugesteht, steht die Einheit des zweitgrößten Flächenstaates der Welt vor ihrer bislang schwersten Belastungs-, ja Zerreißprobe.

Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik

Wir dokumentieren im folgenden den vollen Wortlaut des Verfassungsentwurfs, den die Arbeitsgruppe "Neue Verfassung der DDR" des Zentralen Runden Tisches am 4. April 1990 vorgelegt hat Der Runde Tisch hatte die Arbeitsgruppe mit Beschluß vom 12. März 1990 beauftragt, einen Verfassungsentwurf auszuarbeiten.

Verfassungspatriotismus

Der folgende Beitrag des Heidelberger Erziehungswissenschaftlers und Frankfurter Stadtverordneten der Grünen, Micha Brumlik, nimmt die Debatte um die "demokratische Frage" auf, um sie am aktuellen Thema der Auseinandersetzung um die verfassungsmäßig gebotene Form der Vereinigung beider deutscher Staaten zu führen.

Wo bleibt das Volk?

Nachdem im Herbst 1989 oppositionelle Gruppen in der DDR eine durch Zivilcourage und Gewaltlosigkeit beeindruckende demokratische Revolution ins Werk gesetzt haben, scheinen führende westdeutsche Politiker nun den elektrisierenden Ruf "Wir sind das Volk" durch eine überstürzte Einigung neutralisieren zu wollen.

Not und Tugend

Karl D. Bredthauer: Herr Gaus, ist es in Ihren Augen so etwas wie Nabelschau, unverantwortliches Abschweifen von den eigentlichen Problemen der Zeit, wenn die Deutschen gegenwärtig weitgehend mit sich selbst, mit deutschen Fragen, deutschen Problemen, Hoffnungen, Ängsten beschäftigt sind?

Zurück zum alltäglichen Krieg

Eine Epoche geht zu Ende, der Traum ist ausgeträumt. Der Traum so vieler Nicaraguaner, Lateinamerikaner und auch Europäer, es ließe sich - zwei Jahrzehnte nach der kubanischen Revolution - noch einmal ein Land aus der verhängnisvollen Umarmung durch die Supermacht im Norden herauslösen.