Thema Demokratie

Auslaufmodell Zimbabwe

Einst war er ein gefeierter Held. Insbesondere in Kreisen aufrechter westdeutscher Antiimperialisten, die sich im Bemühen und die Verwirklichung ihrer Revolutionsträume so manche Solidaritätsleistung abverlangten. Das ist nicht abwertend gemeint, eher ein wenig nostalgisch und (auch selbst-)kritisch.

Italien und die europäische Linke

Bilanzieren wir einen Augenblick lang die Befindlichkeit der europäischen Linken in den 80er und 90er Jahren, so stellt eine Eigenschaft alles andere in den Schatten: ihre Fähigkeit zu trauern. Etwas lästerlich könnte man auch sagen: ihre Fähigkeit, zu lamentieren und vertanen Chancen nachzusinnen, ist schier grenzenlos.

Volksentscheide in der Bundesrepublik

Am 5. Mai 1996 findet in Berlin und Brandenburg eine Volksabstimmung über die Fusion der beiden Bundesländer statt. Aus diesem Anlaß analysiert der nachstehende Beitrag von Otmar Jung Volksentscheide und -abstimmungen, die im vergangenen Jahr in der Bundesrepublik durchgeführt wurden. D. Red.

Polens Säkularisierung

Die Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen 1995 in Polen sind aus vielerlei Gründen bemerkenswert. Vor allem wegen der Niederlage von Lech Walesa, dem legendären Symbol der Solidarnosc. Diese Wahlen haben aber auch andere Mythen gestürzt. Zum Verlauf: Die Wahlordnung war sehr liberal.

Nochmals: Toleranz und Mehrheit

Die Auseinandersetzung um das Kruzifix-Urteil hat überraschend und aufschlußreich Grundeinstellungen wichtiger intellektueller und politischer Eliten in Deutschland aufgedeckt: In der ebenso vehementen wie maßlosen Kritik an diesem Urteil wurde deutlich, wie oberflächlich ihr Verständnis der elementaren Normen unserer freiheitlichen Demokratie wie der sie begründ

Haiti - ein Jahr nach der Intervention

Auf den ersten Blick sieht alles aus wie zu Zeiten der Duvaliers und von General Namphy: Kahle Berggerippe, die Flüsse braun vom fruchtbaren Boden, die Straßen aufgerissen und zerstört, voll mit Menschen, die einen Kleinsthandel treiben, Karren mit Kohlensäcken schleppen, Schuhe putzen oder einfach nur herumstehen und warten.

Ein populistischer Zwitter

Sie ist die größte Partei des Landes, stützt sich auf ein stabiles Netzwerk lokaler Organisationen und auf eine eigene Presse, nutzt den "traditionell" guten Zugang zu einigen Massenmedien, hat mittlerweile zwei Parteitage abgehalten (1993 und 1995) - und schon bei den Duma-Wahlen 1993 ihre Popularität bewiesen.

Die richtungslose Transformation

Zu den wenig erfreulichen Dingen, mit denen sich politikbegleitende Forschung in Deutschland bei der Beobachtung der Vorgänge in Osteuropa auseinandersetzen muß, gehört die Fixierung der Öffentlichkeit - und der verantwortlichen Politiker - auf herausragende Einzelpersonen, mit deren Namen in nahezu magischer Weise Erwartungen an politische, soziale und wirtschaftliche Ver&

Demaskierung auf Mexikanisch

"Warum soviel Aufhebens um die Maskierung der Zapatisten? Herrscht denn in nicht in ganz Mexiko eine Kultur der Vermummung? Ich bin bereit, die Kapuze abzunehmen, wenn die mexikanische Gesellschaft ebenfalls ihre Maske ablegt. Viele sehen nur den maskierten Teil von Mexiko: eine schöne, moderne Maske.

Lateinamerikanische Visionen

Am frühen Nachmittag des 14. Juli 1895 klopfte Gregorio Sandino, ein junger nicaraguanischer Bauer, in Niquinhomo, nicht weit von Masaya, am Büro des Standesbeamten Lisandro Zambrano an, um die Geburt eines Sohnes anzuzeigen. Vielleicht hatte der stolze Vater diesen wichtigen Schritt unter der Last der Feldarbeit versäumt und immer aufs neue hinausgeschoben.