Thema Wissenschaft

Solidarität am Standort Deutschland

Auf Initiative des Frankfurter Oswald von Nell-Breuning-Instituts für Wirtschafts- und Gesellschaftsethik haben über 120 Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialwissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen eine gemeinsame Erklärung vorgelegt, die in Opposition zu den diversen "Standortpapieren" von Bundesregierung und Arbeitgeberverbänden zu einem "neuen

Die Überführung des WSI

Der Vorstand des DGB hat Anfang März 1994 beschlossen, sein Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut (WSI) abzuschrumpfen und den Rest in die gewerkschaftseigene Hans-Böckler-Stiftung (HBS) zu überführen. Bisherige Felder der konjunktur- und sozialwissenschaftlichen Forschung sollen nicht mehr zu den Aufgaben gehören.

Die Farbe der Schwarzen

In der Vorbemerkung seines Stücks "Die Neger" fragt Jean Genet hinterhältig: "Was ist eigentlich ein Schwarzer? Und vor allem: welche Farbe hat er?" Das impliziert ersichtlich die provokative Antwort, die Annahme, Schwarze seien von Natur aus schwarz, beruhe auf einer Täuschung. Diese freilich tritt seit der Mitte des 18.

Frauenpolitik an der Hochschule

Die Autorin dieses Artikels war fünf Jahre lang Frauenbeauftragtean der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg. In dieser Zeit haben sich die institutionellen Rahmenbedingungen von Frauenpolitik deutlich verbessert. Auch inhaltlich hat sich in den letzten Jahren etwas bewegt.

Die verstummte Soziologie

Es ist still geworden um die Soziologie. Die letzte soziologische Deutungsfloskel, die von der Risikogesellschaft, verhallt wie Hohn in den neuen Bundesländern. Die beiden großen theoretischen Entwürfe der neueren deutschen Soziologie bewähren sich im Vereinigungsprozeß nicht.

Gemeinschaft und Demokratie in den USA

Nicht nur die Debatte über den Kommunitarismus speist eine neuerliche Konjunktur des Gemeinschaftsbegriffs. Ebensosehr ist die "Kolonialisierung der Lebenswelten" dazu angetan, die Frage aufzuwerfen, welche Verbundenheit die moderne Gesellschaft (noch oder immer wieder aufs neue) zu erzeugen vermag.

175. Jahrestag des Wartburgfestes

Im Oktober jährt sich zum 175. Male das Wartburgfest der deutschen Burschenschaften. Als herausragendes Ereignis in der deutschen Geschichte ist es heute in die Diskussionen über Traditionen und die politischen Leitbilder der vergrößerten Bundesrepublik Deutschland einbezogen.

Beschreiblich weiblich

Ausgerechnet dem "Frankfurter Frauenblatt" verriet die frischgebackene Ministerin für Frauen und Arbeit, daß eine Existenzsicherung für Hausfrauen mit ihr nicht zu machen sei: "Ja, also Hausarbeit, für sich selbst oder für einen Kerl - nix, ja nix wird da bezahlt, hoffentlich niemals, und schon gar nicht vom Staat" ließ Heide Pfarr sich unredi

Europa danach

Im Aprilheft der "Blätter" haben zahlreiche Expertinnen und Experten versucht, anhand von zehn bewußt zugespitzten Fragen das im Umbruch befindliche außen- und sicherheitspolitische Gefüge Europas zu sichten, Probleme und Perspektiven zu skizzieren (vgl. "Blätter", 4/1992, S. 405-425).

Gleichheit und Bürgerstolz

"Kommunitarismus" lautet ein neues Kennwort der politischen Diskussion. Der Theorieimport aus den USA ist vieldeutig. Unterschiedliche politische Positionen und Werthaltungen knüpfen sich daran; sie reichen von linken und linksliberalen Stimmen bis hin zu konservativen Voten.

Hochschulen als Standortfaktor

Zu Beginn des Wintersemesters 1991/92 sorgte die Ankündigung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), den sog. "Öffnungsbeschluß" von 1977 nicht mehr mittragen zu wollen, für einiges Aufsehen. Damals vor 15 Jahren kamen die Regierungschefs von Bund und Ländern darin überein, die Hochschulen weiter im Prinzip für alle Studienberechtigten offenzuhalten.

Akzeptanz von Dominanz.

Die These "Wir (Amerikaner/Europäer) sind zur Dominanz verurteilt" steht - ausgesprochen oder unausgesprochen - im Zentrum der Debatte, die das 1492-Heft der "Blätter" und speziell die Beiträge von Gronemeyer/Leggewie, Markovits/Hess und Halliday ausgelöst haben.

Was wird aus den Wissenschaftlern im Osten?

Über die Abwehrkämpfe gegen die Versuche, Heinrich Fink, den Rektor der Berliner Humboldt-Universität, stellvertretend für die Intelligenz der Ex-DDR mit Hilfe des Stasi-Syndroms zu demontieren, sind zwei Fragen in den Hintergrund gerückt bei der Beschäftigung mit dem akademischen Wesen in Deutschlands Osten.

Arbeit am Irrtum

Wer interessiert sich heute für die Intellektuellen und ihre Probleme außer den Intellektuellen selbst? Wenn Intellektuelle über sich selbst reden, liegt deshalb der Verdacht nahe, daß sie es nicht in der Absicht der Selbstaufklärung tun, sondern zu dem Zweck, die düstere Stille um sich herum vergessen zu machen.

Säuberungen

Am 26. November wurde Heinrich Fink, der im April 1990 gewählte Rektor der Humboldt-Universität in Berlin, fristlos entlassen, weil er, so die zuständige Behörde, als informeller Mitarbeiter für die Staatssicherheit "tätig gewesen" sei.