Thema Finanzmärkte

Eine Steuer gegen die Währungsspekulation?

In jüngster Zeit sind die internationalen Währungsmärkte und -strukturen mehrfach heftig erschüttert worden: Im September 1992 mußten die italienische Lira und das englische Pfund den Wechselkursmechanismus des Europäischen Währungssystems (EWS) aufgrund heftiger Abwertungsspekulationen verlassen.

Perspektiven einer Europäischen Währungsunion

Mit dem Ende 1991 in Maastricht durch den Rat der EG beschlossenen "Vertrag über die Europäische Union" ist zum einen das ökonomische Integrationsziel, die Schaffung einer Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion, verbindlich festgelegt worden. Zum anderen wurden die Voraussetzungen und Stufen zur Verwirklichung dieses gigantischen Projekts definiert.

Unternehmenskonzentration in Deutschland

Marktradikale Wirtschaftstheorien behaupten, daß der Wettbewerb selbständiger Unternehmen zu größtmöglicher wirtschaftlicher Dynamik, zur Lenkung von Geld, Arbeitskräften und Produktionsmitteln in die effizientesten Verwendungen und zur bestmöglichen Versorgung der Menschen mit Gütern und Dienstleistungen führe.

Globalisierung oder Blockbildung?

Als das wichtigste Kennzeichen des gegenwärtigen Kapitalismus gilt vielfach das hohe Niveau und die anhaltende Dynamik seiner Internationalisierung. Seit Beginn der 50er Jahre wächst der internationale Handel schneller als die Weltproduktion; er umfaßt mehr und mehr auch den Dienstleistungssektor.

Geschäfte Erster Klasse

"Wenn aus einem Auto zwei werden sollen, fahren Sie mit unserem Persönlichen Kredit dabei ganz bequem. Ob Sie zur Arbeit fahren, einkaufen oder die Kinder zum Kindergarten bringen wollen, mit einem weiteren Auto können Sie vieles schneller und einfacher erledigen." So wirbt die Deutsche Bank dieses Jahr für ihre Kreditfinanzierung von Zweitwagen 1).

Die Macht der deutschen Banken

In diesem Herbst wird der Deutsche Bundestag über die "Macht der Banken" diskutieren. Gegenstand seiner Anhörung wird der SPD-Antrag "Gegen wachsende Macht der Banken und Versicherungen und für mehr Wettbewerb bei Finanzdienstleistungen" sein. Macht im Finanzgewerbe besitzen aber vornehmlich die Großbanken.

Achsenbruch?

Die Turbulenzen im Europäischen Währungssystem (EWS) Ende Juli dieses Jahres waren das vorläufig letzte Glied einer im September 1992 eröffneten Kette von Erschütterungen im europäischen Währungsgefüge, in deren Verlauf es zunächst zu einer Abwertung der italienischen Lira kam und dann zu deren Ausstieg zusammen mit dem britischen Pfund.

Direktinvestitionen in Osteuropa

In den Reformländern Osteuropas und der ehemaligen Sowjetunion wurden und werden große Hoffnungen auf ausländische Direktinvestitionen gesetzt. Diese sollen nicht nur bei der Kapitalbildung helfen und die Zahlungsbilanz entlasten, sondern ebenso westliches Management Know how und Technologien bringen.

Ist das Wirtschaftswunder wiederholbar?

Daß die Bürger der ehemaligen DDR am 2. Juli 1990 die DM wie die Schwalbe begrüßten, die den langen freundlichen Sommer bringt, war angesichts der Versprechungen vom kommenden Wohlstand und vom garantierten besseren Leben in einer vom Eise befreiten Gesellschaft wenig erstaunlich.

Erklärung der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der DDR vom 2. Mai 1990 zur Währungsunion (Wortlaut)

Die Regierung der Deutschen Demokratischen Republik und die Regierung der Bundesrepublik Deutschland beabsichtigen in Wahrnehmung der gemeinsamen Aufgabe der beiden deutschen Staaten und auf dem Weg zur deutschen Einheit, einen Staatsvertrag zur Einführung der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion zu schließen. Dieser Vertrag soll am 1. Juli 1990 in Kraft treten.