Thema Armut und Reichtum

Clash of Regions

"In dem Bestreben, ihre Volkswirtschaften zu einigen und deren harmonische Entwicklung zu fördern, indem sie den Abstand zwischen einzelnen Gebieten und den Rückstand weniger begünstigter Gebiete verringern" 1), gründeten Belgien, die Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande 1958 in Rom die Europäische Wirtschaftsgemeinsch

Mut zum Reichtum

"Eure Armut kotzt mich an!" Diesen Aufkleber habe ich vor einigen Tagen auf einem flotten Jeep in Bonn gesehen. Er zeigt die erstarkende Selbstachtung in der deutschen Leistungsträgerschaft und einen neuen Mut zur sozialen Differenzierung.

Modell Neuseeland

Anfang der 90er Jahre feierte die nordatlantische Welt Mexiko als das neue Wirtschaftswunderland und den Musterschüler des Neoliberalismus 1) Damals hätte sie auch gleichzeitig Neuseeland zujubeln müssen - hatte das südpazifische Land doch seit 1984/85 die neoliberalen wirtschaftspolitischen Rezepte selbst angewendet, und das sogar strenger als Mexiko.

Mehrwertsteuer im Sommerloch

Im Streit um die geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer offenbart sich ein neuer Grad der Chaotisierung des bundesdeutschen Steuersystems. Die Regierungsparteien streiten sich noch über den richtigen Zeitpunkt. Doch die Anhebung ist grundsätzlich abzulehnen:

Hochschulpolitik zwischen Standort und Standesdünkel

Die öffentliche Debatte um die Hochschulpolitik wird mehr und mehr zu einem leidigen, ungeliebten Thema, bei dem die Positionen inzwischen festgefahren zu sein scheinen - obgleich (oder weil) Studierende schon fast jährlich einen "Heißen Herbst" ankündigen und obgleich der auf den Wissenschaftsseiten der Zeitungen immer wieder verkündete "finanzielle Rui

Sozialhilfe - Mythos und Realität

Bei der Verabschiedung des Bundessozialhilfegesetzes (BSHG) 1961 gingen die Gesetzgeber davon aus, daß rein materielle Leistungen ("Fürsorgerenten") im Zuge der wirtschaftlichen Entwicklung und des weiteren Ausbaus der Sozialversicherung in den Hintergrund treten würden.

Steuerchaos statt Reform

In diesem Jahr werden entscheidende finanzpolitische Weichenstellungen für die weitere Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland getroffen. Die Steuerpolitik bewegt ein Volumen von mehr als 800 Mrd. DM, und die Frage, unter welchen sozialen und ökonomischen Bedingungen es aufgebracht wird, hat fast ebenso große Bedeutung wie die, wofür es verwendet wird.

Entschäftigungspolitik

Die zurückliegende Rezession hat zumindest eines bewirkt: Der Massenarbeitslosigkeit - erschreckenderweise sind 3,5 Millionen Menschen offiziell arbeitslos registriert, aber mindestens 6 Millionen suchen Arbeit - kommt in der politischen und wissenschaftlichen Diskussion endlich jener Stellenwert zu, den im zurückliegenden Jahrzehnt - der monetaristischen Dekade - die Inflationsbek&au

Not als Programm

Ohne eine gemeinsame Zukunft für die Weltgemeinschaft insgesamt aber werden wir Gefangene einer Ordnung, die der Vergangenheit verhaftet ist. 1) Patient Deutschland kränkelt: Der Staat ist zu dick, die Finanzdecke zu dünn, die Bürokratie verknöchert, das Steuersystem geistig verwirrt, die Wirtschaft droht zu vergreisen... Dieses Bild suggeriert uns die Bundesregierung.

Ärzte zwischen Ethik und Monetik

Die Bestechungsgelder, die an Herzchirurgen fließen, sind nur die kriminelle Spitze eines legalen Eisbergs. Chefärzte verdienen zusätzlich zu ihren BAT-I-Gehältem Millionen an den Privatpatienten und entziehen dafür ihre Arbeitskraft dem allgemeinen Versorgungsauftrag ihres Krankenhauses.

Solidarität am Standort Deutschland

Auf Initiative des Frankfurter Oswald von Nell-Breuning-Instituts für Wirtschafts- und Gesellschaftsethik haben über 120 Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialwissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen eine gemeinsame Erklärung vorgelegt, die in Opposition zu den diversen "Standortpapieren" von Bundesregierung und Arbeitgeberverbänden zu einem "neuen

Wahlkampfverweigerung

Superwahljahr. Abgehärtete Zeitgenossen bringen das Wort immer noch über die Lippen. Aber nachdem 1994 schon halb vorbei ist, scheint klar: den einzigen Superlativ dieses Wahljahrs verdient das Maß seiner Entpolitisierung. Selten sind dem Wahlvolk Alternativen so konsequent vorenthalten worden.