Umrisse einer neuen Finanzarchitektur
Finanzkrisen sind regelmäßige Begleiterscheinungen kapitalistischer Wirtschaftssysteme.
Finanzkrisen sind regelmäßige Begleiterscheinungen kapitalistischer Wirtschaftssysteme.
Sollte eine Zentralbank Wirtschaftswachstum, Preisstabilität und Vollbeschäftigung auf ihre Agenda setzen? Oder sollte sie sich ganz auf die Inflationskontrolle konzentrieren?
Die These, daß die Börsenkurse immer weiter steigen, weil Washington es sich nicht leisten kann, sie fallen zu lassen, verweist auf einen neuen Aspekt des korporativen Sozialismus, American version: öffentliche Unterstützung für Kapitalanleger, gerechtfertigt mit dem Argument, wenn es für diese schlecht laufe, werde es allen anderen noch schlechter erg
Die Bundesrepublik übernimmt die Präsidentschaft der EU Anfang 1999 in einer Situation, die in doppeltem Sinne einzigartig ist: Erstens beginnt zur gleichen Zeit mit der Währungsunion eine neue historische Stufe der westeuropäischen Wirtschaftsintegration, die Währungen der elf Mitgliedsländer verschwinden, ihre Banknoten zirkulieren nur noch vorüber
Intensiv wie auf kaum einem anderen Politikfeld hat die alte Bundesregierung in die Finanzmärkte hineinregiert. Bis kurz vor Toresschluß griff sie regulierend und deregulierend ein, um den Finanzplatz Deutschland, so ihre erklärte Intention, weltmarktfähig zu machen.
Die Staats- und Regierungschefs der EU haben beschlossen, am 1.1.1999 die Europäische Währungsunion mit 11 Ländern zu beginnen.
Eigentlich gehört zu einer einheitlichen Währung überall in der Welt auch ein einheitliches Steuersystem. Aber die Steuersysteme der EU-Staaten sollen auch unter dem Euro gegeneinander abgeschottet bleiben, der Maastricht-Vertrag blendet diese Problematik vollständig aus.
Als die Bürger Europas noch damit beschäftigt waren, die Trümmer des Krieges beiseite zu räumen, wagte der französische Außenminister einen Blick in die Zukunft: "Europa läßt sich nicht mit einem Schlage herstellen und auch nicht durch eine einfache Zusammenfassung", formulierte Robert Schuman 1950, "es wird durch konkrete Tatsachen e
Einen Monat nachdem vier Professoren ihre Klage gegen den Euro beim Bundesverfassungsgericht abgegeben haben, sorgten 155 Professoren der Wirtschaftswissenschaften mit einem offenen Brief, abgeschickt an die "Frankfurter Allgemeine" und die "Financial Times", für Aufsehen.
Anfang Oktober befragte Montgomery Asset Management seine Kundschaft: "Welche Erwartungen haben Sie für die zukünftige Rendite von US-Aktien?" Die Anleger der amerikanischen Kapitalverwaltungsgesellschaft erwarteten viel: In den kommenden zehn Jahren werde die jährliche Rendite um durchschnittlich 34% steigen.
Hektischer Vollzugsoptimismus einerseits, wachsende Verunsicherung andererseits kennzeichnen derzeit die schärfer werdende Kontroverse über die Schaffung der Währungsunion. Die Ursachen liegen auf der Hand. Der Maastrichter Vertrag enthält zwei miteinander eng verknüpfte Vorgaben, deren ernsthafte Realisierbarkeit heftig umstritten ist.
"Der Finanzmarkt ist so instabil, daß der Krach jeden Tag losgehen kann". Im Taumel von Börsenkrach und kapitulierenden Spekulanten drohten die globalen Geldmärkte zusammenzubrechen. 1) Elmar Altvaters Prognose wäre zu anderen Zeiten als linke Katastrophentheorie abgehakt worden.
Im Frühjahr 1998 steht Europa vor einer Entscheidung von historischer Tragweite.
"Da muß man mit fertig werden" beschied der künftige Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Rolf-E. Breuer, den ZDF-Moderator Alexander Niemetz, als noch niemand wußte, daß die von seinem Institut gesteuerte "feindliche Übernahme" des Stahl-Giganten Thyssen durch den Zweiten der Branche, die Krupp AG, in der Woche darauf scheitern würde.
Der Präsident des britischen Industrieverbandes und eine Reihe von Topmanagern des Landes, darunter der Leiter der Telecom, der Chef der Aerospare und führende Vertreter weiterer namhafter Unternehmen, haben in einem offenen Brief Stellung zu Fragen der europäischen Einigung bezogen.
Noch vor einem Jahr glaubte Europa so gut wie einhellig an die Unausweichlichkeit der geplanten Einheitswährung. Heute sieht die Sache anders aus. Genauer gesagt, man vertraut nicht mehr darauf, daß der Euro pünktlich und unter den derzeit geltenden, im wesentlichen von der deutschen Bundesbank inspirierten Voraussetzungen kommen wird.
Am 7. Februar jährt sich zum fünften Mal die Unterzeichnung des Maastricht-Vertrages. Seit die Außen- und Finanzminister der EU ihre Unterschrift unter das Dokument gesetzt haben, ist die Debatte darüber nicht abgerissen.
"Auf ihrer Geldkarte sind jetzt noch 223 Mark und 79 Pfennige drauf", rief der freundliche Juniorchef seinem Kunden zu. "Wirklich alle im Laden konnten es hören", berichtet Christof Schrade von seinen ersten bargeldlosen Erfahrungen. Das ist halt Service", resigniert der Redakteur der "Schwäbischen Zeitung".
Ein Beitrag des früheren französischen Ministerpräsidenten Laurent Fabius (PS), der am 7. September 1996 unter der schrillen Überschrift "Eine letzte Chance, Europa zu retten", in der Pariser Tageszeitung "Le Monde" erschien, löste in diesem Blatt und weit darüber hinaus eine lebhafte Debatte aus.
Beim Marsch in Richtung Europäische Einheitswährung gewinnt der politische Wille zusehends die Oberhand über den gesunden Menschenverstand. Ein Triumph des Willens, könnte man sagen - des deutschen Willens, nämlich der anhaltenden Entschlossenheit Kanzler Kohls, die Einheitswährung 1999 einzuführen, auch wenn nur Deutschland und Frankreich das schaffen.
Das christliche Mittelalter hatte seinen Anti-Christ. Spätere aufgeklärtere Zeiten verwandelten ihn in Freimaurer, Judentum und Finanzkapital. Im gerade zu Ende gegangenen halben Jahrhundert der Doppel-Theologie (Kalter Krieg) spielte das jeweils andere Lager diese Rolle.
Als Ende der 80er Jahre der Stufenplan zur Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (EWWU) erdacht und 1991 auf der EGGipfelkonferenz in Maastricht unterzeichnet wurde, lag eine lange Phase relativer wirtschaftlicher Erholung hinter den Mitgliedsstaaten der EG und es herrschte eine gewisse Stimmung der "Europhorie".
Es rückt näher, das Ende der DM. Die dritte Stufe der Europäischen Währungsunion (EWU) legt am 1. Januar 1999 die Umrechnungskurse der teilnehmenden Währungen endgültig fest und überträgt die Kontrolle der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank.
Jedes Jahr strömen in den USA über eine halbe Billion US-Dollar in mehr oder weniger "ethische" Geldanlagen. Derweil tröpfelt in der Bundesrepublik ein moralines Ethik-Rinnsal weitgehend unbeachtet vor sich hin.