Thema Krieg und Frieden

Ohrfeige für Suharto

Endlich wird - mit Bischof Carlos Ximenes Belo und dem langjährigen Führungsmitglied der Befreiungsfront Ost-Timors (Fretilin) José Ramos-Horta - wieder einmal ein kirchlich-säkulares Gespann, das tatsächlich zusammenpaßt, durch den Friedensnobelpreis gewürdigt.

Rückkehrrecht, Rückkehrpflicht?

Das Recht der bosnischen Kriegsflüchtlinge auf Rückkehr in ihre Wohnorte gehört zu den uneingelösten Versprechen des Friedensvertrages von Dayton. Seit dem 1. Oktober gibt es für Bosnier in einigen deutschen Bundesländern nun aber so etwas wie eine Pflicht zur Rückkehr. Beides paßt natürlich nicht zusammen.

Die Zukunft der europäischen Sicherheit

Die seit dem Ende des Kalten Krieges über die europäische Sicherheit geführte Diskussion hat bisher nur einzelne Bausteine, nicht jedoch den gesamten Bauplan einer neuen europäischen Sicherheitsarchitektur sichtbar gemacht. Im Mittelpunkt der Debatte steht derzeit insbesondere die Öffnung der NATO für neue Mitglieder in Mittel- und Osteuropa.

Kampf mit dem Terror

In einem scheinbar zufälligen Zusammentreffen der Ereignisse wurde der Staatsminister im Bonner Kanzleramt Bernd Schmidbauer mit dem Iran, Syrien und ihren Schützlingen sowie Israel über den Austausch von Gefallenen gegen Gefangene just zu dem Zeitpunkt handelseinig, als der Antiterrorismusgipfel der G-7-Staaten mit dem russischen Bären am Katzentisch in Paris anstand.

Germania Irredenta

Hans Konings Artikel in dieser Ausgabe - über ein fortlebendes deutsches Verlangen nach verlorenen Besitztümern und Gebieten gibt Gelegenheit, sich an die Beständigkeit deutscher Sorgen zu erinnern - und daran, warum der Rest der Welt sich seit so langer Zeit dieser Sorgen wegen sorgt.

Krieg und Frieden im ehemaligen Jugoslawien.

Erst seit Dayton gibt es die Möglichkeit, den Frieden im ehemaligen Jugoslawien wieder zu denken. Bis dahin trat er fünf Jahre lang nur als Utopie auf. Wobei es zu den vielen Rätseln des Geschehens gehörte, warum kein Friedenskonzept griff. Ein Grund war klar: die Personen, mit denen verhandelt wurde, waren wenig geeignet für den Frieden.

Die Ambivalenz der Normalisierung

Ein Gespenst geht um in Deutschland: das Schlagwort von der "neuen Normalität". Unter diesem vieldeutig-unbestimmten Signum finden landauf, landab Kontroversen auf den unterschiedlichsten Gebieten statt, Ausdruck der von Grund auf veränderten Lage der deutschen Dinge.

Netanyahu und die Folgen

Ein erstaunlich großer Teil der Debatte über Israels politische Optionen, besonders in amerikanischen Kreisen, scheint davon auszugehen, daß der neue Premier Benyamin Netanyahu in Sicherheitsdingen tun kann, was ihm gefällt. Auf die arabischen Reaktionen scheint es nicht anzukommen. Netanyahu versprach im Wahlkampf Frieden plus Sicherheit, ohne Konzessionen an die Araber.

Die Neue Transatlantische Agenda

Bei einem Gipfeltreffen zwischen den USA und der EU unter Vorsitz des spanischen Ministerpräsidenten Gonzalez unterzeichneten USPräsident Bill Clinton und der Präsident der EU Kommission Jacques Santer am 3. Dezember v.J. in Madrid die nachstehende "Neue Transatlantische Agenda". D. Red.

Israels Dilemma

Noch Mitte März hatte man sich geweigert, ihn zum Anti-TerrorGipfel nach Scharm el-Scheich einzuladen, doch wenige Wochen später wurde Syriens Präsident Hafez Assad als der einzige anerkannt, der Nordisrael vor Terrorismus beschützen könne.

Muslimisch-kroatische Mesalliance

Darf man Friedensabkommen kritisieren? Verträge, die zum Inhalt haben, daß vom Tag der Unterschrift an Frieden herrscht statt Krieg? Wenn der Bürgermeister von Tuzla heute sagt, mit dem Friedensabkommen von Washington 1994 sei "alles noch schlimmer" geworden, ist das dann nicht unverantwortliches Geschwätz? Der Mann ein gefährlicher Spinner?

Von UNPROFOR zu IFOR

Der Sicherheitsrat, unter Hinweis auf alle seine früheren einschlägigen Resolutionen betreffend die Konflikte Im ehemaligen Jugoslawien, in Bekräftigung seines Eintretens für eine politische Verhandlungsregelung der Konflikte im ehemaligen Jugoslawien, durch welche die territoriale Unversehrtheit aller dortigen Staaten innerhalb ihrer international anerkannten Grenzen ge

Dayton: Kein Blanko-Scheck für Europa

Keiner derjenigen, die mit Bosnien befaßt sind, scheint gewillt zu sein, konstruktiv darüber nachzudenken, was im Dezember geschehen soll, wenn die Vereinigten Staaten gehen. Nur noch acht Monate verbleiben. Die NATO-Botschafter haben sich fürs erste darauf verständigt, die Sache nicht öffentlich zu diskutieren, weil die Verbündeten übel zerstritten sind.