Thema Gewerkschaften

Parteipolitik und Milieubindung

Kohl streitet mit Stoiber. Der DGB-Chef rügt die Sozialdemokraten. Der BDI-Boß schimpft über die bürgerliche Regierung. Sudetendeutsche Landsmannschaftler hadern mit dem bayrischen CSU-Ministerpäsidenten. Umweltschützer ärgern sich über die Grünen. Mittelständler sind sauer auf die FDP.

Grundsatzprogramm des Deutschen Gewerkschaftsbundes

Am 16. November 1996 hat sich der DGB auf einem außerordentlichen Kongreß in Dresden nach heftigen Diskussionen - auch darüber, ob nicht erst noch zwei weitere Jahre diskutiert werden sollte - ein neues Grundsatzprogramm gegeben. Der Entwurf des DGB-Vorstands wurde durch die Delegierten z.T. deutlich verändert.

Amerika hat die Wahl

"The only person to undo what Clinton did is Clinton." (Anonymus über die zweite Amtsperiode) Schon am 6. November 1996 hat die Kampagne für die nächste Präsidentschaft der Vereinigten Staaten begonnen.

Lohnfortzahlung und mehr

Manchmal haben Jahrestage einen höchst aktuellen politischen Bezug: Am 24. Oktober 1956 begann der 16wöchige Streik in der schleswig-holsteinischen Metallindustrie um die tarifliche Absicherung der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Vierzig Jahre später sah sich die IG Metall gezwungen, dieses Datum zum Aktionstag zur Verteidigung der tariflichen Lohnfortzahlung zu machen.

Weniger arbeiten, zukunftsfähig leben

Die Automobilindustrie spielt eine Vorreiterrolle. Diese Feststellung trifft bekanntermaßen mit Blick auf die konjunkturelle Entwicklung zu. Die zyklischen Schwankungen von Absatz und Produktion in der Gesamtwirtschaft (mit ihren Auswirkungen auf Beschäftigung und Erwerbseinkommen) bekommt die Automobilindustrie stets als erste zu spüren.

Unser Beitrag zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit

Kolleginnen und Kollegen, ich habe die verheerenden Folgen der Massenarbeitslosigkeit angesprochen für die Schicksale der Menschen, für die gesellschaftliche Entwicklung, für unsere eigene Arbeit. In vielen Berichten und Diskussionsbeiträgen ist unsere unmittelbare Betroffenheit durch die Arbeitslosigkeit angesprochen worden.

Französische Zustände

Auf der Seite der Streikenden zu stehen, bedeutet für einen Intellektuellen nicht nur klarzustellen, daß ihr Protest hinsichtlich der grundsätzlichen Aussage ebenso berechtigt ist wie hinsichtlich ihrer Ablehnung der autoritären Methoden dessen, was als "Reform" bezeichnet wird.

Französische Zustände

Deutschland sei ein postindustrieller Ständestaat. Wenn dort Regierung und Verbände etwas aushandelten, sei- anders als in der egalitär-individualistischen Republique fran?aise - mit der Befolgung des Beschlossenen zu rechnen. So Emmanuel Todd im "Blätter"-Gespräch (2/1996, S. 169).

Frankreich für Deutsche

Es hätte nicht des heißen Dezember 1995 in Frankreich bedurft, um deutlich werden zu lassen, wie fremd im so oft beschworenen deutsch-französischen "Tandem", "Motor der europäischen Einigung" etc. die Partner einander immer noch oder schon wieder sind. Seit 1989/90 ist der Ton zwischen Deutschen und Franzosen schroffer geworden.

Überstunden im Freizeitpark

Rezession herrscht dann, wenn der Nachbar arbeitslos ist, Depression, wenn es einen selbst betrifft. So lautet ein politisches Bonmot in den Vereinigten Staaten. Hierzulande avancierte 1993 ein Kanzlerwort zur Eintrittskarte in die Diskussion über den Standort Deutschland: "Immer kürzere Arbeitszeiten bei steigenden Lohnkosten, immer mehr Urlaub...

Atmende Fabrik, porenlose Produktion

"Zeit-Raffer" sind ja nicht nur die Unternehmer, wir alle sind es. Die Zeit, die uns die Industrie vorgibt, die Uhrenzeit nämlich, haben wir inzwischen als das herrschende und beherrschende Maß unseres Lebens, besonders aber unseres Arbeitens, akzeptiert. Wir meinen, daß dies jene Zeit sei, "auf die es ankommt".